Frankel – bestes Pferd aller Zeiten?

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In diesem Artikel geht es um den Hengst Frankel. Der war auf der Rennbahn unbesiegt. Und er ist jetzt in der Zucht erfolgreich, bringt viele starke Nachkommen. War er das beste Rennpferd aller Zeiten? Dem gehen wir in diesem Artikel nach.  Zuerst einmal die Fakten: Frankel, geboren am 11. Februar 2008, blieb bei 14 Starts unbesiegt. Kein Rennpferd der Neuzeit wurde je höher eingestuft. Im vergangenen Jahrhundert hatte nur der unvergessene Ribot mehr Rennen gewonnen und seine Karriere ungeschlagen beendet.

Der züchterische Hintergrund

Frankel ist ein braunes Pferd mit einem großen weißen Stern, einem weißen Abzeichen direkt über seiner Nase und vier weißen Füßen. Er wurde von Juddmonte Farms gezüchtet und von Henry Cecil ausgebildet. Gelaufen ist er in den Farben von Khalid Abdullah. Der Hengst ist nach dem bekannten und verstorbenen amerikanischen Trainer Bobby Frankel benannt. Er stammt von Champion-Deckhengst Galileo aus der auf Sprintdistanzen zur Listensiegen avancierten Stute Kind, die eine Tochter von Champion-Deckhengst Danehill ist. Obwohl Galileo das Derby gewann, tauchten früh Zweifel auf, ob Frankels Stehvermögen für das Derby reichen würde. Man richtete seine Kampagne als Dreijähriger aus diesem Grund auf die Meile aus.

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Die Rennkarriere von Frankel

Am 13. August 2010 begann die Karriere dieses unvergleichlichen Pferdes. Die ersten größeren Siege waren fällig am 25. September in den Juddmonte Royal Lodge Stakes und am 16. Oktober in den Dewhurst Stakes. Mit neun Längen Vorsprung gewann Frankel diese zur Gruppe 1 gehörende Prüfung gegen im folgenden Jahr in großen Aufgaben siegreiche Konkurrenz.

Dreijährig gab es fünf Siege. Und zwar in den Greenham Stakes, in den 2000 Guineas, in den St James‘s Palace Stakes und in den Sussex Stakes. Gegen ungemein starke ältere Konkurrenz ging es in den Queen Elizabeth II Stakes.

Frankel siegt unter Tom Queally
Frankel siegt unter Tom Queally am 19.06.2012 in Royal Ascot.

Es folgten fünf weitere erfolgreiche Auftritte im Alter von vier Jahren, nachdem während des Winters sich nicht bestätigende Gerüchte von einer Verletzung die Runde machten. Doch am 19. Mai sah man Frankel auf der Bahn und er gewann auf höchstem Level ohne größere Probleme die Lockinge Stakes. Es folgten die Queen Anne Stakes (die er locker mit elf Längen Vorsprung gewann) die Sussex Stakes, die Juddmonte International Stakes und zum Abschluss der Karriere am 20. Oktober 2012 die Champion Steaks in Ascot. Auch hier ging es natürlich gegen starke Konkurrenz auf höchstem Level. Der Vorsprung war am Ende knapp aber sicher.

In der Zucht: schnell auf einem hohen Niveau

Frankel steht im Banstead Manor Stud in Cheveley/Suffolk, wo er auch geboren wurde. Er deckte seine ersten Stuten am Valentinstag im Februar 2013. Seine Deckgebühr für 2013 wurde auf 125.000 Pfund festgelegt. In seiner ersten Saison als Hengst kamen 133 Stuten zu ihm, darunter eine gewisse deutsche Lady namens Danedream, die den Prix de l’Arc de Triomphe 2011 gewann. Es gab 126 Fohlen, was eine erstklassige Fertilitätsrate von 95 Prozent bedeutet. Am 16. Juni 2014 wurde Frankels erstes Fohlen, das zur Auktion geschickt wurde, für einen Preis von 1,15 Millionen Pfund verkauft. Frankels erster Starter auf einer Rennbahn war ein Hengst namens Cunco, der bei seinem Debüt in einem Newbury-Sieglosenrennen am Freitag, dem 13. Mai 2016, direkt erfolgreich war. Cunco trug quasi bereits die Auszeichnung, Frankels erstes Fohlen zu sein, das in Irland im Coolmore Stud geboren wurde. Und seine Mutter Chrysantheme war die erste, die nach dem Deckakt als trächtig überprüft und bestätigt wurde.

Die ersten großen Sieger des Jung-Stallions waren im Sommer 2016 Fair Eva, die die Princess Margaret Stakes gewann, und Queen Kindly, die in den Lowther Stakes nach vorne lief. Es handelte sich um Grupperennen. Den ersten Gruppe 1-Sieg gab es im Dezember durch Soul Stirring, die die Hanshin Juvenile Fillies in Japan gewann. Frankel zeugte seinen ersten Sieger eines europäischen Rennens der Gruppe 1 mit Cracksman, der im Oktober 2017 in den Champion Stakes triumphierte. Infolgedessen stieg seine Decktaxe von anfänglich 125.000 Pfund auf 175.000 Pfund. Im Jahr 2018 brachte Frankel 20 Gruppesieger in der nördlichen Hemisphäre. Das waren so viele wie sie keinem anderen Deckhengst jemals in so kurzer Zeit gelungen waren. Frankels statistischer Wert von Startern zu Siegern betrug zeitweise unglaubliche 27 % in dieser Zeit, was ein nahezu unvergleichlicher Wert ist

Queen Elizabeth II unveils the statute of Frankel at the race course. Royal Ascot, Berkshire, Britain - 16 Jun 2015, Foto: TT
Queen Elizabeth II unveils the statute of Frankel at the race course. Royal Ascot, Berkshire, Britain – 16 Jun 2015, Foto: TT

Eine Einschätzung zu Frankel

Natürlich kann man nach nur wenigen Jahren noch keine belegbare Einschätzung über den Einfluss von Frankel in der Zucht geben. Aber die Werte deuten darauf hin, dass er zu den ganz großen in der Welt zählen wird. Seine formidablen Leistungen von der Rennbahn wurden bereits aufgewertet. Hier hat ein Rennpferd den Ruf ein Gigant zu sein bereits bestätigt. Die Einschätzung bestes Pferd aller Zeiten kann zumindest nicht in Abrede gestellt werden. Aber Vergleiche zu Heroen der Vergangenheit sind immer schwierig.

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