Inhaltsverzeichnis:
Sibylle Vogt: „Denke gerne an meinen ersten Gruppesieg zurück“ | Weiterlesen |
Maxim Pecheur: Beste Pferde | Weiterlesen |
Christian von der Recke: Lieblingspferde | Weiterlesen |
Marco Klein: „Indian Soldier ist natürlich die Nummer eins“ | Weiterlesen |
Sibylle Vogt: „Denke gerne an meinen ersten Gruppesieg zurück“
Grupperennen, internationale Wettbewerbe, Top-Handicaps in Frankreich – es gibt schon etliche Meilensteine in der Karriere von Sibylle Vogt. Deutschlands beste Rennreiterin hat in den verschiedensten Ländern für Furore gesorgt und wird das sicherlich auch weiterhin tun. Exklusiv auf dem Blog berichtet die RaceBets-Botschafterin über die besten Pferde, die sie bislang in ihrer Laufbahn geritten hat.
„Winterfuchs brauchte viel Tempo“
Hier ihre Einschätzung:
„Ich denke natürlich sehr gerne an meinen ersten Gruppesieg mit Winterfuchs zurück. Das war im Dr. Busch-Memorial 2019 in Krefeld. Er war sehr speziell zu reiten. Im Training ging er sehr heftig. Im Rennen musste das Tempo schnell genug für ihn sein. Ich musste ihn verstecken, er hatte sehr schönen Speed. Sein Laster war, dass er immer etwas nach links hing.
Vor meinem Ritt in Krefeld war ich sehr aufgeregt. Ich hatte erst kurz vorher gesagt bekommen, dass ich Winterfuchs im Grupperennen reiten durfte. Es war eine tolle Geste von Carmen und Georg Bocskai, dass ich ihn hier steuern durfte, nachdem ich ihn auch im Training täglich geritten hatte. Ich habe das Pferd also für mich morgens vorbereitet und nicht für einen anderen Jockey. Auch von den Besitzern, dem Gestüt Ravensberg, war es toll, dass man einen damals unerfahrenen Jockey wie mich draufgesetzt hat. Chapeau, kann ich da nur sagen.
Hinzu kommt, dass Frauen im Rennen von vielen nicht so gern gesehen werden, schon gar nicht in Grupperennen. Viele wollen da die Männer drauf haben. Das war schon eine ganz Klasse-Sache, dass ich Winterfuchs reiten durfte. Leider musste er viel zu früh aufgegeben werden.
Tolle Erinnerungen an Wai Key Star
Ein weiteres erstklassiges Pferd war Wai Key Star. Mit ihm habe ich 2020 den Preis der Sparkassen-Finanzgruppe in Iffezheim gewonnen. Es war ein ganz knapper Endkampf zwischen ihm und Itobo. Eigentlich war er einfach zu reiten. Beim ersten Saisonstart konnte er etwas heftig sein. Aus hinteren Regionen entwickelte Wai Key Star jede Menge Speed.
Ein alter Hase
Er war ein alter Hase und wusste, wo es langgeht. Ich war in Baden-Baden froh, dass zuerst die Lücke nicht gleich aufging. Wenn das früher der Fall gewesen wäre, dann hätte er sicher nicht gewonnen. Wai Key Star weiß genau, wenn er mit der Nase in Front ist. Wenn er zu früh eingesetzt wird, dann hört er auf. Daher geht er auch nie zwei Längen vom Feld weg und gewinnt nur knapp. Man muss ihn auf den Punkt genau bringen. Das Pferd hat immer seine Leistung gebracht und stets gekämpft wie ein Löwe.
„Darshano kämpft bis aufs Blut“
Ein sehr gutes Pferd ist auch Darshano, mit dem ich im Vorjahr ein Quinté+-Rennen in Deauville gewonnen habe. Er kam aus München zu uns. Im Training geht er ziemlich unscheinbar, ist aber ein liebes Pferd, das wie ein kleines Quarterhorse aussieht und ganz einfach zu reiten ist. Er kämpft bis aufs Blut, ist gut zu positionieren aus dem Mittelfeld mit Speed. Ein Sieg in solch einem Top-Handicap bedeutet mir viel, zumal die Dotierungen so hoch sind wie bei Grupperennen in Deutschland.“
Maxim Pecheur: Beste Pferde
RaceBets Botschafter und Spitzenjockey Maxim Pecheur hat im Jahr 2010 seinen ersten öffentlichen Ritt absolviert. Seit dieser Zeit hat er auf einigen wirklich guten Pferden im Sattel gesessen. Er arbeitet schließlich am Stall von Markus Klug, einem der größten im Lande. Und für diesen ritt er Windstoß im Derby 2017. Und gewann. In diesem Blog Post berichtet er über die besten Pferde, die er bisher geritten hat und geht wenig überraschend noch einmal auf den Hengst ein, mit dem er in Hamburg triumphierte.
Nichts geht über Windstoß
„Natürlich muss ich beim Thema beste Pferde, die ich geritten habe, zuerst Windstoß nennen. Durch ihn bin ich 2017 zum Derbysiegreiter geworden. Ich habe die Geschichte bereits in einem anderen Artikel erzählt: Adrie de Vries, der Windstoß früh als seinen Derbyritt auserkoren hatte, stürzte mit ihm in Hannover und verletzte sich. Der Trainer bot Windstoß kurz danach im Union Rennen auf, nachdem wir intensiv geschaut hatten, ob er sich verletzt hatte. Und er gab mir den Ritt. Ich mochte den Hengst immer, ritt ihn bereits als Jährling. Platz 2 in der Union war eine tolle Sache. Für Hamburg blieb ich drauf, weil Adrie nicht rechtzeitig fit wurde.
Der Rest ist, wie man so sagt, Geschichte. Der Hengst ist weiterhin bei uns im Stall. Ich hoffe er kann sich nochmal ein schönes Rennen schnappen. Für ihn würde ich mir wünschen, dass er später im Gestüt Röttgen als Deckhengst einige Stuten decken darf. Er hätte es sich verdient, ist schließlich ein hartes Pferd. Ich werden ihm nie vergessen, was ich dank ihm erleben durfte. Seine Nachkommen reiten zu dürfen, wäre ein Traum.
Jin Jin – unbesiegt und als Notlösung zum Gruppesieg
Die Stute Jin Jin habe ich ebenfalls bereits in einem anderen Artikel erwähnt. Mit ihr gewann ich letztes Jahr mein erstes Grupperennen in Frankreich. Sie ist unbesiegt, hat sich immer weiter gesteigert. Wir wissen noch gar nicht wie gut sie ist. Frankreich war im Herbst 2020 eigentlich gar nicht der Plan gewesen. Wir waren bereits in Prag, doch dann durfte sie aus technischen Gründen dort nicht laufen und die ganze Reise war umsonst gewesen. Im Nachhinein war es natürlich toll, dass es so gekommen ist. Mit einer Notlösung. Alles war außergewöhnlich, die Entwicklung des Pferdes, die Planung und dann der Gruppesieg in Frankreich. Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass ich das jemals schaffen werde.
Mit Diamanta den Preis der Diana gewonnen
Apropos Stuten. Einen großen Erfolg habe ich für das Gestüt Brümmerhof erzielt, für das ich im August 2019 mit Diamanta den Preis der Diana gewann. Auch diese Stute muss ich natürlich nennen, wenn es um die besten Pferde geht, die ich bisher in meiner Jockeykarriere geritten habe. Leider ist sie nach der Diana nicht mehr an den Start gekommen.
Weltstar war auch ein Star
Ein Pferd, das mir am Herzen liegt, das ich aber nicht zu großen Siegen im Rennen reiten durfte, ist Weltstar. Wie seinen Bruder Windstoß habe ich ihn im Training immer wieder geritten seit er ein Jährling war. Im Rennen saß ich nach seinem Bremer Debütsieg aber nur einmal in seinem Sattel: im Herzog von Ratibor Rennen in Krefeld und wir wurden Vierter. Dass er später das Derby gewann, war eine tolle Sache. Ich hatte Adrie vorher gesagt, dass das nun sein Derbysiegritt ist, denn er hatte zuvor das Deutsche Derby ja noch nicht gewonnen. Und als er es gewonnen hätte, mit Windstoß, saß ich im Sattel. Bei Weltstar hatte ich schon früh so ein gutes Gefühl, auch wenn es ungewöhnlich ist, dass aus einer einzigen Mutter zwei Derbysieger kommen. Zum Glück hat mich mein Gefühl nicht getrügt. Ich habe mich damals jedenfalls sehr gefreut.
Hoffnungen auf 2021
Hoffnungen habe ich für die neue Saison zum Beispiel auf Kaspar, mit dem ich letzte Saison dreimal in der Gruppe 1 platziert war. Er ist ein großes Pferd, das weiterhin eine schöne Entwicklung nennen wird. Platz 2 am 18. April im Carl Jaspers Preis in Köln war ein schöner Auftakt. Auf Windstoß hoffe ich auch wieder, da er immer noch sehr motiviert ist. Bei den Dreijährigen gibt es einige Kandidaten. Nordstrand ist interessant, er macht sich gut in der Arbeit. Miraval vom Gestüt Brümmerhof kann vielleicht in die Fußstapfen von Diamanta treten. Das wird zwar nicht einfach, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.“
Christian von der Recke: Lieblingspferde
Unser Racebets Ambassador Christian von der Recke erinnert sich in diesem RaceBets Blog Post an seine Lieblingspferde. Das sind nicht unbedingt die besten Pferde, die er bisher trainiert hat. Bei seiner langen Karriere und mit über 2000 Siegen waren es nicht gerade wenige Hengste, Wallache und Stuten, die in seinem Stall standen, sowohl für Rennen über die Sprünge als auch für Flachrennen. An vier Pferde erinnert er sich besonders, aus unterschiedlichen Gründen.
Nicht nur Gruppesieger sind Lieblingspferde
„Wenn es um Lieblingspferde geht, denken viele wohl an die großen Sieger. Aber das Thema hatten wir ja bereits in einem anderen Post in diesem Blog. Da ging es zum Beispiel um Denaro, mit dem ich mein erstes Grupperennen gewonnen hatte. Ich möchte mich lieber an einige andere für mich besondere Pferde erinnern.
Attou: 14 Rennen gewonnen
Und ich beginne mit Attou. Der war sicherlich eines meiner ersten Lieblingspferde. Dieser Wallach war in meiner Anfangszeit ein ganz tolles Pferd für mich. Damals hatte ich noch nicht so viel Geld. Ich habe ihn gekauft, weil er 5000 DM aus dem Gewinn gekostet hatte. Der Grund war, dass er erst am 30. August geboren wurde, also wirklich ungewöhnlich spät für ein Rennpferd. Wir haben ihn dann ganz sorgsam und vorsichtig aufgebaut, weil man wegen der Umstände erst sehr spät mit ihm anfangen konnte. Er hatte den ersten Start dann dennoch im Alter von drei Jahren in einem Hürdenrennen. Er war sogar direkt zweimal im Geld und ein Jahr später ging es erst richtig los mit ihm. Insgesamt hat Attou 14 Rennen für mich gewonnen und das, obwohl er quasi erst mein zweites Pferd war. Sein wichtigster Sieg war im Raab Karcher Jagdrennen in Gelsenkirchen über 6800 Meter. Er gewann für mich aber auf der Flachen, über Hürden und in Jagdrennen.
22 Siege mit Our First Chesnut
Erwähnen möchte ich auch Our First Chesnut. Vierjährig wurde er als siegloses Pferd gekauft. Das war in Baden-Baden im Mai auf der Frühjahrsauktion. Dafür, dass er in Polen, in München und sonstwo unplatziert war, war er mit fast 10.000 Euro relativ teuer. Er hat anschließend aber für mich beachtliche 22 Rennen gewonnen. Das ist natürlich nicht alltäglich. Interessant in diesem Zusammenhang: Er war der erste Sieger, den es in der Kombination mit Reiterin Kirsten Neumann (spätere Schmitt) und Besitzer Bernd Raber gab. Ich erinnere mich noch, als wir im Führring in Saarbrücken standen. Ich sagte: „Der kann nicht verlieren“ und Kirsten in ihrem saarländischen Dialekt reagierte mit: „Ah nee, ich denke nit, dass dat heut geht.“ Ich fragte warum und sie sagte: „Ich hat ja noch nie für die Raber Bernd gewonne.“ Naja, sie gewann, nachdem ich sagte: „Red nicht, gib Gas.“. Wir haben als Team 83 Rennen gewonnen. Das ist eine wahrlich stattliche Zahl, an die viele Amateure nicht mal einzeln rankommen.
Das Boxing Day Erlebnis mit Fiepes Shuffle
Fiepes Shuffle möchte ich ebenfalls in diesem Artikel nennen und zwar, weil er ein Gruppesieger über Sprünge in England war. Das war etwas besonderes am Boxing Day, dem großen englischen Renntag, in Kempton auf Gruppe-II-Level zu gewinnen. Solche Siege erlebt man selten, dann noch in England und an Weihnachten. Das ist natürlich unvergessen.
Last Corner: alle großen deutschen Hindernisrennen
Der letzte, den ich hier nennen möchte, weil er zu der Gruppe meiner Lieblingspferde zählt, war Last Corner, ein weiteres Hindernispferd. Er war quasi der Letzte, der aus meiner damaligen Trainingsstätte Isselburg kam. Er hatte zehn Rennen für mich gewonnen, unter anderem die ganzen großen deutschen Hindernisrennen, die es damals gab. Also den Großen Preis von Karlshorst in Bremen, das Alte Badener Jagdrennen in Iffezheim und so weiter. In Deutschland hat er sich alles geholt, was wir damals hatten.
Ich denke, dass diese Namen zeigen, dass es neben den großen Siegern auch noch andere Lieblingspferde für einen Trainer gibt. Im Grunde habe ich diese Pferde besonders in Erinnerung, weil ich mit ihnen spezielle Erlebnisse verbinde und auch aus Treue.“
Im kommenden Blog Post wird unser RaceBets Botschafter Christian von der Recke über das Beste und über das Schlechteste berichten, das er mit seinem Job verbindet.
Marco Klein: „Indian Soldier ist natürlich die Nummer eins“
Es gibt sie, die ganz persönlichen Favoriten. Pferde, die einem als Trainer besonders ans Herz gewachsen sind, mit denen einen viele Sympathien und magische Momente verbinden. Exklusiv in seiner neuesten Story auf dem RaceBets-Blog berichtet der Mannheimer Trainer Marco Klein über die besten Pferde, die er bislang vorbereitet hat.
„Saibaba hat uns viel Spaß bereitet“
Hier das Statement des RaceBets-Botschafters: „Natürlich möchte bei den besten Pferden zunächst mein erstes Rennpferd Saibaba erwähnen. Er hat mehrere Ausgleiche II für sich entschieden und gewann zweimal die Hasslocher Meile. Zu den besten Zeiten betrug sein GAG 75 Kilo, er war wirklich ein tolles Pferd und hat uns sehr viel Spaß bereitet. Sicherlich war er eines der besten Pferde, die ich bis jetzt betreuen durfte. Vom Typ her galt er als nicht der Einfachste, auch für alle, die ihn geritten haben, aber jeder war begeistert von Saibaba.
Tolle Siegesserie
Da wir bisher noch keine Gruppe-Pferde hatten, ist natürlich Indian Soldier die Nummer eins. Das steht außer Frage. Er kam als siegloses Pferd zu uns und hat bisher nun fünf Rennen gewonnen, alle im vergangenen Jahr. Seine Marke beträgt nun 75 Kilo. Ich denke, dass er noch einmal im Ausgleich II gewinnen kann, danach entweder in die nächsthöhere Kategorie gehen wird oder aus den Handicaps raus ist. Wir haben noch einiges vor mit ihm.
Als er damals in unseren Stall kam, hatte der Vorgänger gezweifelt, ob Indian Soldier überhaupt ein Rennen gewinnen würde. Nun hat er sich bis in die zweithöchste Handicap-Klasse vorgearbeitet. Ein tolles Pferd mit einem unheimlichen Speed. Ich bin dafür sehr dankbar.
König Platon ist eine Bereicherung
Neu bei uns ist König Platon, der sogar noch ein Kilo höher im GAG steht. Wenn er gesund bleibt, dann ist auf alle Fälle mit ihm zu rechnen. Er soll nun in einem Ausgleich I in Köln beginnen, danach werden wir weitersehen.
Der Hengst ist zwar schon fünf Jahre alt, aber bisher erst achtmal gelaufen. Im letzten Jahr hat er nur einen Start absolviert. Er musste immer wieder Pausen einlegen. Bei uns sieht bisher alles tiptop aus. Er ist sicher ein besseres Pferd und gehört inzwischen dem Stall Comet der Familie Levi, die sich weiter verstärkt hat und derzeit vier Pferde bei mir in Training hat.
Lange Freude & Beständigkeit
Generell sind für mich alle Siege etwas Schönes. Aber natürlich sind große Siege sehr wichtig. Ich habe viel Freude, wenn Pferde eine beständige Form lange halten und auch fünf-, sechs- oder siebenjährig noch ihr Bestes geben. Wenn ein Dreijähriger nach dem Derby oder dem Preis der Diana schon in die Zucht abwandert oder sich verletzt und keine Rennen mehr bestreiten kann, stellt sich für mich die Frage, ob das Zuchtziel erreicht ist. Ich sehe Pferde gerne lange auf der Bahn, solange sie Spaß daran haben. Das ist aber meine ganz persönliche Einstellung. Natürlich wollen wir auch große Rennen gewinnen, aber eben auch lange unsere Freude haben.“