Inhaltsverzeichnis:
Sibylle Vogt: Ehrenpreise: „Gibt Ehrenplatz in der Glasvitrine“ | Weiterlese |
Maxim Pecheur: Ehrenpreise sind wichtig für Besitzer | Weiterlese |
Christian von der Recke: Ehrenpreis vor allem für Besitzer | Weiterlese |
Marco Klein: Got a prize: „Etwas Glitzerndes bekommen“ | Weiterlese |
Sibylle Vogt: Ehrenpreise: „Gibt Ehrenplatz in der Glasvitrine“
Natürlich stehen die Geldpreise, die ein Jockey gewinnt, im Vordergrund. Von diesem Geld und einem etwaigen Grundhalt leben die Sattelkünstler. Aber die Ehrenpreise, die es nach dem meisten Prüfungen für den Gewinner gibt, gehören dazu und sind das besonderes Etwas. Exklusiv auf dem Blog erzählt RaceBets-Botschafterin Sibylle Vogt, welche Ehrenpreise ihre persönlichen Favoriten sind und wo sie sie aufbewahrt.
Geschenke an Pferdeführerinnen
„Es kommt häufiger vor, dass ein Mädchen aus dem eigenen Stall ein Pferd führt und es sich dann um ihr Lieblingspferd handelt. Man kennt es aus dem täglichen Training. Oft habe ich den Ehrenpreis dann an die Pferdeführerin verschenkt, da sie besonders an dem Pferd hängt oder es sogar ihr Lieblingspferd ist.
Die Ehrenpreise aus den ganz großen Rennen haben bei mir einen Ehrenplatz in einer Glasvitrine. Am liebsten sind mir Trophäen, die man auch gebrauchen kann. Da gibt es jede Menge schöne Ideen. In Dortmund habe ich einmal auf der Grasbahn von Mercedes eine Rotwein-Flasche bekommen, über die ich mich sehr gefreut habe, auch wenn ich selbst keinen Rotwein trinke. Dabei war auch ein Flaschenöffner und ein Korken, um die Flasche wieder zu verschließen. So etwas gefällt mir.
Bei meinem Erfolg im Jockey-Wettbewerb in Saudi-Arabien im Jahr 2020 bekam ich einen Resenpokal und eine schön verzierte Schachtel, in der man Dinge aufbewahren kann.
Kaffeemaschine oder Staubsauger?
Toll finde ich praktische Ehrenpreise wie in Bad Harzburg, wie eine Kaffeemaschine oder einen Staubsauger, Dinge, für die man im Alltag Verwendung hat. Das waren schon coole Sachen dabei. Die wichtigsten Ehrenpreise kommen in die Vitrine, die meisten landen aus Platzgründen im Keller. In Frankreich findet nur nach den großen Rennen eine Siegerehrung statt. Man kommt vom Geläuf zurück, es werden Fotos gemacht, und das war es. Das ist schade, aber dafür sind die Rennpreise in Frankreich sehr attraktiv.“
Die heutigen Rennen bei RaceBets
Maxim Pecheur: Ehrenpreise sind wichtig für Besitzer
Unser Botschafter Maxim Pecheur hat in seinem Leben als Jockey schon viele Rennen gewonnen. Und somit musste er sehr häufig zu einer Siegerehrung. Was lag also näher als ihn einmal zu seiner Meinung zum Thema Ehrenpreise zu befragen. Interessanterweise ist die Antwort mitsamt der Begründung sehr ähnlich mit der eines anderen RaceBets Botschafters. Wie der Zufall es so will, haben sowohl Maxim Pecheur als auch Christian von der Recke kürzlich über genau dieses Thema geredet. Das geschah in einer offiziellen Kommission. Dass die Aussagen der beiden sich in diesem Blog Post ähneln, sollte somit verständlich sein.
Gespräch in der renntechnischen Kommission
„Ehrenpreise – ich habe erst vor kurzer Zeit mit dem anderen RaceBets Botschafter Christian von der Recke über genau dieses Thema gesprochen. Das war ein Gespräch bei der renntechnischen Kommission. Und ich gehe fast mal davon aus, dass er identische Worte finden wird wie ich, bzw. gefunden hat. Wir sind der Meinung, dass die Ehrenpreise für Besitzer wichtig sind, nicht aber die für uns Reiter und für die Trainer. Diejenigen, die für die Pferde nicht gerade wenig Geld ausgeben, müssen sich an ihre Siege immer wieder erinnern. Wir Aktiven gewinnen normalerweise häufiger.
Erinnerung als Motivation
Eine Erinnerung ist auch gut für die Motivation, man ist wie erwähnt nicht immer erfolgreich. Wenn man dann aber auf sein Regal schaut oder wo auch immer die Ehrenpreise stehen, und dort sieht man dann einen Pokal, meinetwegen auch einen Teller oder einen wirklich schönen Ehrenpreis mit einem Datum und einer Gravur, bekommt man doch direkt wieder Lust. So ist jedenfalls meine Einschätzung. Bezüglich der Teller, die man vermutlich günstig erwerben kann, bin ich aber der Meinung, dass die meisten Rennvereine auf diese Art der Preise verzichten sollten. Sie haben kaum einen Erinnerungswert. Ehrlich gesagt wirken sie auf mich recht phantasielos.
Nicht so wichtig für Jockeys und Besitzer
Die Trainer und wir Reiter brauchen Preise nach unseren Siegen nicht unbedingt. Ja, nach einem größeren Treffer ist das etwas anderes. Ich freue mich zum Beispiel auch immer noch daran, dass ich das Derby mit Windstoß einst gewann, den Preis habe ich noch hier. Aber so ein Teller oder etwas Ähnliches ist für mich nicht übermäßig wertvoll, ich reite schließlich an jedem Wochenende und gewinne immer mal wieder meine Rennen. Was jetzt nicht überheblich klingen soll. Ich will auch gar nicht ausschließen, dass Kollegen mit weniger Ritten und Siegen das alles ein bisschen anders sehen als ich. Aber ich weiß: die meisten meiner Kollegen und die Trainer haben irgendwann keine Lust mehr auf immer wieder die gleichen Preise. Da nimmt man dann doch mal lieber eine Flasche, die man für einen bestimmten Augenblick aufbewahrt oder etwas ähnliches.
Ein Preis kann eine Erinnerung sein
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ein Preis ist immer schön, aber man sollte alles tatsächlich in erster Linie auf den Besitzer ausrichten. Denn die gewinnen wie bereits gesagt im Verhältnis seltener. Aber für sie ist der Glücksmoment wichtiger. Sie zahlen schließlich für ihr Hobby und so ein Preis nach einem Sieg ist eine Entschädigung für den betriebenen Aufwand. Das ist wichtig. Der Besitzer sollte in den Fokus gerückt werden. Es muss etwas geben, schon auf den Fotos. Gerade in einer schlechten Phase braucht man Motivation als Besitzer. So ein Blechteller ist für mich keine, aber ein echtes Erinnerungsstück kann einiges bewirken. Man erinnert sich an den Moment. Für uns Jockey reicht dann manchmal einfach nur eine Kleinigkeit.
Bitte keine Blechteller mehr Erinnerungen nach großen Rennen schaue ich mir wie erwähnt gerne an. Aber den Blechteller, ich sage es gerne noch einmal, kann niemand mehr sehen. Manche Rennvereine lassen sich mehr einfallen, das gefällt mir besser. Ich habe kürzlich das Silberne Pferd in Hoppegarten gewonnen, immerhin ein Grupperennen, und dann so ein Ding bekommen. Das hat mich enttäuscht. Ganz ehrlich: das fällt in der Vitrine neben den anderen nicht auf, das Silberne Pferd hätte ein silbernes Pferd verdient gehabt. Das wäre logisch gewesen. Ja, so etwas kostet etwas mehr, aber vielleicht sollte man mehr Wert darauf legen auch an Symbole zu denken. Man kann das ja dann in den kleineren Rennen durch diese Teller einsparen.“
Christian von der Recke: Ehrenpreis vor allem für Besitzer
RaceBets Botschafter Christian von der Recke hat über 2000 Rennen in seiner Karriere gewonnen. Die Anzahl der Ehrenpreise ist also immens, wahrscheinlich stehen bei ihm mehrere Regale kurz vor dem Zusammenbruch. Wir haben ihn zu diesem Thema befragt, parallel aber auch mit unseren anderen Botschaftern gesprochen. Wie der Zufall es so wollte, haben Christian von der Recke und Maxim Pecheur sich gerade erst kürzlich über dieses Thema unterhalten. Das erklärt die vergleichbaren Aussagen in diesem Artikel und in dem von Maxim Pecheur, der zeitgleich veröffentlicht wird.
Meine klare Meinung
„Ich habe zum Thema Ehrenpreise eine ganz klare Meinung. Wenn in den Ausschreibungen Ehrenpreise angekündigt sind, müssen diese auch vergeben werden von den Rennvereinen. Mir sind in den letzten Wochen ein oder zwei Fälle untergekommen, bei denen dies nicht geschehen ist. Für mich ist so ein Preis ein Baustein der Ausschreibung. Und diese ist ein Vertrag, an den der Rennverein sich halten muss. Doch wenn dies nicht geschieht, macht mich das ehrlich gesagt ein bisschen wütend. Es ist für die Besitzer, die ja nun nicht gerade wenig Geld für ihr Hobby zahlen, von ungeheurer Bedeutung, für einen Sieg eine Belohnung zu bekommen. Und die sollte dann schon mit ein bisschen Fantasie gereicht werden. Ich habe beim Verband kürzlich erst durchgesetzt, dass mehr auf sowas geachtet werden muss.
Bitte ein Erinnerungsstück
Ein Erinnerungsstück sollte es sein und nicht nur ein einfacher, billig im Einkauf zu bekommender Teller. Doch was auch immer es gibt: es ist viel wichtiger als Preise für Trainer und Reiter. Wir bekommen wesentlich mehr, wir brauchen diese Erinnerungen nicht unbedingt. Ausgenommen natürlich in den großen Rennen. Da gehört das einfach dazu. Aber wenn ich einen kleinen Ausgleich 4 nehme und diesen gewinne, dann will der Besitzer eine Belohnung, ich brauche keine. Für mich als Trainer ist das Gewinnen zwar nicht selbstverständlich, aber es ist eher möglich als für die meisten Besitzer. Für sie ist das etwas Besonderes. Also müssen sie in jeder Hinsicht profitieren. Selbst wenn ein Preis für mich im Budget mit drin wäre, würde ich immer dafür sein, dass der Preis des Besitzers ein bisschen interessanter wird als der, den ich bekommen soll.
Der Besitzer fragt was es gab
Um einen Ehrenpreis zu bekommen, muss der Rennstallbesitzer auch nicht vor Ort sein, wenn das eigene Pferd läuft. Es geht um das Prinzip. Bedenken muss man, was alles bezahlt wird. Da gehören ja auch Spesen für vielleicht acht Leute zu. Und dann braucht das Pferd auch noch mal neue Eisen und so etwas. Da kommt also etwas zusammen. Entziehen kann man sich eigentlich dem Ganzen nur, wenn man kein Pferd mehr hat. Aber man will gewinnen und muss dafür belohnt werden. Bei mir ist es so, dass die Besitzer dann direkt fragen, was es denn gab. Und am Montag ist alles in der Post. Diese versilbertem Teller und Rahmen sind weit verbreitet. Die Gravierung ist hier wichtig. Besitzer sollen sich ihre Ehrenpreise irgendwo hinstellen können und sich später an alles erinnern. Mir persönlich reicht eine Flasche Champagner aus, die ich bei passender Gelegenheit am Abend trinke, sozusagen auf das Wohl der Pferde. Ein Sack Möhren für die Pferde ist natürlich auch ganz nett. Aber mehr so als Zusatz.
Das ist alles ein Paket
Übrigens sehe ich die Überreichung des Preises nach einem Sieg durchaus als ein Paket an. Es sollte dann schon ein kleines Gespräch mit dem Sponsor und mit den Verantwortlichen des Rennvereins möglich sein. Auch eine DVD und auch ein Glas Sekt gehören aus meiner Sicht dazu. In Baden-Baden und auf einigen anderen Bahnen ist dies der Fall. Auf vielen anderen wird so ein Sieg einfach mal abgegolten und das ist den Besitzern gegenüber nicht fair. Das ist meine ganz klare Meinung.
Das muss man sich bewusst machen
Bedenken muss man, dass an einem normalen Renntag vielleicht 100 Pferde laufen, aber nur acht oder so gewinnen. Und keiner der Besitzer hat ein Pferd, um nicht gewinnen zu wollen. Noch einmal: Ehrenpreise sind wichtig, schon als Zeichen. Ich persönlich bin auf solche Preise nicht heiß. Ich bin heiß darauf, dass meine Besitzer was bekommen.“
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Marco Klein: Got a prize: „Etwas Glitzerndes bekommen“
Teller, Weinflaschen, Körbe, was auch immer – die Ehrenpreise, die nach einem siegreich bestrittenen Rennen übergeben werden, sind das Highlight einer jeden Siegerehrung. Doch was macht man damit zu Hause? Gibt es einen besonderen Platz, an dem sie aufbewahrt werden? RaceBets-Ambassador Marco Klein berichtet in dieser Woche darüber.
„Ich finde Ehrenpreise sehr wichtig, vor allem für die Besitzer, die nicht so oft Rennen gewinnen. Es handelt sich um schöne Andenken. Die meisten Rennbahnen geben zusätzlich auch noch ein Siegerfoto, auch das ist eine tolle Sache.
„Habe ein Extra-Büro“
Ich habe bei mir zu Hause ein Extra-Büro, in dem ich meine Ehrenpreise aufbewahre. Das sind zwei Wände mit Regalen. Erfreulicherweise kam da schon einiges zusammen. Da sind auch praktische Sachen dabei. In Mannheim gab es beispielsweise mal eine Gebäckdose, die ich im Wohnzimmer habe.
Generell sind Ehrenpreise eine nette Anerkennung. In Corona-Zeiten bekommen die Gewinner häufig eine Flasche Wein oder Sekt. Das ist zwar auch in Ordnung, aber für die Besitzer etwas schade. Sie haben es doch lieber, wenn sie etwas Glitzerndes in die Hand bekommen. Wir Trainer freuen uns über Erinnerungen.
Bilder aus Frankfurt
Sehr gut gefallen hat mir, als man früher in Frankfurt Drucke von Bildern erhielt. Ich habe bei mir im Flur eines hängen, auf dem der Jockey sogar fast meine Rennfarben trägt.
Tolle Erinnerungen
Natürlich habe ich auch die Ehrengaben von meinem jeweils ersten Erfolg als Besitzertrainer und als Trainer noch. Die meisten sind ja auch graviert, was ich toll finde. Wenn ich im Büro telefoniere, sitze ich selten, sondern bewege ich mich. Wenn ich die Ehrenpreise da sehe, fällt mir oft ein, welches Rennen oder welches Pferd das war. Es macht viel Freude, sich daran zu erinnern.“