Im Koreakrieg stehen sich die verfeindeten Parteien nun auch militärisch gegenüber, während der Kalte Krieg an Intensität gewinnt. In den USA wird das Land durch die McCarthy-Ära geprägt. Kommunismus ist zu einem regelrechten Schimpfwort mutiert. Lebensmittelmarken muss im geteilten Deutschland nun keiner mehr nutzen und die Oder-Neiße-Grenze wird nun endgültig gezogen. Doch während in der Welt immer noch Unruhen herrschen, rollt der Rennsportzirkus wieder. Nun in zwei deutschen Nationen. Doch auch im Rest der Welt ist man 1950 nicht untätig.
Und wieder heißt der Sieger im Cheltenham Gold Cup Cottage Rake! Zum dritten Mal in Folge. Es war das Ende seiner Karriere. Nach seinem dritten Triumph im Cheltenham Gold Cup verlor Cottage Rake seine Form. Er wechselte nach England in den Stall von Gerald Balding, aber der Tapetenwechsel brachte ihn nicht wieder auf die Erfolgsspur und damit endete die Karriere eines großartigen Steeplers.
Nahezu 500.000 Menschen strömten nach Aintree, um das erste Grand National seit dem Zweiten Weltkrieg zu erleben. Anwesend waren König George VI., Königin Elizabeth, ihre Tochter Prinzessin Elizabeth und eine Reihe weiterer Mitglieder der königlichen Familie. Im Mittelpunkt des königlichen Interesses stand Monaveen, der Mitfavorit, der sich im gemeinsamen Besitz der Königin und Prinzessin Elizabeth befand. Obwohl er das Feld anführte, unterlief Monaveen bei The Chair ein schwerer Fehler, bei dem er fast seinen Jockey absetzte und erheblich an Boden verlor. Das Grand National wurde von Freebooter gewonnen, dem 10/1-Mitfavoriten, der von dem irischen Jockey Jimmy Power geritten und von Bobby Renton für die Besitzerin Lurline Brotherton trainiert wurde. Zweiter wurde Wot No Sun, Acthon Major wurde Dritter und Rowland Roy Vierter. Neunundvierzig Pferde gingen an den Start und kehrten alle wohlbehalten in ihre Ställe zurück. Monaveen verunglückte später in einem anderen Rennen und ist bis heute der Grund, warum Queen Elizabeth keine Steepler mehr besitzt, da sie nach seinem Tod untröstlich war.
Middleground wurde während seiner gesamten Karriere von dem 16-jährigen Jockeylehrling Bill Boland geritten und von Max Hirsch trainiert, die beide später in die U.S. Hall of Fame aufgenommen wurden. Als Zweijähriger im Jahr 1949 gewann Middleground die Hopeful Stakes und wurde Dritter in der Arlington Futurity. Im folgenden Jahr belegte Middleground zunächst den zweiten Platz in den Withers Stakes und im Wood Memorial. Anschließend gewann er das Kentucky Derby und war damit, nach seinem Vater Bold Venture, der mit Jockey Ira Hanford gewann, erst das zweite Pferd, das mit einem Jockeylehrling gewann. Der fünffache Kentucky-Derby-Sieger Eddie Arcaro hatte die Chance, Middleground zu reiten, entschied sich aber für Hill Prince, der Zweiter wurde.
Das Derby wurde bei schönem Wetter auf der Rennbahn von Epsom Downs ausgetragen. Galcador, der von dem australischen Jockey Rae Johnstone geritten wurde, startete mit einer Quote von 100/9 (11/1) in einem Feld von fünfundzwanzig Pferden, wobei der in amerikanischem Besitz befindliche Prince Simon als Favorit galt. Auf dem letzten Furlong holte Galcador Prince Simon ein und ging fast eine Länge in Führung, doch der amerikanische Hengst zog in den letzten Schritten noch einmal kräftig an. Auf der Ziellinie gewann Galcador das Derby mit einem schnell schrumpfenden Vorsprung von einem Kopf. Der erste Preis in Höhe von 17.010 Pfund war der höchste, der bis dahin vergeben worden war. Die Siegerzeit betrug 2 Minuten 36,8 Sekunden.
Niederländer hieß der Sieger im Deutschen Derby – der später unrühmlich beim Arc ausgeladen wurde. So frisch nach Kriegsende war ein deutsches Pferd schlichtweg unerwünscht in Paris. Dabei hatte man sich Großes für den Hengst ausgemalt, denn er zeigte, dass es mit der deutschen Zucht wieder aufwärts ging. Als Sohn von Ticino konnte er seinen Vater kaum verleugnen. Mit der zweitbesten Zeit (damals), die je im Derby gelaufen wurde, eiferte er seiner Tante Nereide nach. Anschließend wurde er zum Globetrotter, reiste zum Washington D.C. International (wo er Vierter wurde) und nahm auch an den King George VI und Queen Elizabeth Stakes teil (nicht platziert). Sechsjährig ging er schließlich doch noch in den Arc. Der riesige Niederländer hatte jedoch Probleme mit dem Wachstum, war dabei jedoch die Ruhe selbst und gewann viele Fans auf seinen Reisen.
Tantième wurde nach dem zweiten Arc ein prominenter Vererber. Er gewann auch mehrere andere wichtige Rennen, darunter das Grand Critérium 1949, den Poule d’Essai des Poulains, den Prix Lupin und 1950 seinen ersten Arc de Triomphe. Als Vierjähriger gewann Tantième 1951 den Prix Ganay und seinen zweiten Arc. In England schnappte er sich den Coronation Cup. Nachdem er zwölf seiner fünfzehn Rennen gewonnen hatte, wurde Tantième in den Ruhestand versetzt, um auf dem Gestüt Haras d’Ouilly von François Dupré zu stehen, wo er 1962 und 1965 französischer Siegerhengst wurde.
Das vielseitige Rennpferd Comic Court wurde vom Vater des großen Bart Cummings trainiert, und Bart selbst begann seine glanzvolle Karriere als Pfleger von Comic Court. Der Cup-Sieg von 1950 war ein australischer Rekord, der 18 Jahre lang Bestand hatte. Comic Court gewann später die MVRC William Reid Stakes und stellte dort ebenfalls einen neuen Streckenrekord auf. Er war ein beeindruckender Galopper, der bei 54 Starts 28 Rennen gewann und sich damit als einer der ganz Großen des Turfs etablierte.