Mejiro McQueen war der beste Sohn von Mejiro Titan, der 1982 das Tenno Sho im leichten Galopp gewann. Seine Mutter Mejiro Aurora zeigte bescheidene Rennfähigkeiten und gewann ein einziges Rennen bei 24 Starts, war aber als Zuchtstute besser geeignet und brachte auch den Kikuka Sho-Sieger Mejiro Durren hervor. Ihre Mutter, Astonishment, war zuvor aus England importiert worden. Der Schimmel war eine bestechende Erscheinung und ein eindeutig spätes Pferd, denn er machte zunächst riesige Wachstumsschübe durch, die kaum ein Training zuließen.
So lief Mejiro McQueen als Zweijähriger keine Rennen, gab aber im Februar 1990 in Hanshin sein erfolgreiches Renndebüt über 1700 Meter auf Sand. Bei seinen nächsten drei Starts musste er sich geschlagen geben, bevor er im September zwei kleinere Rennen auf der Hakodate-Rennbahn gewann. Am 4. November feierte er in Kyoto in seinem letzten Rennen des Jahres seinen ersten großen Erfolg, als er das 3000-Meter-Rennen Kikuka Sho gewann. Für die japanischen Pferde geht es meist erst Vierjährig richtig los und das sollte auch bei Mejiro McQueen der Fall sein.
Bei seinem ersten Auftritt als Vierjähriger gewann Mejiro McQueen das Hanshin Daishoten Gruppe 2 auf der Chukyo-Rennbahn, wobei er eine Rekordzeit von 3:07,3 für die 3000-Meter auf Gras erzielte. Im April holte er in Kyoto seinen zweiten Gruppe 1 Sieg, als er die Frühjahrsausgabe des Tenno Sho über 3200 Meter gewann. Als er im Juni beim Takarazuka Kinen über 2200 Meter eine kürzere Strecke lief, war er erneut gut unterwegs, wurde aber von Mejiro Ryan auf den zweiten Platz verwiesen. Ärgerlich für seine Anhänger, denn es gab eine Menge Wetten auf ihn. Nach der üblichen Sommerpause kehrte er im Oktober zurück und gewann das Gruppe 2 Kyoto Daishoten und wurde dann Erster im Herbstrennen Tenno Sho.
Allerdings schauten die Stewarts nun genauer hin und stellten fest, dass Mejiro McQueen sich einige Patzer erlaubt hatte. Er wurde disqualifiziert und landete auf dem letzten Platz der achtzehn Teilnehmer. Warum? Auf der Außenseite startend, behinderte er mehrere Pferde, als sein Jockey kurz nach dem Start auf die Innenbahn wechselte. Bei seinen letzten beiden Starts in diesem Jahr zeigte er gute Leistungen und wurde Vierter hinter dem amerikanischen Pferd Golden Pheasant im Japan Cup und knapp Zweiter hinter Dai Yusaku im Arima Kinen. Bei den JRA Awards 1991 wurde er zum besten älteren männlichen Pferd des Jahres gewählt.
Die Kampagne von Mejiro McQueen im Jahr 1992 beschränkte sich auf zwei Rennen, die er jedoch beide gewann. Zunächst siegte er zum zweiten Mal in Folge im Hanshin Daishoten. Am 26. April knüpfte er in Kyoto an seinen Erfolg von 1991 an und gewann zum zweiten Mal das Frühjahrs-Tenno Sho. Verletzungsprobleme hielten das Pferd für den Rest des Jahres von der Rennbahn fern.
Nach einer Abwesenheit von mehr als elf Monaten kehrte Mejiro McQueen im April 1993 zurück und gewann das Gruppe 2 Osaka Hai in Hanshin in einer Rekordzeit von 2:03,2. Sein Versuch, eine noch nie dagewesene dritte Auflage des Tenno Sho im Frühjahr zu gewinnen, scheiterte knapp, als er hinter Rice Shower Zweiter von insgesamt 15 Startern wurde. Am 13. Juni gewann er in Hanshin das Takarazuka Kinen im zweiten Anlauf und verbuchte damit seinen vierten Gruppe 1-Erfolg. Im Oktober kehrte er zurück und gewann bei seinem letzten Start ein zweites Kyoto Daishoten in einer Rekordzeit von 2:22,7 Minuten!
1994 wurde Mejiro McQueen in die Hall of Fame der Japan Racing Association aufgenommen und kehrte ins Gestüt zurück, wo er als Deckhengst wirken sollte. Interessanterweise schätzte man ihn vor allem wegen des Charakters, den er vererbte. Mejiro McQueen wurde bekannt dafür, das Sunday Silence-Blut und den damit verbundenen heftigen Charakter abzuschwächen. Als Muttervater ist er heute noch in den Top-Pedigrees zu finden und seine Töchter brachten wahre Cracks auf die Bahn (wie Orfevre oder Gold Ship).