Around the World: Archworth

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Heute führt uns unsere Reise nach Kanada in den späten Dreißigern. Archworth hieß der Gruppe 1 Sieger, den hierzulande vermutlich kaum einer kennt. Archworths Vater war der amerikanische Stakes-Sieger Worthmore, der als Vererber nur mäßigen Erfolg hatte. Archworths Mutter Archipelego stammte von Samoa, der aus Großbritannien importiert wurde und ebenfalls nicht für Begeisterungsstürme gesorgt hatte. Im Besitz des Verlegers von The Globe and Mail, George McCullagh, wusste man noch nicht, dass Archworth einmal die kanadische Triple Crown holen würde – wenn auch posthum.

Archworth wurde 1937 als Jährling von George McCullagh für 500 Dollar gekauft und im Alter von zwei Jahren bestritt Archworth neun Rennen und gewann dabei viermal, darunter die Cup and Saucer Stakes und die Clarendon Stakes. Er wurde zum kanadischen Champion der Zweijährigen von 1938 gewählt. Im Alter von drei Jahren bestritt Archworth dann 16 Rennen und mit fünf Siegen und drei zweiten Plätzen und wurde er zum kanadischen Champion der Dreijährigen von 1939 gewählt.

Seinen größten Auftritt hatte Archworth jedoch in der King’s Plate (auch Queen’s Plate, wenn es eine regierende Königin gibt), welche er im ersten Jahr gewann.  Es war das erste Mal, dass der regierende Monarch, König George VI, bei diesem Rennen anwesend war. Archworth gewann mit zehn Längen Vorsprung, und König George überreichte McCullagh 60 vergoldete Sovereigns und eine vergoldete Trophäe. Prinzessin Elisabeth war beeindruckt von der Art und Weise, wie der Hengst an der Spitze lief, und sagte: „Ich habe noch nie ein Pferd gesehen, das einen so großen Vorsprung hatte und ihn auch hielt.“ 

Archworth – Quelle: Toronto Telegram

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McCullagh zollte dem Züchter des Hengstes, William Wright, Respekt und sagte: “Ein großer Tag für mich, doch der Dank gebührt Bill Wricht. Ich habe Archworth nur für 500 Dollar gekauft. Meine Aufregung ist nichts im Vergleich zu der Freude im Herzen von Bill Wright. Es war ein lebenslanger Traum. Als er aus England in dieses Land kam, beobachtete er die Rennen in Woodbine von einem Astloch im Zaun aus. Als er dort stand, schwor er sich, dass er, sollte er jemals reich werden, versuchen würde, einen Plate-Sieger zu züchten. Dieser Traum ist heute wahr geworden. Der ganze Verdienst gebührt Bill, dem Trainer Mark Cowell und dem Jockey Denny Birley.“

Im Jahr 1939 gewann Archworth auch die Prince of Wales Plate und die Breeders‘ Stakes. 1959 wurde aus diesen Rennen und der King/Queen’s Plate die Canadian Triple Crown of Thoroughbred Racing gemacht, aber nur Pferde, die Rennen ab 1959 gewannen, wurden als Triple Crown-Sieger anerkannt. Erst im Jahr 2014 wurden die frühen Sieger der drei Rennen rückwirkend anerkannt. Archworth wurde somit als Kanadas zweiter Triple-Crown-Sieger bekannt.

Rennbahn Woodbine – Foto: Patrick McCann


Archworths spätere Karriere verlief unspektakulär, mit nur einem Sieg bei neun Starts im Jahr 1940 und fünf Siegen bei 13 Starts im Jahr 1941. Im Oktober 1940 wurde er Zweiter im Sennings Park Handicap auf dem Aqueduct Racetrack in New York. Ähnlich wie bei seinem Sieg in der King’s Plate im Jahr zuvor hatte er auf der Gegengeraden einen großen Vorsprung herausgelaufen. Diesmal wurde er jedoch auf der Geraden eingeholt und verlor um einen Kopf. 1941 wurde er Dritter im Hendrie Memorial Handicap und Queen’s Cup Handicap und gewann das Maple Leaf Hockey Club Handicap, ein Rennen bei Flutlicht.

Archworth wurde in den Ruhestand geschickt und begann seine Karriere als Deckhengst, war jedoch nicht sonderlich gefragt. Die Statistiken des Jockey Club zeigen, dass er 45 Nachkommen hatte, von denen 39 zu Rennpferden wurden und 24 mindestens ein Rennen gewannen. Sein erfolgreichster Nachkomme war Victory Arch, der bei 38 Starts 14 Rennen gewann, darunter die Prince of Wales Plate.

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Nika S. Daveron
Nika S. Daveronhttp://www.arschlochpferd.de
Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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