Die RaceBets Zeitmaschine: 1979

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Vietnamesische Truppen marschieren in Kambodscha ein und vertreiben das Schreckensregime der Roten Khmer. Der Schah muss aus dem Iran flüchten. Margaret Thatcher wird Premierministerin, Saddam Hussein kommt an die Macht. Elton John ist der erste westliche Popstar, der in der Sowjetunion auftreten darf. In Leningrad beginnt seine Tour, weiter geht es nach Moskau. Ein Jahr der Umbrüche und der Ungewissheit. Doch der Rennsport ist beliebt wie eh und je.

Jonjo O’Neill ist auch heute kein Unbekannter, wenn es um Hindernissport geht. Im Cheltenham Gold Cup war er allerdings der Jockey, der Alverton zum Sieg steuerte. A Star was born? Nein. Alvertons Sternstunde blieb der Gold Cup, denn anschließend zeigte sich der Turfteufel unbarmherzig, als er wenige Wochen später ins Grand National geschickt wurde. Sprung Nummer sechs bedeutete sein Ende (Becher’s Brook). 

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So kam es, dass nicht das Gold Cup Pferd im Grand National 1979 triumphierte, sondern ein anderer. Rubstic, das zweite schottische Pferd überhaupt in dem Rennen. Rubstic gewann das Grand National 1979 auf Anhieb unter dem Jockey Maurice Barnes. Der Sieg war umso bemerkenswerter, als er nicht nur für das Pferd, sondern auch für den Jockey, den Trainer und den Besitzer das Debüt im Grand National darstellte. Rubstic ging als kleinstes Pferd in das Rennen und galt als Außenseiter, aber er lief gut, und trotz eines Fehlers am zweiten Fence, von dem er sich erholte, zog er auf der Zielgeraden von Zongalero weg und gewann mit zwei Längen Vorsprung. Das Rennen war stark von losen Pferden geprägt, und nur sieben Starter kamen ins Ziel. Rubstic nahm an den nächsten beiden Nationals teil. Beim Grand National 1980 stürzte er zum einzigen Mal in seiner Karriere am 15. Hindernis, bevor er ein Jahr später zurückkehrte und 1981 Siebter wurde. 1995 starb Rubstic im Alter von 26 Jahren in Ladykirk, wo er unter der Obhut seines früheren Trainers John Leadbetter im Ruhestand lebte.

Das 105. Kentucky Derby war wahrlich keine Überraschung für die Zuschauer. Spectacular Bid war schon der beste amerikanische Zweijährige des Jahres 1978 und gewann die Champagne Stakes und die Laurel Futurity. Als Dreijähriger gewann er das Kentucky Derby und die Preakness Stakes, was ihm zwölf Siege in Folge einbrachte. Spectacular Bid versuchte dann, der dritte Triple-Crown-Sieger in Folge zu werden, aber er wurde nur Dritter in den Belmont Stakes, nachdem er sich vor dem Rennen am Huf verletzt hatte. Er erholte sich von der Verletzung, gewann den Marlboro Cup und bestätigte seinen Status als bester Hengst seines Jahrgangs. 1980 blieb Spectacular Bid als Vierjähriger in neun Rennen ungeschlagen und wurde zum American Horse of the Year gewählt. Während seiner Karriere brach er mehrere Bahnrekorde sowie den Weltrekord über 1 1/4 Meilen auf Dirt.

Ein Jubiläum in Epsom! 200 Jahre Derby! An der Spitze des Wettmarkts stand Tromos, gefolgt von More Light, Gregorian, Sandy Creek und Troy, doch nur der letztgenannte trat in Epsom an. Der Gewinner der Dewhurst Stakes, Tromos, hatte sich nach seinem zweiten Platz in den Craven Stakes einen Virus eingefangen, More Light musste sich sowohl in den Heath Stakes als auch in den Dante Stakes deutlich geschlagen geben, Gregorian war nach einer Niederlage von 8¾ Längen in den Ballymoss Stakes offensichtlich nicht auf dem Posten, während Sandy Creek seine Karriere beenden musste. Das Tempo wurde von Henry Cecils Lyphard’s Wish vorgegeben, und seine Führung hielt bis eineinhalb Furlongs vor dem Ziel, als er von dem in Irland trainierten Dickens Hill überholt wurde. Dickens Hills Vorsprung hielt jedoch nicht lange, denn Troy, der zu Beginn des Rennens mit dem Tempo zu kämpfen hatte und in Tattenham Corner nur an dreizehnter Stelle lag, stürmte an ihm vorbei und holte sich den Sieg. 

In Deutschland erlebt man ein Novum, 1979. Denn nur einem Pferd gelang je der Sieg in allen Rennen der dreifachen Krone. Doch einem eben schon. 1979: Königsstuhl! Die Sektkorken knallten nach seinem legendären Derbysieg und einem Duell für die Ewigkeit. Denn Königsstuhls ewiger Rivale Nebos kämpfte bis zum Letzten, Lutz Mäder schaffte es jedoch nicht, den treuen Recken an Königsstuhl vorbeizuzwingen. Weit zurückliegend, spurtete Nebos plötzlich heran, doch dieses Mal reichte es nicht. Zuvor war die Union bereits skandalös zu Ende gegangen, Königsstuhl erhielt bereits seinen Preis, als das Publikum in Protest ausbrach. Nach eingehender Betrachtung der Zielfotografie stellte man fest, dass es Nebos war, der seine Nase in Front geschoben hatte. Kommando zurück. Nebos ging seinen Weg und Königsstuhl ebenfalls, der anschließend das St. Leger und damit die Triple Crown des deutschen Rennsports gewann. 

Nachdem sie bereits eine gute Saison hinter sich hatte, gehörte Three Troikas zu den Favoriten für den Prix de l’Arc de Triomphe 1979. Allerdings gab es da auch noch Troy, der das Derby in so beeindruckender Weise gewonnen hatte, der dazu auch noch zwei Pacemaker im Rennen hatte. Troys Pacemaker Rivadon gab das frühe Tempo vor, während Three Troikas aus einer schlechten Startbox heraus an der Innenseite der Bahn galoppierte. Crimson Beau überholte Troys Pacemaker und führte das Feld an. In der Geraden marschierte sie dann leicht vorbei und siegte mit drei Längen. Der Sieg war ein großer Triumph für die Familie Head und machte Criquette Head zur ersten und bis heute einzigen Frau in der Geschichte, die einen Arc-Sieger trainierte.

Hyperno war sechs Jahre alt, als Harry White ihn im Melbourne Cup 1979 zum Sieg ritt. Er setzte sich auf der Zielgeraden gegen Salamander durch. Mit diesem spannenden Finish und dem Sieg stellte White den Rekord von Bobbie Lewis ein, der vier Cup-Siege für einen Jockey verbuchen konnte, und für Trainer Bart Cummings war es der siebte Cup-Sieg. Hyperno wurde in seinen früheren Jahren als „Psycho“ bezeichnet, und sein Cup-Sieg von 1979 war sehr umstritten, als er Dulcify über den Haufen rannte und ihm das Becken zerschmetterte. An diesem Tag gab es keinen rechten Jubel für den Cup-Sieger.

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