Am Samstag, den 24.08.2019, ist es endlich soweit: Das Meeting in Baden-Baden zur großen Woche geht in die nächste Runde. Es steht in überaus stolzer Tradition, denn 1858 wurden auf der Rennbahn in Iffezheim das erste Mal Rennen ausgetragen. Die Bahn, die auf dem Gelände eines trockengefallenen Rheinarms entstand, hält seit jeher eine ganz besondere Atmosphäre für Rennbahnbesucher, Jockeys, Trainer und die Menschen in Iffezheim selbst bereit. Man kann den Nervenkitzel, die Anspannung vor den Rennen und die Euphorie nach dem Sieg schon spüren, wenn man von der Autobahn abbiegt und über den Kreisverkehr nach Iffezheim gelangt. Die bronzene Pferdestatue weist den Weg zur Rennbahn mit seinen alten Gebäuden.
Überall in der Kleinstadt lebt und liebt man Pferderennen sowie das Englische Vollblut wie in kaum einem anderen Ort in Deutschland. Über kleine Straßen führt der Weg durch das Dorf, in einer Seitenstraße befindet sich das „Derby“, die kleine Kneipe auf der Ecke, in der alle nach den Rennen einkehren. Über den Hügel kommt man langsam der Rennbahn entgegen und fast kann man die roten Dächer der Tribünen schon erkennen. Langsam bekommt man eine Gänsehaut und dann weiß man: Es ist wieder soweit, es ist endlich wieder Meeting in Baden-Baden.
Was aber macht diese besondere Aura aus? Sind es die schmiedeeisernen Tore auf dem Weg zum Eingang, die wehenden Fahnen auf den Dächern der alten Gebäude? Die donnernden Pferdehufe unter dem Iffezheimer Emblem oder doch der Duft von Schupfnudeln und Williams Birne, der von der Kantine hinüber weht? Es ist all das zusammen und noch viel mehr: Das Wiehern der Jährlinge im Auktionsring und das Zuschlagen des Hammers, mit dem die nächste verheißungsvolle Karriere beginnt.
Das Gepolter der Pferdetransporter, die mit Hoffnungen und Träumen beladen den Weg am Bach entlang zu den Stallungen rumpeln. Das Klingeln der Glocke im Führring, wenn die Jockeys aufsitzen und die Spannung zum Greifen nahe ist. Es ist aber vor allem auch das Jubeln der Menge, das die Sieger mit Ovationen durch die Menschenmassen in den Siegerring geleitet. So vieles könnte man über die ehrwürdige Rennbahn in Iffezheim sagen, es wären der Worte nicht genug, um zu beschreiben, wie die Geschichten und Legenden verwoben sind mit dem alltäglichen Treiben in den Stallungen und den allmorgendlichen, klappernden Hufen auf dem Weg zur Bahn.
Neben dem Highlight, dem Großen Preis von Baden auf Gruppeebene, werden auf der Bahn jedes Jahr viele prestigeträchtige Grupperennen ausgetragen, darunter die Goldene Peitsche, die Badener Meile oder der Preis der Winterkönigin. Viele Pferde wurden auf der langen Zielgeraden im Großen Preis von Baden zu Superstars, Legenden wie Alpenkönig (1970), Acatenango (1986/87), Tiger Hill (1998/99) oder auch die Arce de Triomphe-Siegerin Danedream im Jahre 2011. Sie alle sind zu Idolen geworden und allein die Siegerlisten des Großen Preises lassen das Herz eines jeden Rennsportfans höherschlagen.
Was gäbe es passenderes, als auf dieser altehrwürdigen Bahn ein Rennen auszuschreiben, das den Legenden des Rennsports Tribut zollt und alle Besucher einen Teil der Geschichte dieser einzigartigen Rennbahn und ihrer Atmosphäre live miterleben lässt? Dieses Jahr findet erstmalig das Racebets Legenden Rennen statt, ein Ausgleich 3 über 1600 Meter. Es ist ausgeschrieben für Reiter, die ehemalig Inhaber einer Reiterlaubnis waren und zurzeit in keinem anderen Land eine Lizenz besitzen.
Mit dabei sind die in den Trainerberuf gewechselten Henk Grewe (El Donno, Claudia Barsig), Jean-Pierre Carvalho (Maradan, John Hillis), Marian Falk Weißmeier (Smoke on the water, Stefan Birner) und Andreas Suborics (Ardashir, Andreas Suborics), außerdem noch die früheren Jockeys Andreas Göritz (Darshano, Carmen Bocskai) und Pascal Jonathan Werning (Incorruptible, Regine Weißmeier). Als einzige Amazone startet Lena Maria Pecheur (Novacovic, Frank Fuhrmann), die in ihrer aktiven Laufbahn über 50 Sieger ritt. Ein besonderes Highlight dürfte der Auftritt von Altmeister Kieren Fallon (Griffone, John Hillis) sein, der sage und schreibe sechs Mal britischer Jockeychamion war und in seiner Karriere über 2000 Mal als erster die Ziellinie überquerte.
Wir freuen uns auf geschichtsträchtige Tage voller Freudentränen, Siegestaumel, wahr gewordener Träume, Adrenalin, das durch die Adern pumpt, die wunderbare Rennsportgemeinde und Pferden, die Geschichte schreiben. Und damit wünschen wir ihnen allen Hals und Bein!