Die RaceBets Zeitmaschine: 1974

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Die Ölkrise ist in vollem Galopp und Zypern wird von der Türkei besetzt. Willy Brandt tritt aufgrund der Spionageaffäre zurück, Richard Nixon bricht die Watergate-Affäre das Genick. Der Rumble in the Jungle zwischen Muhammad Ali und George Foreman dominiert die Schlagzeilen, die deutsche Nationalelf feiert den nächsten WM Titel in Deutschland und Isabel Perón übernimmt die Geschicke in Argentinien, scheitert aber grandios. Und auf der Rennbahn?

Trotz seiner Neigung zu Fehlern war Captain Christy ein hervorragendes Pferd und einer der besten Steeplechaser aller Zeiten. In den Jahren 1972-73 bis 1975-76 war er in drei aufeinanderfolgenden Jahren das bestbewerteste Pferd über die Hindernisse in Großbritannien und Irland. Seine herausragendste Leistung war sein 30-Längen-Sieg über Bula und andere Spitzenpferde im King George VI Chase 1975 in Kempton Park; dies gilt als eine der größten Leistungen aller Zeiten. Sein Gold Cup war nur Formsache und er siegte stark. Nach seinem Sieg in der King George VI Chase 1975 bekam Captain Christy Probleme mit den Beinen, was seine Karriere beendete.

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Es kann nur einen geben! Red Rum! Die Legende des Grand Nationals siegte 1974 zum zweiten Mal in Folge im berühmtesten Steeplechase der Welt. Beim Grand National 1973 schlug Red Rum den australischen Chaser Crisp, der 23 Pfund mehr auf die Waage brachte, in einer neuen Rekordzeit von neun Minuten und 1,9 Sekunden. Ein Jahr später verteidigte Red Rum seinen Titel beim Grand National von 1974, wobei er nun das Höchstgewicht trug. Der Rest ist Geschichte. Zweimal wurde Red Rum anschließend Zweiter und gewann dann, als Zwölfjähriger noch ein drittes Mal das Grand National. Nie wieder gelang einem Pferd eine solche Leistung.

Vor einer Rekordkulisse von 163.628 Zuschauern in Churchill Downs ging Cannonade zusammen mit zweiundzwanzig anderen Pferden im größten Kentucky Derby-Feld aller Zeiten an den Start. Da sie denselben Trainer hatten, wurde Cannonade am Toto mit Judger zusammengeführt, und das Duo ging als Wettfavorit ins Rennen. Mit Ángel Cordero Jr. im Sattel arbeitete sich Cannonade durch das unübersichtliche Feld und lag ab der Meile in Führung. Er gab die Führung nicht mehr ab und gewann mit 2¼ Längen Vorsprung in einer Zeit von 2:04 auf einer als schnell eingestuften Strecke. Sowohl für Cordero als auch für Stephens war es der erste Sieg im Derby. Stallgefährte Judger belegte einen enttäuschenden achten Platz. In den verbleibenden zwei Etappen der amerikanischen Triple Crown-Serie wurde Cannonade sowohl in den Preakness Stakes als auch in den Belmont Stakes Dritter.

Snow Knight wurde von Peter Nelson trainiert und absolvierte im Alter von zwei Jahren fünf Starts, von denen er zwei gewann und zweimal Zweiter wurde. Mit drei Jahren wurde er in den Trials für das Derby Zweiter in den Ladbrokes Classic Trial Stakes in Sandown Park und Dritter im Lingfield Derby Trial. Kleine Verletzungen bremsten ihn immer wieder aus, aber er kämpfte sich zurück. Dazu war Snow Knight auch noch ein ziemlich widerspenstiger Kerl. Beim Derby warf er seinen Jockey Brian Taylor im Führring ab und kämpfte noch am Start mit seinen Betreuern. Er wurde mit einer Quote von 50:1 ins Rennen geschickt und lief im Mittelfeld, bis das Feld in Tattenham Corner in die Kurve einbog, wo er an die Spitze spurtete und mit zwei Längen Vorsprung gewann.

In Deutschland hatte man ernstzunehmende Konkurrenz im eigenen Land. Die Fußball-WM. Endspiel und Deutsches Derby trafen aufeinander und man entschied sich, das Derby auf den 21. Juli nach hinten zu schieben. Eine gute Idee, denn ohne diese Verschiebung, wäre Marduk voraussichtlich kein Derbysieger geworden. Der hatte sich nämlich im April mit einem Traktor auf der Bahn angelegt (er übersprang ihn und stürzte dabei). Die Verletzung brauchte einige Zeit zum ausheilen, aber er holte nach, was er verpasst hatte. Es war der nächste Sieg für die Gräfin Batthyany, die in Hochform mit ihrer Zucht agierte. 

Allez France wurde das erste wichtige Pferd im Besitz des französischen Kunsthändlers Daniel Wildenstein und war der Anstoß für seine umfangreichen Investitionen in Rennpferde und Zucht. Für seine Pferde in Frankreich betrieb Wildenstein die Dayton Investments Limited. Für die Pferde in den Vereinigten Staaten besaß er die Allez France Stables. Während ihrer Rennkarriere im Alter von zwei bis fünf Jahren war Allez France die herausragende Stute in Frankreich, die nur von Dahlia übertroffen wurde (in sechs Rennen wurde Allez France jedoch nie von Dahlia geschlagen). Unter dem neuen Trainer Angel Penna Sr. blieb sie 1974 ungeschlagen und gewann den Prix de l’Arc de Triomphe, das prestigeträchtigste Pferderennen der Welt. Sie wurde zum französischen Pferd des Jahres gekürt.

Think Big startete im Alter von zwei Jahren acht Mal und konnte dabei nur einen Sieg erringen. Als Dreijähriger verzeichnete er fünfzehn Starts mit fünf Siegen. Sein dritter Platz gegen Igloo im Brisbane Cup war ein Hinweis darauf, dass er durchaus Potenzial hatte und man schickte ihn 1974 in den Melbourne Cup. Die beliebte, von Bart Cummings trainierte, Stute Leilani war die Favoritin für den Melbourne Cup 1974, wurde aber auf den letzten fünfzig Metern von ihrer Stallgefährtin Think Big unter Jockey Harry White überrumpelt. Der Sieg bescherte Cummings seinen vierten Melbourne Cup-Sieg.

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