Die RaceBets Zeitreise: Das Jahr 1940

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Ein finsteres Kapitel in Deutschland und dem Rest der Welt. Der Winterkrieg zwischen der Sowjetunion und Finnland tobt kurz aber heftig und endet mit einem Waffenstillstand. Im deutschen Reich wird der Krieg gegen England vorangetrieben und deutsche Truppen besetzen Paris und annektieren damit Frankreich. Die ersten Gedanken an eine Atombombe werden in die Gedanken der Menschen gepflanzt. Doch im Rennsport war man 1940 noch absolut unbehelligt und ein Pferd, das sollte sie alle überdauern, ein Name, den man heute noch kennt. 

Trotz Luftangriffe auf das britische Festland war der Cheltenham Gold Cup 1940 eine Herzensangelegenheit für die Briten und alles lief in gewohnter Manier ab. Roman Hackle hieß der Sieger, der 1940 den Cheltenham Gold Cup gewann. Nachdem er mehrere Hürdenrennen gewonnen hatte, wechselte er 1939 zum Steeplechasing und machte sofort auf sich aufmerksam, als er die Broadway Novices‘ Chase gewann. Nach dem Gold Cup Sieg konnte aber nicht an seine frühen Erfolge anknüpfen und ging nach Irland, wo ihm wieder Siege gelangen.

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Einige Tage später hieß es auch in Aintree Same procedure as every year. Das Grand National feierte seinen 99. Geburtstag und dreißig Pferde nahmen am Hindernisrennen teil, das von Bogskar gewonnen wurde, einer 25:1-Chance, geritten von Mervyn Jones, einem Sergeant der Royal Air Force. MacMoffat belegte den zweiten Platz, Gold Arrow wurde Dritter und Symaethis Vierter. Es war das letzte echte Aintree Grand National vor einer fünfjährigen Unterbrechung aufgrund des Zweiten Weltkriegs.

Im Mai dann sorgte dann Gallahadion  in den USA für Schlagzeilen. Ein Sohn des Sir Gallahad III, seine Mutter war US-Pferd des Jahres. Gallahadion gehörte dem Milky Way Farm Stable von Ethel V. Mars, benannt nach der berühmten Schokoladenriegelmarke ihres Unternehmens, und begann seine Karriere im Alter von drei Jahren in Kalifornien. Obwohl er im Santa Anita Derby und im San Juan Capistrano Handicap unplatziert war, wurde Gallahadion, nachdem er 1940 die San Vicente Stakes gewonnen und den zweiten Platz im Derby Trial belegt hatte, für das Kentucky Derby gemeldet. Sein Sieg war ein echter Schocker für die Wetter.

Diese so genannten „New Derby Stakes“ wurden wegen des Zweiten Weltkriegs am Mittwoch, dem 12. Juni 1940, in Newmarket ausgetragen, und der Sieger hieß Pont l’Eveque (Züchter: Henry Morriss). Der Hengst gewann mit 3 Längen, zwischen dem Zweiten und dem Dritten lag nur ein winziger Abstand. Die Siegerzeit betrug 2 Minuten 30,8 Sekunden. Der Sieger gewann ein Preisgeld in Höhe von 5.892 £ (was nach dem Inflationsrechner der Bank of England heute 313.600 £ entspricht).

1940 hieß das deutsche Derby nicht mehr Derby. Großer Deutschlandpreis der Dreijährigen nannte man es gerade, weil den Nazis das Wort Derby nicht gefiel. Ihnen gefiel so einiges nicht, auch in Bezug auf die Derbysiegerin. Schwarzgold war ihr Name und sie siegte mit Weile, einem Richterspruch, der für sie erfunden wurde. Trotz Bombenangriffen fanden sich 30.000 Menschen, die Schwarzgold beim Derby sehen wollten und sie enttäuschte niemanden. Mit zehn Längen ging sie, ohne auch nur die Peitsche gesehen zu haben, am Feld vorbei und auf und davon. Auch im Großen Preis der Reichshauptstadt diskutierte sie nicht mit der Konkurrenz. Die Diana holte sie sich ebenfalls. Schwarzgold gewann einfach alles.

Doch hinter den Kulissen gab es bereits dunkle Wolken. Christian Weber, der Schwarzgold unbedingt für sein gegründetes Gestüt Isarland erwerben wollte, bekam eine Abfuhr von Besitzer Waldemar von Oppenheim und erwirkte ein Startverbot im Braunen Band – mithilfe der SS. Er sollte seine Rache später noch bekommen. 

Australien erlebte 1940 ebenfalls einen absoluten Außenseitersieg: Mit einer gewaltigen Kraftleistung, die ihm niemand zugetraut hätte, gewann Old Rowley 1940 den Melbourne Cup mit einer Quote von 100:1 und war damit eines von nur drei Pferden, denen dies jemals gelang. An diesem Tag wettete nicht einmal Old Rowleys Besitzertrainer auf ihn.

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Nika S. Daveron
Nika S. Daveronhttp://www.arschlochpferd.de
Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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