Irgendwo ist immer Galopp

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Man hat’s als Rennsportfreund nicht immer leicht, vor allem, wenn sich die Saison dem Ende zuneigt und es nur noch wenige Rennen im Winter gibt. Da stellt sich jedes Jahr die Frage: Was mache ich dann? So ganz ohne Rennsport ist man ja nicht glücklich, also ist der gemeine Rennsportliebhaber gezwungen, sich ein zusätzliches Steckenpferd dazu zu nehmen, damit man im Winter nicht ganz nackig dasteht. Denn Rennsport ist für seine Freunde immer noch alternativlos – und auch ein kleiner Süchtigmacher. Und bekommen wir unsere Dosis nicht, muss eine Beschäftigung her.

Wir könnten natürlich was anderes machen in der Zeit. Es gibt Sportligen, die nur von Monat X bis Y spielen und in deren Pause gibt es nichts Vergleichbares – das bleibt uns zum Glück erspart, denn Rennsport ist simpel und global, das heißt: Irgendwo laufen immer Pferde um die Wette. Nur welche sucht man sich aus? Reines zugucken, ohne überhaupt Infos zu haben, macht keinen Spaß. Wie lernt man was darüber, wo viele Sachen häufig nur in der Landessprache zugänglich sind? Und gefällt einem das dann überhaupt?

Der “andere” Sport ist da durchaus eine Überlegung wert. Namentlich: Der Hindernissport. Die Saison fängt spät im Jahr an und bis April nächsten Jahres werden da die Highlights gelaufen. Man kann also perfekt von dort auf Gras in Deutschland wechseln und hat nichts verpasst, weil die dann auch wieder Schluss machen. Ich mache das zum Beispiel – ich verfolge sehr gerne Hindernisrennen und kann mich im Winter dafür wunderbar begeistern, ich schaue nicht jedes kleine Rennen, aber die Highlights sehr gerne. Allerdings gefällt der Sport über die Besen nicht jedem, da Unfälle dort häufiger zu beobachten sind.

Dann sind da die Länder, die immer veranstalten. USA und Australien (inklusive Neuseeland). Dort wird eigentlich immer irgendwo galoppiert und das nicht auf Kleckerniveau. Viele Deutsche tun sich allerdings mit den amerikanischen Dopingregeln schwer oder mögen die typisch australische Härte nicht, mit der die Pferde dort trainiert werden. Diese Rennsportländer sind doch einiges von dem, was wir gewöhnt sind, entfernt und machen es dem deutschen Rennsportfan nicht so einfach sie zu mögen. 

Wie wär’s mit Asien? Hongkong und Japan locken mit irren Preisgeldern und Highlights, die international Races in Hongkong ziehen seit jeher weltklasse Pferde an und der Japan Cup ist ein echtes Highlight für die ganze Welt. Aber auch die rein japanischen Veranstaltungen sind ein Augenschmaus. Häufig ist deutsches Blut beteiligt und die Art und Weise, wie die Japaner ihre Rennen zelebrieren, kann sich sehen lassen. Dazu veranstalten die Japaner ihre Rennen im Winter, November Japan Cup, Dezember Arima Kinen, Hanshin Juveniles Cup und vieles mehr. Auch HK besticht durch seine Highlights im Winter, die International Races in Sha Tin ziehen seit jeher eine große Menge ausländischer Starter an und sorgen für Top Sport. 

Oder gar nicht so weit weg schauen und das Repertoire erweitern – auf die Trabrennen. Im Nachbarland findet das Highlight des Trabrennsports im Winter statt, der Prix d’Amérique wird stets im Januar in Vincennes ausgetragen und konnte schon unser Podcast Team begeistern. Sicher, da muss man auch ein bisschen Geschichte und Wissen nachholen – aber zum Glück gibt es ja auch in Deutschland ein paar Trabrennbahnen, die man besuchen kann, um Anschluss zu finden. 

Also – was darf’s für euch sein? 

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Nika S. Daveron
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Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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