Es war ein Bilderbuch-Start, wie man ihn sich kaum erträumen konnte: Nora Cronauer gewann gleich bei ihrem ersten Ritt überhaupt ihr erstes Rennen , und das an ihrem 18. Geburtstag – mit Christian Peterschmitts Morning Love auf der Sandbahn in Dortmund. Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog berichtet die Münchweilerin über ihre Anfänge und Hoffnungen.
Der 16. Januar 2022 wird Ihnen sicher ewig im Gedächtnis bleiben. War solch ein Einstand lange geplant? Oder wie kam es zu Ihrem ersten Einsatz?
Nora Cronauer: Ja, das wird er, besser hätte der Tag nicht laufen können. Nein, der Einstand war nicht lange geplant, es war vielmehr eine spontane Idee meines Trainers. Ich reite das Pferd im Training, er sollte bald laufen, und ich sollte bald mein erstes Rennen reiten, dann bekam er eine Nennung an meinem Geburtstag. Mein Trainer fragte mich, ob ich reiten möchte. Ich habe mich natürlich sehr gefreut und direkt zugesagt, am nächsten Tag war ich dann als Reiterin angegeben.
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Welche Gefühle hatten Sie im Moment des Triumphes?
Nora Cronauer: Ich konnte es zuerst nicht fassen und bin nach dem Ziel vor lauter Aufregung einfach immer weiter galoppiert. Als ich dann zurückgekommen bin und mein Team mich in Empfang nahm, war ich überglücklich.
„Larissa Bieß nahm mich mit in den Rennstall“
War Rennen reiten immer schon ein Traum von Ihnen? Wie ist das Interesse für Pferde entstanden?
Nora Cronauer: Interesse an Pferden hatte ich schon immer, als kleines Kind wollte ich bereits reiten, mit fünf Jahren fing ich an. Das Interesse an Rennen kam erst später. Larissa Bieß, eine Amateurrennreiterin und gute Freundin, nahm mich mal mit an den Rennstall, und ab diesem Tag wusste ich, das will ich auch.
Welche Rolle spielte Ihre Familie? Haben Sie Vorbilder? Wo und wie haben Sie das Reiten gelernt?
Nora Cronauer: Meine Familie hat zwar nichts mit Pferden oder meinem Interesse am Rennreiten zu tun, allerdings spielt sie trotzdem eine große Rolle, da sie mich bei allem unterstützt, wofür ich sehr dankbar bin. Das Reiten habe ich in einem Nachbardorf auf Ponys von Larissa gelernt. Von den Ponys bin ich später dann direkt auf die Vollblüter umgestiegen.
Besonderer „Jahrgang beim Lehrgang“
Sie waren im selben Amateur-Lehrgang wie Konstantin Philip. Das scheint ein besonders guter Lehrgang gewesen zu sein, oder?
Nora Cronauer: Ja genau, wir waren im selben Lehrgang. Das Niveau des Lehrgangs war hoch, alle Reiter waren gut. Ich finde, das hat sich bisher auch durch die Teilnehmer, die schon geritten sind, bestätigt, und ich bin mir sicher, dass sich dies durch die Teilnehmer, die bisher noch nicht geritten sind, ebenso bestätigen wird. Der Lehrgang war super, wir wurden gut vorbereitet.
Nach der Schule aufs Pferd
Wo reiten Sie aktuell? Wie sieht ein normaler Tagesablauf aus? Schule, etc.?
Nora Cronauer: Ich reite bei Christian Peterschmitt im Training. Ein normaler Tagesablauf startet morgens mit der Schule, die meistens bis nachmittags um 16.00 Uhr geht. Danach fahre ich auf direktem Weg an den Stall und reite die Pferde. Nach dem Training und dem Versorgen der Pferde mache ich mich auf den Weg nach Hause und erledige noch meine schulischen Aufgaben. Am Wochenende bin ich schon früh morgens am Stall, um beim Misten zu helfen. Ich bin mindestens viermal die Woche am Stall, ich versuche allerdings, so oft wie möglich dort zu sein. In den Ferien ist das täglich.
Was sind Ihre persönlichen Stärken und Schwächen?
Nora Cronauer: Als meine Schwäche würde ich meinen Perfektionismus nennen. Ich gebe mich nur selten mit meiner eigenen Leistung zufrieden. Allerdings könnte es auch eine Stärke sein, denn nur durch Selbstkritik und das Annehmen der Kritik von anderen kann man sich verbessern. Ich würde meine starken Nerven als meine Stärke bezeichnen, denn durch meine ruhige und positive Art komme ich auch gut mit nervösen Pferden klar und gerate auch in schwierigen Situationen nicht in Panik.
Könnten Sie sich auch vorstellen, eines Tages Jockey zu werden?
Nora Cronauer: Ich habe keine Ausbildung zum Pferdewirt Schwerpunkt Rennreiten geplant, würde es allerdings auch nicht ganz ausschließen, da ich noch keine beruflichen Pläne nach Beendigung meines Abiturs nächstes Jahr habe.
Was sind Ihre nächsten Ziele?
Nora Cronauer: Ich möchte so viele Rennen reiten wie möglich, um Erfahrungen zu sammeln. Natürlich wäre ein bisschen Erfolg dabei auch schön. Aber vor allem möchte ich gesund bleiben.
„Mein Traum wäre das Championat“
Wo wollen Sie in einigen Jahren stehen? Könnten Sie sich auch ein anderes Metier als den Rennsport vorstellen?
Nora Cronauer: Ich möchte dem Rennsport treu bleiben und in einigen Jahren natürlich noch immer Rennen reiten. Ein Traum von mir wäre, irgendwann einmal das Championat zu gewinnen und an der Fegentri teilzunehmen. Und nein, ich könnte mir kein anderes Metier vorstellen, der Rennsport hat mein Herz erobert.