„Es ist sicher ein großer Vorteil, wenn man ein Pferd aus einer Familie schon in Training hatte“
Nicht nur bei Menschen vererben sich viele Eigenschaften von der einen auf die nächste Generation. Man sagt, dass gerade die schlechten Charakterzüge weitergegeben werden, doch ist das in aller Regel ein Scherz. Aber auch manche Pferde können ihre Herkunft nicht verleugnen. Das weiß auch RaceBets-Ambassador Christian von der Recke. Der Weilerswister Erfolgstrainer berichtet exklusiv auf dem RaceBets-Blog darüber, wie es ist, Vollblüter aus derselben Familie vorzubereiten.
„Es ist sicher ein großer Vorteil, wenn man ein Pferd aus einer Familie, wie die Mutter, schon in Training hatte, bevor man nun die Nachkommen vorbereitet. Denn gewisse Eigenarten übertragen sich auch auf die Kinder. Wenn ein Pferd schwierig ist, besonders phlegmatisch oder nur einen bestimmten Boden kann oder ein Steher ist. Ob diese Eigenschaften weitervererbt werden, muss man sehen und ist schwer vorherzusagen.
Wenn man weiß, wie die Produkte gehen oder man sich darauf einstellen kann, dann hilft das sehr bei der täglichen Arbeit mit einem Pferd. Gerade wenn man manches erst herausfinden muss. Ich möchte ein Beispiel geben. Ich habe Sacre Fleur trainiert und ihre ersten beiden Produkte Shilo und aktuell Songo. Von ihrem Typ her sehen sie eigentlich alle wie Hindernispferde aus. Doch es hat sich herausgestellt, dass ihr Stehvermögen begrenzt ist.
In der Arbeit sind das alle Pferde, die sich gut anbieten, die aber nicht zuviel Training brauchen. Man muss die Arbeit daher mit ihnen dosieren und darf es nicht übertreiben. Die Mutter Sacre Fleur war in Frankreich und Irland in Training, man durfte mit ihr nichts erzwingen.
Wichtig ist natürlich, dass man darauf achtet, ob ein Pferd den Boden kann oder nicht. Ich erinnere mich auch an Nebos, der immer stark schwitzte vor einem Rennen, was auch für einige Nachkommen von ihm gilt. Da braucht man also keine Angst zu haben, wenn so etwas passiert. Oder auch Royal Youmzain, der schwitzt immer vor dem Rennen. Das ist eben eine typische Eigenschaft, die auch gerne mal weitervererbt wird.“