Die RaceBets Zeitmaschine: 1968

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1968 kennt die Freude am Galopp keine Grenzen, doch die restliche Welt ist geprägt von Revolution. Studentenunruhen, 68er Bewegung, die Ermordung Martin Luther Kings und die Mai-Unruhen, der Vietnamkrieg und der Prager Frühling erschüttern die Welt in ihren Grundfesten, um sie zu einer besseren zu machen. Der Atomwaffensperrvertrag zwischen den USA, der Sowjetunion und Großbritannien wird geschlossen Night of the living dead feiert seine Weltpremiere. 

Fort Leney hatte einen berühmten Stallgefährten. Arkle hieß die Legende und bei dem dürfte er sich wohl etwas abgeguckt haben, als er den Cheltenham Gold Cup 1968 gewann. Zudem stellte er selbst ein Novum dar. Er war der erste Sieger, der einen Gold Cup Sieger zum Vater hatte (Fortina). Doch auf ihn schauten die Wetter gar nicht. Alle Augen ruhten auf dem legendären Mill House, der aufgrund seiner Größe immer wieder Probleme hatte. Auch in diesem Gold Cup war sein Versuch nicht von Glück gekrönt, er stürzte an einem Open Ditch und kam nicht ins Ziel. 

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Im Grand National hieß der Sieger Red Alligator. Der neunjährige gewann mit riesigen 20 Längen Vorsprung. Er wurde von dem Jockey Brian Fletcher geritten, der später auch Red Rum 1973 und 1974 zum Sieg ritt. Tim Durant auf Highlandie wurde im Alter von 68 Jahren der älteste Jockey, der jemals die Strecke absolvierte. Im Vorjahr hatte Fletcher auch Red Alligator geritten, war aber einer der vielen gewesen, deren Chancen durch den berüchtigten „Foinavon-Pile-up“ am Hindernis zu Fall kam. Der Jockey war wieder aufgestiegen, brauchte aber drei Anläufe, um den Zaun zu überwinden, und wurde schließlich Dritter hinter Foinavon. Red Alligator war der Favorit des Rennens von 1969, stürzte aber am 19. Hindernis. Es wurde gemunkelt, dass er vor dem Start in den Ställen unter Drogen gesetzt wurde, da er nicht annähernd sein volles Potenzial abrufen konnte.

Das erste Kentucky Derby, bei dem das Siegerpferd nachträglich disqualifiziert wurde. Dancer’s Image gewann das Rennen, wurde aber disqualifiziert, nachdem bei der obligatorischen Urinanalyse nach dem Rennen Spuren von Phenylbutazon entdeckt worden waren. Der Zweitplatzierte, Forward Pass, wurde zum Sieger erklärt. Die Kontroverse füllte die Sportnachrichten der nordamerikanischen Medien und war eine Titelgeschichte für die Sports Illustrated, die sie als „die wichtigste Sportgeschichte des Jahres bezeichnete. Es stellte sich heraus, dass Dancer’s Image “Schienbeine” hatte, und am Sonntag vor dem Kentucky Derby veranlassten seine Betreuer einen Tierarzt, dem Pferd eine Phenylbutazon-Tablette zu verabreichen, ein nicht-steroidales entzündungshemmendes Medikament, das üblicherweise zur Linderung von Gelenkentzündungen eingesetzt wird und auf vielen Rennbahnen in den Vereinigten Staaten, nicht aber in Churchill Downs, zugelassen war. 

Bei seinem Debüt als Dreijähriger reiste Sir Ivor zum ersten Mal nach England und siegte gleich. In Epsom wurde der inzwischen mehrfach siegreiche Sir Ivor als 4/5-Favorit für das Derby gehandelt. In der Anfangsphase wurde er von Piggott zurückgehalten und bog als Siebter in die Zielgerade ein. Auf den letzten Metern sprintete er heran und schloss zu dem Führenden, Connaught, den er niederrang. Nach dem Rennen bezeichnete Piggott Sir Ivor als „das beste Pferd, das ich je geritten habe“ Sir Ivor hatte nun sechs Rennen in Folge gewonnen, doch seine Erfolgsserie endete in seinem nächsten Rennen, als er im Irish Derby von Ribero um zwei Längen geschlagen wurde. 

Auch im Deutschen Derby sollte uns Lester Piggott wieder begegnen. Der hatte einen Tag zuvor das irische Derby mit Ribero gewonnen und er startete als dreifacher Sieger wieder als Favorit. Doch Literat, sein Hengst, verletzte sich irgendwo, scheinbar unbemerkt von Piggott (was zum Zerwürfnis zwischen Walther J. Jacobs und ihm führte, er ritt Jacobs’ Pferde nie wieder). Er hielt ihn zwar hinter dem Ziel an, verschwand dann aber einfach. Das Gestüt Waldfried konnte punkten, in Form von Elviro. Der war bereits zweiter in der Union gewesen und Peter Alafi ritt ihn locker zum Sieg, denn die Hauptkonkurrenz, Literat, lief da schon bereits nicht mehr zwingend. 

Im Alter von zwei Jahren wurde Vaguely Noble in seinen ersten beiden Rennen Zweiter und gewann dann seine letzten beiden Rennen, darunter den Observer Gold Cup mit sieben Längen Vorsprung. Im Dezember desselben Jahres wurde er aus dem Nachlass von Major Lionel B. Holliday für 136.000 Guineas (342.720 $) versteigert, ein Rekordpreis für ein Rennpferd. Gekauft wurde er von Albert Yank, der für Dr. und Mrs. Franklyn handelte. Im Jahr 1968 wurde er nach Frankreich geschickt. Vaguely Noble gewann vier seiner fünf Starts, darunter den Prix de Guiche (mit 3 Längen), den Prix du Lys (mit 8 Längen), den Prix de Chantilly und Frankreichs prestigeträchtigstes Rennen, den Prix de l’Arc de Triomphe in Longchamp, wo er den brillanten Derby-Sieger Sir Ivor besiegte.

Beim Melbourne Cup 1968 konnte man annehmen, in eine Wildwest-Show geraten zu sein. Der Sieger gewann mit acht Längen vor Fileur, und der Neuseeländer Fans wurde mit anderthalb Längen Vorsprung Dritter. Die Zeit war ein neuer Renn- und Bahnrekord von 3:19 1-10. Der Vorsprung von Rain Lover war der größte seit dem Sieg von Archer mit 10 Längen im Jahr 1862. Durch einen Sturz im Feld gab es mehrere Zusammenstöße und eine Art Domino-Effekt, bei dem mehrere zwischen den Startern, nach dem Rennen hagelte es Beschwerden und die Stewarts mussten ran. Überall gab es angschlagene Pferde, eins verletzte sich am Auge, mehrere mussten fast angehalten werden. Rain Lover tangierte das nicht, er holte sich seinen ersten Sieg im Melbourne Cup.

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