Wenn Filme über Rennpferde gedreht werden, die real existieren, spricht dies für einen klaren Legendenstatus. Secretariat gilt als eines der besten Rennpferd aller Zeiten und er hat eine spezielle Geschichte. Auf der Liste der 100 besten amerikanischen Rennpferde des 20. Jahrhunderts, erstellt vor einigen Jahren vom Blood Horse Magazine, ist der Hengst jedenfalls nach Man o’ War die Nummer 2. Beide trugen übrigens den Spitznamen Big Red.
Secretariat: Sieger der Triple Crown
Geboren wurde der legendäre Hengst Secretariat im März 1970. Er verstarb am 4. Oktober 1989. Eigentümerin war Ms. Helen “Penny” Chenery, die ihn übernahm, nachdem ihr Vater verstarb. Allzu viele Menschen haben nicht an das junge Pferd geglaubt, sie schon. Und das hat sich ausgezahlt. Trainer wurde der Kanadier Lucien Laurin. Der Jockey, der das Pferd in den großen Rennen ritt, war Ron Turcotte, ebenfalls aus Kanada. Weshalb ist Secretariat eine Legende? Das ist einfach zu beantworten: er gewann im Jahr 1973 das Kentucky Derby, die Preakness Stakes und die Belmont Stakes und wurde somit nach 25 Jahren der erste Triple Crown Gewinner in den USA. Also genau genommen seit Citation diese dreifache Krone im Jahr 1948 gewann. Viele Fans glaubten damals, dass dieses Ereignis niemals mehr eintreten würde. Ebenfalls wichtig für den Legendenstatus war die Art und Weise der Triumphe. Der Hengst war überlegen (einmal waren es sagenhafte 31 Längen Vorsprung), stellte Rekorde im Kentucky Derby und in den Belmont Stakes auf. Die sind bis heute nicht wieder erreicht worden. Einmal handelt es sich sogar um einen Weltrekord über anderthalb Meilen auf einem „Dirt Track“. Übrigens würde Secretariat laut Meinung aus den USA auch den offiziellen Streckenrekord in den Preakness Stakes halten, wenn der Zeitnehmer damals während des Rennens defekt gewesen wäre.
Ein Medienstar als Rennpferd
Secretariat war im Jahr seines Triumphes auf den Titelblättern wichtiger Magazine zu sehen, dem Time Magazine, Newsweek und von Sports Illustrated. So etwas kam nie wieder vor. Seine sportlichen Fähigkeiten wurden besonders deutlich, nachdem Experten feststellten, dass er im Kentucky Derby jede Viertelmeile jeweils schneller lief als die davor. Normalerweise werden Pferde während des Rennens immer langsamer. Secretariat wurde zweimal zum Pferd des Jahres gewählt. Er war das erste Rennpferd, das diese Auszeichnung bereits zweijährig erhielt. Insgesamt sind elf Auszeichnungen offiziell verzeichnet, darunter auch eine Briefmarke, auf der dieses Rennpferd verewigt wurde.
Erfolgreich auch in der Zucht
Nach der Rennsaison 1973 wurde Secretariat in die Zucht genommen. Er hatte mehr als 1,3 Millionen Dollar an Preisgeld verdient, war in 16 seiner 21 Rennen als Erster im Ziel. Hinzu kommen drei zweite Plätze (einmal war er als Sieger im Alter von zwei Jahren als Sieger disqualifiziert worden) und ein dritter Rang. Doch nun zur Zucht: Einige Experten sind der Meinung, dass er nicht so erfolgreich war wie als Rennpferd, aber unter seinen über 600 Nachkommen befanden sich gute Pferde. Dass sie nicht das Niveau von Secretariat erreichten, spricht eher für diesen als gegen ihn, denn er war nunmal ein Ausnahmetalent auf der Bahn.
Ein großes Herz
Im Herbst des Jahres 1989 bekam der hier vorgestellte legendäre Hengst eine schmerzhafte Hufkrankheit. Er wurde am zuvor genannten Datum eingeschläfert. Er ist auf der Claiborne Farm in Paris/Kentucky beerdigt. Zuvor fand an der Universität von Kentucky eine Autopsie statt. Bei dieser wurde festgestellt wurde, dass Secretariat im wahrsten Sinne des Wortes ein besonders großes Herz hatte. Wie auf Wikipedia nachzulesen ist, haben normale Pferde ein Herz mit einem Gewicht von ca. 3,2 kg. Das von Secretariat wog 9,6 kg. Vielleicht liegt hier die Erklärung für seine außergewöhnlichen Leistungen.
Der Film: Ein Pferd wird zur LegendeIm Jahr 2010 wurde Secretariats Leben mit dem deutschen Titel „Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende“ von Walt Disney als Filmstudio mit Diane Lane in der Rolle der Besitzerin Penny Chenery und mit John Malkovich als Secretariats Trainer Lucien Laurin verfilmt. Es handelt sich um einen absolut empfehlenswerten Film, der schon aus dem Grund als DVD oder besser noch als BluRay empfohlen werden kann, weil es sehenswertes Bonusmaterial gibt. Das ist beim Streaming natürlich anders, das, wenn die vorliegenden Infos stimmen, beim Dienst Disney+ möglich ist. Ebenfalls in diesem Zusammenhang interessant ist diese Information von Wikipedia: In der 2014 entstandenen Erwachsenen-Animationsserie BoJack Horseman (zu sehen bei Netflix) strebt der Protagonist Bojack, ein abgehalfterte Schauspieler, die Rolle seines in der Serie bereits verstorbenen Kindheitsidols Secretariat an. Er bekommt schließlich die Rolle auch. Secretariat – ein Pferdemensch wie Bojack – tritt in der Serie in mehreren Rückblenden als berühmter Läufer auf, welcher schließlich wegen eines Wettskandals von einer Brücke springt und Selbstmord begeht.