Around the World: Flaming Page

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Flaming Page war schon zu ihrer Geburt eine Art Glücksspiel. Die Tochter von Bull Page (auch im Besitz des Züchters E.P. Taylor) war bekannt dafür, nicht nur seine Schnelligkeit zu vererben, sondern auch seine Gesundheitsprobleme. Ob Flaming Page also je eine Rennbahn sehen würde, war ungewiss. Gewiss hatte Bull Page bereits ein Hall of Fame Pferd gebracht, doch eben auch viele nicht nutzbare Pferde. Ihre Mutter, Flaring Top war eine Tochter des 1937 American Champion Two-Year-Old Colt Menow. Flaring Top brachte noch mehrere andere Sieger und Stakes-gewinner hervor. Mütterlicherseits beste Voraussetzungen – väterlicherseits ein Glücksspiel.

Flaming Page entwickelte sich zu einer großen Stute mit einer tiefen Schulter und einem kräftigen Körperbau. Und ein großes Problem. Eine Fehlstellung am Sprunggelenk. Beim Menschen bezeichnet man es als Sichelfuß. Dieser abnorme Winkel des Sprunggelenks bringt den Fuß zu weit nach vorne und belastet die Strukturen an der Rückseite des Sprunggelenks und des Röhrbeins. Das lange Fußsohlenband, das vom Sprunggelenk aus über die Rückseite des Beins verläuft, kann bei schwerer Arbeit gezerrt oder verletzt werden. Ihr Vater, Bull Page, vererbte dieses Problem häufiger. Trotzdem lief die Stute im Training gut. 

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Als Zweijährige konnte Flaming Page zwei Siege bei sieben Starts verwandeln, einer davon waren die Shady Well Stakes in Woodbine und der andere war ein Allowance-Rennen in Aqueduct in den Vereinigten Staaten. Außerdem wurde sie Zweite in den Princess Elizabeth Stakes und Dritte in der prestigeträchtigen Coronation Futurity gegen Gleichaltrige. Beim Canadian Free Handicap für Zweijährige wurde sie mit 115 Pfund bewertet, was ihr den ersten Platz unter den Stuten einbrachte.

1962 startete Flaming Page als Dreijährige in den USA; der Höhepunkt ein zweiter Platz in den Kentucky Oaks gegen die später in die U.S. Racing Hall of Fame aufgenommene Cicada war. Nach ihrer Rückkehr nach Kanada gewann sie die Canadian Oaks (heute Woodbine Oaks), Kanadas prestigeträchtigstes Rennen für dreijährige Stuten. Eine Woche später trat sie in der Queen’s Plate gegen die Hengste an, wo sie zusammen mit ihrem Stallgefährten Choperion als haushoher Favorit einen Doppelsieg errang. Flaming Page war die erste Stute, die, das Oaks-Plate-Double schaffte. Nach der Queen’s Plate kehrte Flaming Page in die USA zurück, wo sie in den Coaching Club American Oaks eine Verletzung erlitt, die ihre Karriere beendete. 1962 war sie mit 88.075 $ Kanadas bestverdienende Stute und wurde zum kanadischen Champion der dreijährigen Stuten ernannt.

Flaming Page brachte zwar nur drei Fohlen zur Welt, hatte aber dennoch einen großen Einfluss auf die Zucht. Ihr erstes Fohlen, geboren 1964, war das Stutfohlen Fleur, das von Victoria Park abstammte. Fleur selbst gelangen einige Gruppeplatzierungen. Bekannt ist sie aber als Mutter von The Minstrel (von Northern Dancer), dem Gewinner der Epsom und Irish Derbies und Pferd des Jahres 1977 in England. Fleur brachte auch die Stakes-Sieger Far North und Pilgrim sowie den Stakes-Produzenten Dance Flower hervor.

Flaming Page war die erste Stute, die Northern Dancer zugeführt wurde, als dieser 1965 in den Ruhestand ging. Sie war im Vergleich zu ihm so groß, dass ein Graben ausgehoben werden musste, damit er die Anpaarung vollenden konnte. Das erste Fohlen war jedoch eine Totgeburt. Das nächste lebende Fohlen von Flaming Page, das 1967 geboren wurde, war der große Nijinsky, von Northern Dancer. Nijinsky, der körperlich seiner Mutter ähnelte, war Englands erster Triple Crown-Sieger seit 35 Jahren und wurde 1970 in England zum Pferd des Jahres gewählt. Ihr letztes Fohlen war Minsky, ebenfalls von Northern Dancer, der 1970 Irlands Champion unter den zweijährigen Hengsten wurde. 1969 hatte Flaming Page Schwierigkeiten bei der Geburt eines weiteren Northern-Dancer-Hengstfohlens, das daraufhin starb. Flaming Page war nicht in der Lage, erneut zu tragend zu werden und wurde 1975 in den Ruhestand versetzt. Sie starb 1984.

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