Berühmte Frauen im Rennsport: Kathy Kusner

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Kathryn „Kathy“ Kusner wurde am 21. März 1940 Florida, geboren. Ihre Mutter war Lehrerin, ihr Vater Mathematikprofessor an der Universität von Florida und später Oberstleutnant der Luftwaffe. Sie wuchs mit einer natürlichen Affinität zu Pferden auf, als sie zum ersten Mal eine Pferdeshow sah, wusste sie sofort, dass sie für den Rest ihres Lebens reiten wollte. Da sie jedoch nicht aus einer gut vernetzten oder wohlhabenden Familie stammte, konnte sie sich kein eigenes Pferd kaufen. Stattdessen verbrachte Kusner ihre Zeit damit, für 2 Dollar pro Nachmittag in den Ställen zu arbeiten. Obwohl sie anfangs auf die wildesten und schlechtesten Pferde gesetzt wurde, nahm sie jeden Ritt an um jede erdenkliche Erfahrung zu sammeln. Das machte sich bezahlt.

Bald darauf teilte man ihr bessere Pferde zu und sie ritt sogar das beste Springpferd der Vereinigten Staaten zu dieser Zeit. Seit ihrem 16. Lebensjahr nahm Kusner auch an nicht anerkannten Flachrennen teil, bei denen sie häufig gewann. Ihr Stern stieg schnell. Sie trug zum Gewinn der Mannschaftsgoldmedaille bei den Panamerikanischen Spielen 1963 in San Paulo bei und vertrat die Vereinigten Staaten bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio. 1967 holte sie eine Mannschafts-Silbermedaille bei den Panamerikanischen Spielen in Winnipeg und 1968 vertrat sie die Vereinigten Staaten bei den Olympischen Spielen in Mexiko.

1967 war Kathy Kusner eine der besten Pferdesportlerinnen der Welt, aber sie durfte nicht auf amerikanischen Rennbahnen reiten. Im Jahr 1943 hatte Judy Johnson eine Lizenz für Steeplechase-Rennen in Pimlico erhalten, aber effektiv kam sie nie auf die Bahn, weil sich die männlichen Jockeys weigerten, mit ihr zu reiten. Als 1964 der Civil Rights Act verabschiedet wurde, der die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der Rasse, der nationalen Herkunft oder der Religion verbot, glaubte Kathy Kusner, dass dieses Gesetz auch für den Rennsport gelten könnte. „Beim Reiten geht es mehr um Technik und Geschicklichkeit als um Kraft“, sagte sie. „Es ist dasselbe wie ein Schachspiel mit Männern, und ich habe nicht vor, den Kampf aufzugeben“. 1967 beantragte sie bei der Maryland Racing Commission eine Jockey-Lizenz und wurde abgelehnt.

Weil sie eine Frau war. In einem Interview mit Makers sagte Kusner: „Ich habe nie darüber nachgedacht, eine Frau zu sein, bis es an der Zeit war, eine Jockeylizenz zu bekommen.“ Zu diesem Zeitpunkt war Kusner eine international anerkannte Reiterin, die man weltweit kannte, konnte aber ohne Jockeylizenz nicht legal an amerikanischen Rennen teilnehmen. Kusner und ihr Anwalt zogen vor Gericht, und 1968 ordnete Richter Ernest A. Loveless vom Circuit Court of Prince Georges County an, ihr die Lizenz zu erteilen.Kusner wurde somit im Oktober 1968 die erste lizenzierte Reiterin in den Vereinigten Staaten.

Als lizenzierter Jockey ritt sie Rennen an der Ostküste und in Kanada und war die erste lizenzierte Reiterin, die Rennen in Mexiko, Deutschland, Kolumbien, Chile, Peru, Panama, Südafrika und dem damaligen Rhodesien ritt. Sie war auch die erste Frau, die am Maryland Hunt Cup, dem härtesten Hindernisrennen der USA, teilnahm. ABC Television drehte in Saratoga einen preisgekrönten Dokumentarfilm über sie als erste Frau der Neuzeit, die in einem Hindernisrennen auf der Rennbahn ritt. Damals gab es noch die üblichen Mächtigkeitsspringen auf den Turnierplätzen dieser Welt und so findet man heute noch Bilder, die Kathy Kusner an einer 2,20m Mauer beim CHIO in Aachen zeigen – aber eben auch Bilder von ihr, wie sie siegreich mit einem Vollblut durchs Ziel geht.

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