Around the World: Memoir

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Wenn man in die Annalen des Rennsports schaut, dann fällt schnell ihr Name: Memoir, geboren im Jahr 1887. Als Jährling wurde sie bei einer Auktion zum Preis von 1.500 Guineas von William Cavendish-Bentinck, dem 6. Herzog von Portland, erworben. Sie wurde zum privaten Trainer des Herzogs, George Dawson, geschickt und man erwartete eine Menge von ihr – schließlich entstammte sie dem ersten Fohlenjahrgang von St. Simon, dem legendären ungeschlagenen Hengst. Memoir absolvierte im Jahr 1889 als zweijähriges Pferd sechs Rennen und wurde auf ihren ersten drei Starts geschlagen, bevor sie ihren ersten Sieg verbuchen konnte. Sie gewann die Bradford Plate in Leicester im September. Im Oktober in Newmarket siegte sie im Zetland Stakes und im Prendergast Stakes. Die Saison beendete sie mit Einnahmen von £1.308. Damals eine ungeheure Summe.

Dreijährig hatte man eine Menge mit ihr vor. Im 1000 Guineas über die Rowley Mile in Newmarket am 2. Mai war Memoir mit einer Quote von 10/1 die zweite Wahl hinter Semolina,. Beide Pferde wurden vom Herzog von Portland besessen und von Dawson trainiert. Memoir beendete das Rennen als Zweite von zehn Teilnehmern, geschlagen von ihrem stärker favorisierten Stallgefährten. Gemäß den Regeln der damaligen Zeit hatte der Herzog mit Semolina „erklärt zu gewinnen“, und Memoir, die das Rennen hätte gewinnen können, wurde in den letzten Abschnitten des Rennens zurückgehalten und verlor dadurch die Chance auf den Sieg. Berichten zufolge pullte Memoir während des gesamten Rennens, und der Jockey musste sie massiv zurückhalten. 

Bei ihrer nächsten Newmarket-Begegnung am 21. Mai trat Memoir gegen männliche Konkurrenz in den Newmarket Stakes über zehn Furlongs an. Sie trug zum ersten Mal Scheuklappen und führte von Anfang an, um schließlich knapp vor Blue Green als Siegerin hervorzugehen. Am 6. Juni trat Memoir mit John Watts im Sattel bei Oaks über eineinhalb Meilen an. Signorina, die Siegerin der Middle Park Plate, war die Favoritin vor Memoir, die mit einer Quote von 100/30 startete. Memoir ging hinten und marschierte erst in der Zielgeraden auf, ihr Abstand auf Signorina verringerte sich und schließlich ging sie mit knapp einer Länge an der Favoritin vorbei. 

Beim St. Leger über eine längere Distanz am 10. September startete Memoir mit einer Quote von 10/1. Sie hatte zuvor eine leichte Verletzung erlitten, die ihre Vorbereitung unterbrochen hatte. Davon war aber im Rennen nichts mehr zu sehen, sie siegte leicht und blieb daher auch als Vierjährige im Training, wurde jedoch immer schwieriger zu händeln. Trotz der negativen Prognosen gewann sie den July Cup in Newmarket über sechs Furlongs mit einer Quote von 3/1 und schlug den Bahn-Spezialisten Noble Chieftain knapp. Sie wurde dann als Mitfavorit für die Eclipse Stakes in Sandown Park eingesetzt, belegte jedoch den sechsten Platz hinter Surefoot. Im Goodwood Cup über zweieinhalb Meilen belegte sie den vierten Platz von fünf Teilnehmern, weitere Rennen beendete sie ebenfalls unplatziert. Memoir war eine bemerkenswert vielseitige Stute, als sie aufs Gestüt kam und obwohl sie selbst keine bedeutenden Nachkommen hatte, blieb ihr Einfluss durch ihre Tochter, Miss Gunning, bestehen. Memoir starb 1908 auf dem Gestüt Egerton an einem Gebärmutterriss.

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