Around the World: Manikato

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Sieger von 1 Million Dollar, 20 Gruppe 1 Siege, da denkt man doch, das Pferd muss man kennen, oder? Doch wer sich nicht im australischen Rennsport auskennt, der hat von Manikato vermutlich noch nicht gehört. Deswegen erzählen wir heute seine Geschichte. Manikato war riesig als Fohlen, ein kräftiger Fuchswallach, der von seiner Mutter aus vermutlich nicht viel Talent mitbekommen hatte, denn seine Geschwister konnten alle nichts. Manikato sollte ihr einziger Stakes-Gewinner sein. Der nur 3.500 A$ teure Hengst hatte in der vierten Generation ein Cross mit Fair Trial (4m x 4f) und war über seine Mutter ein Nachkomme von Nearco, vielleicht gab der ihm den Speed mit, den er für seine Leistungen benötigte.

Ursprünglich wurde er von Bon Hoysted trainiert, der kurz nach Manikatos Golden-Slipper-Sieg 1978 verstarb. Danach übernahm sein Bruder Robert Hoysted sein Training und da wusste man bereits, was für ein Pferd man im Stall hatte. Zudem gewann er noch die Blue Diamond Stakes, ein weiteres prestigeträchtiges Rennen für die Zweijährigen, sodass man für seine Dreijährigenkampagne großes von ihm erwartetete. Und Manikato sollte nicht enttäuschen. Er begann die Saison mit einem Sieg in den Ascot Vale Stakes in Rekordzeit. Drei Wochen später startete er gegen ältere Pferde im Marlboro Cup, den er ebenfalls gewann. In den Caulfield Guineas besiegte Manikato Karaman um etwa zwei Längen, nachdem ein Protest gegen ihn abgewiesen worden war, aber sein Jockey Gary Willetts wurde suspendiert. 

Anschließend startete er in den Craven A Stakes (jetzt Salinger Stakes genannt), hatte aber am Tag des Rennens einen leichten Temperaturanstieg, der kurz vor dem Start wieder verschwand. Trotzdem war er nicht auf der Höhe. Manikato wurde in diesem Rennen von Always Welcome um einen Hals geschlagen, man entschied sich allerdings, eine Pause zu machen und Manikato bei dieser auch gleich zu kastrieren. Danach ging es Schlag auf Schlag. Manikato errang den ersten seiner fünf Siege in den William Reid Stakes am 29. Januar 1979. Die C F Orr Stakes in Sandown waren Manikatos nächster Start und ein weiterer Sieg. Sein Sieg in den Futurity Stakes war der erste von vier Siegen, die er in diesem Rennen errang. Im Jahr 1978 wurde das Rennen über 1800 Meter ausgetragen, und bei seinem ersten Versuch über eine Distanz von mehr als einer Meile gewann Manikato ungeschlagen und mit einem Vorsprung von vier Längen in Streckenrekordzeit

Sieg um Sieg folgte. Anfang Juli 1979 ging Manikato nach Brisbane um an den Rothmans 100.000 (heute bekannt unter dem ursprünglichen Namen Doomben 10.000) teilzunehmen. Mit einem Gewicht von 58 kg stellte er den Rekord von Baguette ein und wurde der erste Dreijährige, der ein Preisgeld von über 500.000 Dollar gewann. Fünf Wochen später begann Manikato seine Saison als Vierjähriger mit dem ersten von zwei Siegen in den Freeway Stakes. Am 24. September 1981 wurde er Zweiter im Marlboro Cup über 1.400 Meter, obwohl er sich verletzt hatte. Drei weitere Siege folgten, zwei Wochen nach seinem letzten Sieg startete er bei den AJC Galaxy Stakes mit 60,5 kg belastet und belegte nur Platz 8. Nach dem Rennen wurde festgestellt, dass er Nasenbluten hatte und man gab ihm die benötigte Pause, sodass die Zuschauer Manikato erst fünfjährig wiedersahen. 

1981 gewann Manikato erneut die William Reid Stakes, Futurity Stakes und Orr Stakes. Im Herbst hatte Manikato jedoch mit ernsthaften Verletzungen zu kämpfen, er hatte die Sehnen entzündet. Nach jedem Rennen umwickelte Bon die Beine des Pferdes mit Plastiktüten, die mit Eis gefüllt waren, um die Beine abzukühlen. Da das australische System stets viel Wert auf Handicaps legt, wurde es für Manikato nun auch schwerer, denn er trug nun deutlich mehr Gewicht als seine Konkurrenten. Doch weder das, noch die Verletzungen konnten ihn aufhalten. Am 29. September 1981 startete Manikato im Queen Elizabeth Cup, der zu Ehren des Besuchs der Königin beim Caulfield-Meeting ausgetragen wurde. Manikato gewann vor Lawman, Sovereign Red wurde Dritter und stellte den Streckenrekord von 1:35,7 auf. Bei seinem nächsten Start in den Chirnside Stakes wurde er Zweiter. Von da an ging es wieder bergauf und Manikato gewann erneut die William Reid Stakes, blieb aber “nur” Zweiter in den Futurity Stakes.

In der Saison 1982/3 holte sich Manikato bei 11 Starts fünf Siege, darunter die Freeway Stakes, Futurity Stakes, A J Moir Stakes, William Reid Stakes und Memsie Stakes. Insgesamt lautete seine Bilanz:  47 Starts mit 29 Siegen, 9 zweiten und 4 dritten Plätzen, darunter fünf aufeinanderfolgende William Reid Stakes und vier Futurity Stakes und gewann insgesamt 20 Gruppe-1-Rennen und verdiente 1.154.210 $ (nicht alle Rennen waren damals Gruppe 1 Rennen, allerdings werden sie heute als solche gelaufen, daher ergibt sich die Zahl 20). 

Nach seinem Abschied vom Rennsport im Jahr 1983 wurde Manikato von einem Virus geplagt, den er nicht mehr loswurde. Er wurde am 13. Februar 1984 eingeschläfert. Er ist in Sichtweite einiger seiner größten Erfolge in „Manikato’s Garden“ auf der Moonee Valley Rennbahn begraben. Die Manikato Stakes der Gruppe 1, die ihm zu Ehren benannt wurden, werden jährlich auf der Moonee Valley Rennbahn ausgetragen. Das Manikato-Restaurant auf der Tribüne der Caulfield-Rennbahn ist ebenfalls nach ihm benannt. Im Jahr 2002 wurde er in die Australian Racing Hall of Fame aufgenommen.

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