Die RaceBets Zeitreise: Das Jahr 1961

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Im Rennsport und im Rest von Deutschland erfolgt die Teilung. Die Berliner Mauer wird gebaut. Dafür erfolgt in anderen Teilen der Welt eine Wiedervereinigung, in den USA wird die Rassentrennung abgeschafft. Die Menschheit feiert den ersten Mann im Weltall und die Invasion der Schweinebucht sorgt für allerhand politische Spannungen. Doch was war 1961 in der Welt des Rennsports überhaupt los? 

Im April sorgte der Schimmel Nicolaus Silver für eine Sensation in Aintree: Der Sieger war der mit 28:1 gewettete erste Schimmel, der nach 90 Jahren das Grand National gewann. Er wurde von Jockey Bobby Beasley geritten und von Fred Rimell trainiert. Den zweiten Platz belegte der Vorjahressieger Merryman II. O’Malley Point wurde Dritter, während Scottish Flight Vierter wurde. Der Favorit Jonjo kam auf Platz 7.

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In Amerika war der Florida Derby Sieger auf weitere Siege aus und das gelang ihm auch am 06. Mai 1961, als er das Kentucky Derby gewann. Carry Back  gewann nicht nur das Kentucky Derby und die Preakness Stakes, er wurde 1961 auch zum Champion der Dreijährigen ernannt. Er gewann 21 seiner 61 Rennen, darunter das Metropolitan Handicap, das Monmouth Handicap, die Whitney Stakes und das Trenton Handicap. Er war erst das vierte Pferd nach Citation, Nashua und Round Table, das ein Preisgeld von 1 Million Dollar eingaloppierte. Carry Back wurde von dem freimütigen und unkonventionellen Jack Price trainiert und war dank seiner bescheidenen Anfänge und seines Rennstils, bei dem er von hinten kam, eines der beliebtesten Rennpferde seiner Zeit.

Es war auch das Jahr eines Jahrhundertpferdes. Am 27. Mai 1961 erblickte Northern Dancer das Licht der Welt. Northern Dancer war einer der erfolgreichsten Vollblutvererber des 20. Jahrhunderts. Von 645 Fohlen zeugte er 411 Sieger (63,7 %) und 147 Stakes-Sieger (22,8 %). Die 147 Stakes-Sieger waren damals ein Rekord. Er war 1971 der führende Vererber in Nordamerika, auch 1977, wenn man die internationalen Erträge mit einbezieht. Seine Nachkommen waren in Europa sehr gefragt, und er wurde 1970, 1978, 1983 und 1984 der führende Vererber in Großbritannien und Irland.

Das Epsom Derby fand am Mittwoch, den 31. Mai 1961 statt, und der Sieger Psidium wurde von einer Frau Etti Plesch gezogen und von Harry Wragg in Newmarket trainiert. Von ursprünglich 490 Erstnennungen waren 28 schließlich am Start. Der Sieger gewann mit 2 Längen, zwischen dem Zweiten und dem Dritten lag nur ein Hals. Ein heißer Tag, aber die Queen wirkt ganz “cool”.

In Deutschland hingegen hieß der aktuelle Champion Baalim, der auch gleich zum Galopper des Jahres gekrönt wurde. Der Mangon-Sohn aus der Blaue Adria war ein Produkt des Gestüts Waldfried und wurde von Valentin Seibert vorbereitet. Im Sattel saß Gerhard Streit bei seinem letzten Derbysieg von acht insgesamt (Andrasch Starke holte ihn letztes Jahr mit Sisfahan ein). Dem Gestüt Waldfried gelang auch gleich das Doppel (genauso wie Trainer Seibert), denn Meraviglia gewann für sie gleich noch die Diana. Mit dem St. Leger Sieg war Baalim schnell Champion des Jahrgangs. Nur die 2000 Guineas gewann er nicht, die gingen damals an Orlog

Lord Fury sorgte in Down Under für gefüllte Wettkonten: Im Vorfeld des Melbourne Cup 1961 lief Lord Fury in den Mackinnon Stakes enttäuschend, nachdem er im Caulfield Cup Zweiter geworden war. Aufgrund dieser schlechten Leistung ging Lord Fury als 20/1-Chance in den Melbourne Cup. Der von F.B. Lewis trainierte und von Ray Selkrig gerittene Lord Fury führte die ganze Strecke und gewann den Cup – ein Kunststück, das erst wieder gelang, als Might and Power den Melbourne Cup 1997 gewann. Es war das erste Rennen mit Totalisator 1961. Eine Aufnahme ist leider nicht zu finden, auch wenn das Rennen seit 1960 im Fernsehen übertragen wird. 

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Nika S. Daveron
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Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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