Funny Cide: Ein besonderer Kentucky Derbysieger

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Die Geschichte von Funny Cide, dem Sieger des Kentucky Derbys im Jahr 2003, liest sich fast wie ein Hollywood-Drehbuch. Sacknyoga Stables, eine Gruppe von High-School-Freunden und Arbeitern, die zu Galopprennen laut einer Beschreibung wie eine Uni-Fußballmannschaft reisten, kauften einen Wallach und gewannen mit ihm sensationell das wichtigste Galopprennen der USA. Außerdem schrieb ihr Wallach, der als Schnäppchen galt, in mehrfacher Hinsicht Geschichte. Aktuell ist er so eine Art Showstar.

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Nicht alltäglich: Einfache Besitzer gewinnen Derby

Funny Cide
Funny Cide, Foto: TT

In einer Sportart, in der das Geld wie man so sagt der König ist, erregte diese sogenannte Blue-Collar-Geschichte (Blue Collar steht für Blaumann; die Besitzer waren also wie erwähnt Arbeiter) die Fantasie der US-Rennsportnation. Der Grund war, dass Funny Cide im Mai 2003 wie erwähnt das Kentucky Derby gewann. Es war der erste Sieg eines Wallachs in diesem Klassiker seit Clyde Van Dusen im Jahr 1929. Und das war nicht alles: mit 9 3/4-Längen gewann dieses Pferd auch die Preakness Stakes. Zur Triple Crown reichte es zwar nicht, da er in den Belmont Stakes nicht gewann. Aber dass es sich um einen Glückskauf handelte, steht natürlich außer Frage. Die Stichworte lauten Eclipse Award. Siege in 11 von 38 Rennen bis zum Alter von 7. Und eine Gewinnsumme von 3.529.412 Dollar. Wir wissen nicht genau wie viele Dollar die Besitzer der Sacknyoga Stables investiert haben, aber ein hochpreisiger Ankauf war das hier beschriebene Pferd nicht.

Die Karriere nach dem Rücktritt – als Star in einer täglichen Show

Barclay Tagg
Barclay Tagg, Foto TT

Nach seinem Rücktritt vom Rennsport als Siebenjähriger verbrachte Funny Cide ein Jahr als ein so genanntes Stallpony bei seinem Trainer Barclay Tagg. Aber sechs Saisons als Rennpferd hatten den Körper des Wallachs stark belastet, heißt es. Als Folge wurde er erneut in den Ruhestand versetzt. Diesmal ging es für ihn in den Kentucky Horse Park in Lexington, wo er im Dezember 2008 seine Box beziehen durfte. Der einstige Kentucky Derbysieger lebt den uns vorliegenden Informationen nach weiterhin in der Hall of Champions des Parks mit seinen Vollblutkollegen Da Hoss und Go For Gin. Auch das waren große Sieger. Einst lebten in dieser Anlage Bewohner wie John Henry, Alysheba, Bold Forbes, Forego und Kona Gold, sowie Cigar. Wer sich mit dem Rennsport der USA auskennt, wird viele dieser Namen einschätzen können.

Wie auch immer: Seit seiner Ankunft ist Funny Cide eine Attraktion in den drei täglichen Showcases der Hall of Champions, in denen die Pferde zu einem nahe gelegenen Pavillon gebracht werden, um dort von den zahlreichen Bewohnern bewundert zu werden. „Funny Cide und Cigar sind die Jungs, die immer in der Show dabei sind, denn wenn die Zuschauer sie nicht sehen würden, wäre jemand enttäuscht„, sagt Wes Lanter, der Betriebsleiter für Pferde im Kentucky Horse Park.

Ein Einzelgänger unter vielen vierbeinigen Stars

Der Tag beginnt für die Bewohner der Hall of Champions gegen 7 Uhr am Morgen, wenn die Mitarbeiter die Pferde füttern 10:15 Uhr vorzeigbar zu machen. Die steht um 10:15 Uhr auf dem Programm. Die Pferde zeigen sich erneut um 13:15 Uhr. Und dann folgt noch eine Vorstellung um 15:15 Uhr im Zeitraum von März bis November. In der Zeit zwischen den Shows, so erzählt es der erwähnte Wes Lanter, zieht es Funny Cide oft vor, für sich zu bleiben.

Er ist irgendwie ein seltsamer geselle„, so heißt es in einem Interview. „Ich denke, er genießt es fast mehr, in seinem Stall zu sein als draußen. Wenn ich morgens hereinkomme, steht er oft nur an seiner Stalltür und schaut hinaus, während die anderen draußen grasen. Auch er könnte raus, wenn er Lust hätte.“ Immer nachdem die Fotos und Videos aufgenommen und sein Lebenslauf gelesen worden ist, wird Funny Cide in seine Box zurückgeführt, um sich einige Stunden auszuruhen, bevor der Prozess erneut beginnt. Nach der letzten Show des Tages wird er bei schönem Wetter für die Nacht in sein zwei Hektar großes Lager entlassen.

Funny Cide
Funny Cide, Foto: TT

Hunderte von Besuchern anstatt Zuchtstuten

Hunderte von Besuchern des Kentucky Horse Park sehen jeden Tag in normalen Zeiten Funny Cide, aber diejenigen, die dort waren, bevor er ein bekannter Name wurde, kommen immer wieder vorbei, um zu zeigen, dass sie ihren Champion nicht vergessen haben. Zehn Jahre nachdem Funny Cides klassische Siege ihn auf die Landkarte gebracht hatten, stellte man fest, dass die größten Fans des Wallachs ihn immer noch verehren. Auch das war ein Grund, weshalb er zu einem der Stars in der beschriebenen Show geworden ist. Sicherlich wird sich der eine oder andere geärgert haben, dass dieses Pferd als ein Wallach zu seinen großen Triumph gekommen ist. Man hätte fraglos gerne mit ihm gezüchtet, aber diese Möglichkeit bestand halt nicht. Wieso es in seiner Jugend zur Kastration gekommen ist, konnte nicht mehr in Erfahrung gebracht werden.

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