Auf der Rennbahn gibt es nur Pferderennen?

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Ungefähr das wünscht sich manch ein Hardliner und so denkt nicht selten auch ein Außenstehender. Was soll ich da? Da gibt es nur Pferde und verschlagene Zocker mit Hut. Und wenn nicht die, dann reiche Damen mit Hut. Gibt es jetzt generell ein Hutproblem oder nur eins mit Vorurteilen? Wahrscheinlich Letzteres. Vor allem auch über das Programm. Denn eine Galoppveranstaltung ist nicht ausschließlich eine Ansammlung von Rennen. Jedenfalls bei vielen Rennvereinen nicht mehr. Und das ist auch gut so. Denn Leute, die vielleicht für das Rahmenprogramm kommen, die bleiben dann auch zu den Rennen und könnten daran Geschmack finden. 

Und das ist wichtig. Auch abseits des Renntags. Wenn zum Beispiel auf einer Rennbahn auch andere Events stattfinden, schafft das zumindest Aufmerksamkeit für den Veranstaltungsort selbst. Damit jeder weiß, wo er die Rennbahn zu finden hat. Nun denken vielleicht manche Besucher gar nicht darüber nach, wenn sie zu einem Event auf die Rennbahn gehen, dass da sonst auch Pferderennen sind. Hier ist es natürlich wichtig, genau das zu demonstrieren. Werbung, Werbung, Werbung. Schilder mit den nächsten Renntagen, enge Zusammenarbeit mit den Künstlern (die zum Beispiel darauf hinweisen können), etc. Ja, da muss man auch ein bisschen Schreihals sein. Vielleicht kommt ja einer wieder. Und wenn zehn Prozent wiederkommen, kann man schon zufrieden sein. Hauptsache, sie werden neugierig. 

Am Renntag selbst muss es nicht nur um Pferde gehen. Die sind zwar die Hauptakteure und sollten auch so präsentiert werden, aber um Zuschauer anzulocken (vor allem neue) reichen sie manchmal nicht. Nur angefixten Rennsportlern reichen die Pferde. Der Rest muss ein bisschen überredet werden. Und da gibt es tolle Events. Ganz voran die Renntage der Fußballvereine, wie Köln, Düsseldorf und Hannover (und wahrscheinlich habe ich jetzt noch Rennvereine unterschlagen, bei denen es das auch noch gibt). Fußball und Pferde geht eben doch, wenn man es richtig macht und die Tage ziehen Mengen auf die Bahnen, von denen man an manchen Renntagen nur träumen kann. Naturgemäß sind viele Kinder fußballbegeistert, entsprechend wird das Programm ausgeweitet und für die Jüngsten was geboten. Was grundsätzlich immer gut ist, denn nicht alle Kinder haben Lust 10 Rennen an den Rails zu beobachten.

Aber auch musikalische Untermalung sorgt für einen tollen Renntag. Streetfood, Events, Naturschutz – es gibt grundsätzlich für jeden was auf der Bahn. Oder sollte es zumindest. Es sollte Kaffee und Kuchen für die Oma geben, eine Beschäftigung für nicht ganz so pferdebegeisterte Kinder. Einen Unterstand, falls es mal regnet oder die Sonne besonders brennt. Speis und Trank – natürlich bezahlbar, wenn die eigenen Vorräte aufgebraucht sind oder man nichts mitgebracht hat. Solche Dinge sind wichtig, um die Leute auf der Bahn zu behalten. Vielleicht auch noch was für den Abend. Wo die Besucher doch eh noch da sind. Das wäre ideal. Gibt es in vielen anderen Ländern und zum Glück mittlerweile auch in Deutschland. Es muss nur bei den Zuschauern auch ankommen.

Natürlich soll den Pferden nicht die Show gestohlen werden. Alles muss im Rahmen für die Pferde bleiben (das heißt, keine laute Musik während der Rennen oder neben dem Führring). Es ist immer noch ein Renntag. Aber Renntag heißt eben auch nicht nur, dass trocken Pferd nach Pferd durchs Ziel geht. So ein Renntagsbesuch muss ein Event sein. Um alle abzuholen. Sicher gibt’s auch ein paar ewige Meckerer, denen nichts gefällt. Doch die hat man überall. Wichtig ist, dass sich jeder auf der Rennbahn wohlfühlen kann. Pferde, Aktive, Besucher – groß und klein. 

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