Schon früh fand der Austausch von Rennpferden zwischen den Amerikanern und Briten statt. Norman (auch bekannt als Norman III, 1905 – nach 1918) wurde als Jährling aus den Vereinigten Staaten exportiert. Der braune Hengst stammte aus der Zucht des großen August Belmont Jr. Wie mehrere andere große amerikanische Besitzer hatte Belmont nach der Verabschiedung des Hart-Agnew-Gesetzes, das Pferderennen plötzlich verbot, die meisten seiner Pferde nach Europa gebracht. Das Hengstfohlen wurde als Jährling nach England geschickt und begann sein Training bei John Watson im Stall Palace House in Newmarket in Suffolk. Das war natürlich bitter, denn Belmont hatte eine wahre Dynastie aufgebaut, er hatte auch beide Elterntiere von Norman besessen – Octagon und Nineveh, die einen sehr guten Mutterstamm besaß.
Belmont war einer der großen Förderer des Sportes, er hatte sich dafür eingesetzt, Steeplechases in den USA abzuhalten, einige der aufsehenerregendsten Pferde der Amerikaner stammten aus seiner Zucht, eine Rennbahn trägt seinen Namen (und eines der Triple Crown Rennen), er zeichnete sich später als Besitzer und Züchter des legendären Man o‘ War aus. Zusätzlich zu seinem Gestüt in Kentucky gründete Belmont 1908 Haras de Villers, einen Zuchtbetrieb in der Nähe von Foucarmont in der Haute-Normandie, Frankreich. Nach der Einstellung der Rennen im Staat New York infolge des Hart-Agnew-Gesetzes, stellte Belmont auf Haras de Villers amerikanische Hengste wie Flint Rock, Ethelbert und den Vater von Norman III, Octagon, auf. Auf seinem französischen Gestüt züchtete er bemerkenswerte Pferde wie die Prix de Diane-Siegerin Qu’elle est Belle und Vulcain, einen der besten dreijährigen Pferde seiner Generation in Frankreich.129 seiner Pferde gewannen Stakes Rennen – unter anderem auch Norman, um den es heute gehen soll.
Norman lief 1907 als Zweijähriger neunmal. Er gewann zwei Rennen, darunter die Exeter Stakes, und wurde zweimal Dritter. Als er im Oktober gegen hochkarätige Gegner in den Dewhurst Stakes über sieben Furlongs auf dem Newmarket Racecourse antrat, blieb er unplatziert hinter der Stute Rhodora. Seine Dreijährigensaison begann Norman direkt mit den 100. 2000 Guineas auf der Rowley Mile in Newmarket. Der von Otto Madden gerittene Norman brachte das Publikum und seine wenigen Wetter zum toben, als er auf der letzten Viertelmeile die Führung übernahm und sich absetzte, um mit drei Längen Vorsprung vor Sir Archibald zu gewinnen, während White Eagle mit einer dreiviertel Länge Rückstand Dritter wurde. Das Ergebnis des Rennens machte Norman zum Favoriten für das Epsom Derby.
Im Derby über anderthalb Meilen auf dem Epsom Racecourse am 3. Juni startete Norman als 11/2-Favorit und wurde erneut von Madden geritten. Nach der Hälfte der Strecke lag er an zweiter Stelle, verlor dann aber den Anschluss und wurde Fünfzehnter von achtzehn Pferden hinter der 100/1-Außenseiter Signorinetta (das ist allerdings eine Geschichte für sich). Im September sah man ihn dennoch als Mitfavorit für das St. Leger in Doncaster zugetraut, aber er kam als Letzter von zehn Startern hinter Your Majesty ins Ziel. Im Oktober kehrte der Hengst zu seiner guten Form zurück, als er das St. Leger in Newmarket über eindreiviertel Meilen gewann. Norman blieb noch mindestens zwei weitere Jahre im Training, konnte aber keine weiteren großen Rennen mehr gewinnen. Als Deckhengst wirkte er später in Ungarn, wo sich seine Spur verliert. August Belmont Jr. kehrte mit dem Rennsport zurück nach New York und sollte bald das größte Pferd auf die Bahn bringen, das Amerika jemals gesehen hat.