1967 standen sich die USA und die Sowjetunion in New Jersey gegenüber, um die angespannte Lage zwischen beiden Nationen ein wenig zu schlichten. Che Guevara verlor sein Leben, als ihn ein angehöriger des Militärs ihn ohne Gerichtsverhandlung erschoss. In Deutschland kam es zur Radikalisierung der Studenten, als Benno Ohnesorg in Westberlin bei den Ausschreitungen rund um den Besuch des iranischen Schahs erschossen wurde. Doch die Menschen verlangten auch nach Unterhaltung – so betrat 1967 Vicco von Bülow die Bühne – als Loriot in der ARD. Der Summer of Love erreichte seinen Höhepunkt. Das Dschungelbuch feierte seinen Erfolg an den Kinokassen. Und was war im Rennsport los?
In Cheltenham zeigte man sich schockiert, als Mill House beim Gold Cup stürzte (Arkle trat nicht mehr an) und damit den Weg freimachte für Woodland Venture, ein unscheinbar Cheltenham Gold Cup Sieger, der von Terry Biddlecombe ins Ziel gesteuert wurde.
Es war die 121. Neuauflage des weltberühmten Grand National Steeplechase, das am 8. April 1967 auf der Rennbahn von Aintree in der Nähe von Liverpool, England, stattfand. Das Rennen blieb vor allem dadurch in Erinnerung, dass es der Außenseiter Foinavon bei einer Quote von 100:1 gewann, nachdem er als einziges Pferd eine Kollision am 23. Zaun vermeiden und diesen beim ersten Versuch überspringen konnte. Das Ergebnis war so außergewöhnlich, dass das Hindernis heute nach Foinavon benannt ist.
Am 06. Mai feierte man in Kentucky den neuen Derbysieger: Proud Clarion. Proud Clarion, der John W. Galbreath gehörte und von ihm gezüchtet wurde, kam auf seiner Darby Dan Farm in Lexington, Kentucky, zur Welt. Sein Vater war Hail To Reason, der U.S.-Champion der zweijährigen Hengste von 1960, und sein Großvater war Royal Charger, ein Sohn des großen Nearco. Die Mutter von Proud Clarion, führte das Blut eines Arc Siegers.
Das Epsom Derby fand am Mittwoch, den 7. Juni 1967 statt, und der Sieger wurde von von Noel Murless trainiert. Es waren 22 Starter, die Siegerzeit betrug 2 Minuten 38,3 Sekunden. Der Sieger gewann mit 2 1/2 Längen und weitere 2 Längen vor dem Dritten und hieß Royal Palace. In seiner Rennkarriere, die von Juni 1966 bis Juli 1968 dauerte, lief er elf mal und gewann neun Rennen. Nachdem er als bester in England trainierter Zweijähriger des Jahres 1966 eingestuft worden war, gewann er 1967 die ersten beiden Etappen der Triple Crown, die 2000 Guineas und das Derby. Er kehrte 1968 als Vierjähriger ungeschlagen zurück und gewann vier weitere Rennen, die heute als Gruppe 1 Rennen geführt werden.
Der letzte Bänderstart im deutschen Derby bescherte Trainer Sven von Mitzlaff einen perfekten Lauf, er stellte alle drei Erstplatzierten und damit auch den Posterboy des deutschen Rennsports: Luciano, der in seiner gesamten Karriere niemals von einem in Deutschland trainierten Pferd geschlagen wurde. Er duellierte sich mit Anilin im Preis von Europa und zog den Kürzeren – doch Luciano gab selten auf und ging ein Jahr später in eine Jahrhundertausgabe des Arcs
1967 lief das größte Feld in der Geschichte des Prix de l’Arc de Triomphe. 30 Starter kamen am ersten Oktoberwochenende an den Ablauf und ein Außenseiter, mit der zweithöchsten Siegquote überhaupt, schockte sie alle: Topyo, der von Suzy Volterra ins Rennen geschickt wurde. Die ehemalige Tänzerin wollte einfach einen Starter im Arc haben, mit einigen Gruppe 3 Siegen hätte es für Topyo eigentlich nicht reichen dürfen. Doch er kam vor Salvo (schlug Luciano im Großen Preis von Baden) und Ribocco mit Hals ein und schrieb sich damit in die Siegerlisten des wichtigsten Rennens der Welt ein.
Der Sieg von Red Handed im Melbourne Cup 1967 bescherte Trainer Bart Cummings seinen dritten Cup in Folge. Red Handed ging mit einer Quote von 4:1 als Favorit in das Rennen, nachdem er in den Mackinnon Stakes Vierter und im Caulfield Cup Zweiter geworden war.