Ein Konzept

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Ich muss euch mal was erzählen. Ich war am Wochenende auf einem Konzert. Ja, das geht, sogar mit Corona, wenn man das richtig gut plant. Und dann habe ich mir gedacht, warum machen DAS die Rennbahnen nicht? Damit wäre es einfach (und scheinbar erlaubt), mehr Leuten den Zutritt zur Rennbahn zu erlauben. Im Endeffekt ist es ähnlich wie auf den großen Meetings in England. Es kommt nicht jeder überall hin. Wenn man zum Beispiel in Aintree eine Karte kauft, besagt die klipp und klar, wo du überall hingehen darfst und wohin nicht. Also mal mit Oma Huber ein Schwätzchen vor Tribüne X halten, weil man die doch schon so lange nicht gesehen hat – is nicht. Zu Nicht-Corona-Zeiten muss man Oma Huber also an einem Ort treffen, der beiden erlaubt ist zu betreten.

In Corona-Zeiten geht das halt nicht, wenn Oma Huber nicht im selben Block ist wie du. Das Kluge an dem Konzept ist, dass sich die verschiedenen Blocks auf dem Konzert nämlich nie begegnen können.

Jeder Block hat seinen eigenen Parkplatz und seinen eigenen Weg in das Stadion hinein. Es erfordert sicherlich auch Mithilfe der Besucher, dies alles einzuhalten, denn es stehen nicht hundert Ordner auf dem Parkplatz, sondern vielleicht zwei am Eingang. Ich war aber positiv überrascht und wenn die Gruftis das können, werden es doch wohl auch die Galoppfans schaffen, sich an ein paar einfache Regeln zu halten. 

Durch den eigenen Eingang geht es an den Block. Da darf man Platz nehmen. Wer Durst hat, hat entweder vorbestellt, denn der eigene Sitzplatz, hier ein Strandkorb, oder ordert jetzt. Oder wann immer es ihm einfällt. Jeder Korb hat eine Nummer und die Webseite ist durch einen QR Code auch vom Sitzplatz problemlos erreichbar. Einfach per PayPal oder anderen Zahlungsmethoden bestellen und schon schleicht sich Personal heran und stellt das Getränk in der Kühlbox ab. Auch hier – wer online wetten kann, der schafft es sicher auch, sein Bier online zu bestellen, damit er nicht durstig sein muss. Jeder Block hat außerdem seine eigene Toilette, die man jederzeit besuchen darf. Nur eben nicht blockübergreifend. 

Die Sitzplätze sind nicht verrückbar – eine kluge Wahl, damit der Abstand gewahrt wird. Habe leider bei einer anderen Veranstaltung gesehen, wie die Leute dann erst Mal die große Sitzplatzumverteilung gemacht haben, sämtliche Abstände missachtet und dabei dann das Konzept ad absurdum geführt haben. Wenn man ihnen die Möglichkeit nimmt, lassen sie es von selbst und das Hygienekonzept wird eingehalten.

Und dann gehen auch plötzlich mehr als 500 Leute in so ein Stadion. Ja, sicher ist das nicht “wie früher” als es noch kein Corona gab. Aber es ist eine sehr kreative Lösung, bei der tatsächlich alles funktioniert. Gerade die großen Rennbahnen könnten solche Konzepte sehr leicht umsetzen (gut, die Toilettenfrage müsste man dann mit Wagen lösen), aber die Rennbahn in Blocks teilen, ist sicherlich möglich. Schon, weil die Galopper ja auch nicht immer bis zum letzten Rennen bleiben und das zügige auflösen der Veranstaltung leichter von statten geht, als bei einem Konzert, wo alle gleichzeitig nach Hause wollen. Das wird übrigens mit “Goodbye-Bingo” gelöst. Dauert ungefähr 20 Minuten, dann ist das Stadion leer. Dabei wird über eine Anzeigetafel die Sitzplatznummer aufgerufen. Jeweils von verschiedenen Blocks. Und zwar so, dass man dann durch leere Reihen geht, weil quasi die, die am Ausgang sitzen, zuerst gehen.

War echt baff, auf was für Ideen die Leute kommen und wie kreativ man das lösen kann. Aber so was wäre doch für die Galopper echt ideal. Es ist eine Veranstaltung draußen, man kann das Gastro-Angebot nutzen, man kann seine Rennen sehen und wenn in Block B irgendwer bei einem positiven Test auffallen sollte, braucht das Block A nicht kratzen, weil er mit Block B nie in Berührung kam. Es setzt nur voraus, dass auch die Galoppfans Disziplin haben. 

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Nika S. Daveron
Nika S. Daveronhttp://www.arschlochpferd.de
Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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