Around the World: Jay Trump

Datum:

Teilen:

Wir nähern uns mit großen Schritten dem Grand National in Aintree, welches nächsten Samstag in seine 176. Auflage geht. Also haben wir uns heute wieder einen der Grand National Sieger herausgepickt, um euch seine Geschichte vorzustellen. Und vielleicht fragt ihr euch zurecht: Wer ist Jay Trump? Seine Geschichte begann als Aprilscherz, denn er wurde am 1. April 1957 geboren und dazu noch als Produkt eines kleinen Unfalls. Sein Vater war Tonga Prince, seine Mutter Be Trump, die als unfruchtbar galt, deswegen wurde sie mit Tonga Prince auf einer Weide gehalten, damit die beiden ein nettes Leben zusammen führen konnten.  Der Zufall wollte es nun, dass offensichtlich Be Trump doch gar nicht so unfruchtbar war und so kam der kleine Aprilscherz Jay Trump auf die Welt und verbrachte seine ersten Jahre mit dem Training in „Shanty Town“, in der Nähe der Charles Town Rennbahn in West Virginia, wo er auch Rennen lief.

Jay Trumps frühe Rennbilanz war unauffällig; Jay Trump lief 8 Mal, belegte einmal den zweiten Platz und verdiente 220 $. 1960 kaufte der Amateur-Steeplechase-Jockey Crompton „Tommy“ Smith Jay Trump für Mary Stephenson, die eine Freundin der Familie war. Das brave Pferd hatte einige Points, die Tommy darauf brachten, dass aus ihm ein guter Steeplechaser werden könnte. Man brachte ihm also das Springen bei und 1962 gewann Jay Trump sein erstes Rennen. Im Jahr 1963 siegte er zum ersten Mal im Maryland Hunt Cup und stellte dabei einen Streckenrekord auf, indem er Mountain Dew besiegte. Diese Performance war so beeindruckend, dass man Pläne schmiedete, Jay Trump zum Grand National nach England zu bringen, aber man hielt es für besser, noch ein Jahr zu warten. 

Der Wallach gewann den Maryland Hunt Cup 1964 ein zweites Mal, wieder gegen Mountain Dew und damit war klar: Er muss in das Rennen aller Rennen. Später in diesem Jahr wurde er nach England verschifft. Sein erstes Rennen für Trainer Fred Winter gewann er am 21. Oktober 1964 in Sandown; dies war auch der erste Sieg für den Trainer. Jay Trump gewann noch zwei weitere Rennen und wurde Zweiter in der King George VI Chase. Eine perfekte Vorbereitung für das Grand National im April. Anwesend war sogar Queen Elizabeth The Queen Mother, die einen besonderen Faible für das Grand National hatte. Mit dem britischen Amateur Tommy ging Jay Trump an den Start – obwohl Tommy die Sprünge von Aintree fremd waren. Doch der Wallach war ein unbestechlicher Springer, der so gut wie nie Fehler machte und dazu noch Herz besaß. 

Das Video ist heute noch zu sehen, Jay Trump und Freddie schenken sich nichts, er war das erste Maryland Hunt Cup-Pferd, das das Grand National gewann, sowie der erste amerikanische Sieger des Grand National, der in amerikanischem Besitz war, gezüchtet und von einem amerikanischen Jockey wurde. Seitdem hat nur Ben Nevis II das Kunststück vollbracht, den Maryland Hunt Cup 1977 und 1978 und das Grand National 1980 zu gewinnen. Nach seinem Grand National-Sieg ging Jay Trump nach Frankreich, um am Grand Steeplechase teilzunehmen. Er wurde als Favorit gehandelt, wurde aber Dritter hinter Hyeres III, der das Rennen 1964 ebenfalls gewonnen hatte.

Jay Trump kehrte als nationale Berühmtheit in die Vereinigten Staaten zurück. Im folgenden Frühjahr, nachdem er den Maryland Hunt Cup zum dritten Mal gewonnen hatte, zog sich das braune Pferd auf Mrs. Stephensons Meshewa Farm zurück, wo es bis 1988 lebte und von ihrer Enkelin Serena betreut wurde. Nach seinem Tod wurde Jay Trump an der Ziellinie der Steeplechase-Strecke im Kentucky Horse Park begraben – ein Ort, an dem heute noch Blumen niedergelegt werden.

Jetzt zu RaceBets

Top-Beiträge

Vorschau für Französische Rennen
Die Englische Videovorschau für die USA
RaceBets Million
RaceBets Archive

Related articles

Turfteufel Keine neue Diskussion: BGG gegen BV

Wer gestern ganz unbedarft mal die rennsportlichen Online-Medien aufgeschlagen hat, den überraschte vielleicht die Nachricht, dass die BGG...

Turfteufel: Über die Rennpferdezucht

Gäbe es eine korrekte Anleitung dafür, dann hätten alle nur Cracks am laufenden Band und wir könnten alle...

Turfteufel: Winter im Rennstall

Winter im Rennstall wirkt auf den ersten Blick wie eine recht trostlose Zeit. Kein Wunder, es wird dauernd...

Turfteufel: Die Japan Cup Vorschau

Nun ist es wirklich so weit, wir haben uns ja vor zwei Wochen schon mal mit Japan beschäftigt,...