Inhaltsverzeichnis:
Sibylle Vogt: „Das ist wie die Oscar-Verleihung“ | Weiterlese |
Maxim Pecheur und das Thema Galopper des Jahres | Weiterlese |
Christian von der Recke und der Galopper des Jahres | Weiterlese |
Marco Klein: „Torquator Tasso ist für mich Galopper des Jahres“ | Weiterlese |
Sibylle Vogt: „Das ist wie die Oscar-Verleihung“
Die Liste der Gewinner ist das „Who is who“ des deutschen Galopprennsports: Der „Galopper des Jahres“ fasziniert seit 1958 die Fans des Turfs. Acatenango und Orofino ergatterten sogar dreimal diesen begehrten Titel. Auch Deutschlands Wunderstute Danedream trug sich 2011 und 2012 in die Siegerliste ein.
Bei der ältesten Publikumswahl im deutschen Sport, die von RaceBets maßgeblich unterstützt wird, stehen diesmal Quian, Sunny Queen und Torquator Tasso zur Wahl. Ambassador Sibylle Vogt, Deutschlands aktuell beste Reiterin, berichtet in dieser Woche über ihren Favoriten als „Galopper des Jahres 2020“ und ihre Meinung zu dieser Aktion:
Auszeichnung für besondere Leistungen
„Ich persönlich finde es sehr schön, dass der Galopper des Jahres geehrt wird. Es ist eine Auszeichnung für die besonderen Leistungen eines Pferdes. Auch für Besitzer und Trainer hat das eine große Bedeutung. Doppelt so toll macht es die große Tradition der Ehrung seit Ende der 50er Jahre.
Der Galopper des Jahres mit Addi Furler im Fernsehen lief noch vor meiner Zeit, aber ich kann mich dafür noch gut an den Titelträger Dschingis Secret erinnern. Er war ja in meinem damaligen Stall bei Markus Klug zu Hause. Und er war mein Pflegepferd. An seiner Box wurde ein Schild aufgehängt mit der Aufschrift „Galopper des Jahres“.
Hin- und hergerissen zwischen Torquator Tasso und Sunny Queen
Zu den drei Kandidaten der aktuellen Wahl. Torquator Tasso hat schon extrem gute Leistungen geboten, auch auf Gruppe I-Ebene. Er ist deshalb einer meiner Favoriten, allerdings bin ich hin- und hergerissen, ob ich ihn wählen sollte oder die Stute Sunny Queen. Wie sie im Großen Preis von Bayern in München gewonnen hat, war stark. Man kann schwer sagen, wer der Bessere von beiden ist.
Auch Quian finde ich sehr sympathisch. Er fällt eigentlich nicht auf, ist ein ziemlich unscheinbares Pferd, aber gewinnt dann auf einmal. Als Erscheinung ist er nicht so beeindruckend. Man meint, er würde das Motto vertreten: Komme ich nicht heute, komme ich morgen, aber dann zeigt er im Rennen sein wahres Gesicht.
„Etwas ganz Besonderes“
Für mich ist es diesmal schwer, mich festzulegen, wer der Galopper des Jahres ist. Diese Wahl ist so etwas wie die Oscar-Verleihung. Jeder Kandidat hat auf seiner Ebene eine Riesenleistung gebracht. Wer gewinnt, der kann sich darauf viel einbilden. Das ist etwas ganz Besonderes. Geritten habe ich übrigens noch keinen Galopper des Jahres im Rennen. Eigentlich sollte ich Quian bei seinem Jahresdebüt 2021 steuern, aber dann war ich für Carmen Bocskai an dem Tag in Frankreich.“
Maxim Pecheur und das Thema Galopper des Jahres
Was RaceBets Botschafter Maxim Pecheur mit dem Stichwort Galopper des Jahres verbindet, erklärt er uns in diesem Artikel. Er arbeitet bekanntlich am Stall von Markus Klug und dort wurde der Galopper des Jahres 2017 vorbereitet. Die Rede ist von Dschingis Secret. Es gibt also eine durchaus enge Verbindung zu dieser Wahl. Als dieser Artikel entstand, war noch unklar, wer zum Galopper des Jahres 2020 avancieren wird. Zur Wahl stehen bekanntlich Quian, Sunny Queen und Torquator Tasso. Um es vorweg zu nehmen: Mit einer persönlichen Wahl tat Maxim Pecheur sich nicht leicht. Kurz angemerkt werden muss, dass unser Ambassador zwei Tage vor der Erstellung dieses Textes in Hannover stürzte und sich das Sprunggelenk brach. Er muss sechs Wochen mit dem Rennreiten pausieren.
Galopper des Jahres: Eine gute Sache
„Zuerst einmal finde ich es gut, dass es solche Ehrungen gibt. Sie sind eine Möglichkeit, um auf den Sport aufmerksam zu machen. Der Galopper des Jahres lässt einen die vergangene Saison noch einmal Revue passieren. Er ist ein kleines Extra an Rennsport, das in den Alltag eingebracht werden kann. Denn die Medien berichten ja, wenn die Wahl ansteht und wenn der Sieger gekürt worden ist. Das ist alles ein netter Zusatz zu einem normalen Renntag am Samstag und am Sonntag und den Ergebnissen. Alles, was Spannung und Reichweite in den Medien bringt, ist meiner Meinung nach eine gute Sache. Für die Fans des Sports ist diese Ehrung einfach schön. Jeder von uns träumt doch davon, so etwas mal zu erreichen, sei es als Trainer, als Besitzer, als Züchter – oder als Jockey. Galopper des Jahres, das ist schon was.
Eine schwere Wahl in diesem Jahr
Wen ich von den drei Kandidaten für den Galopper des Jahres 2020 wählen würde? Das ist wirklich ganz, ganz schwer. Das muss man individuell entscheiden. Von den Leistungen her haben es alle ohne jeden Zweifel verdient. Ich habe ein wenig eine indirekte Verbindungen zu Sunny Queen, weil einer meiner besten Freunde und Trauzeuge Rene Piechulek sie geritten hat bei ihrem Gruppe 1-Triumph in München im vergangenen November. Der Sieg im Großen Preis von Bayern hat sicherlich zu dieser Nominierung geführt. Aber die Leistungen von Torquator Tasso waren natürlich auch stark. Er begann die letzte Saison recht spät, war im Derby platziert und später selber Gruppe 1-Sieger. Klar, dass man es da verdient hat geehrt zu werden. Aber konkret „meinen“ Galopper des Jahres benennen, kann ich trotzdem nicht. Auch Quian hat sich schließlich auch immer weiter verbessert und ist mehrfach toll gelaufen. Ich ziehe den Hut allgemein vor den Leistungen aller im Team der genannten Pferde. Man darf hier nicht vergessen, dass es zwar eine Ehrung für das Pferd ist und eine für den Trainer und den Besitzer. Und vielleicht bedenkt man ja auch den Jockey. Aber es gehören noch wesentlich mehr Leute dazu: die Arbeitsreiter, das weitere Stallpersonal, der Hufschmied, die Tierärzte. Jeder trägt seinen Teil dazu bei, wenn ein Erfolg erzielt wird.
Die Verbindungen zu Dschingis Secret – dem Galopper des Jahres 2017
Ich hatte mit einem Galopper des Jahres tatsächlich etwas mehr zu tun. Dschingis Secret wurde zum Galopper des Jahres 2017 gewählt und er stand bei uns am Stall, also bei Markus Klug in Röttgen. Wir haben, als klar war, dass er gewonnen hat, auf ihn gemeinsam angestoßen und ein wenig gefeiert. Denn wir haben uns alle gefreut, waren mit dem ganzen Team stolz, denn diese Ehrung war schon etwas Besonderes. Wir hatten das beste Pferd des Jahres bei uns: den Galopper des Jahres. Dieses Gefühl wird auch das Team des neuen Siegers haben. Ich bin gespannt wo gefeiert wird: am Stall von Marcel Weiß in Mülheim, bei Henk Grewe in Köln oder bei Peter Schiergen ebenfalls in Weidenpesch.“
In der kommenden Woche geht es im RaceBets Blog um ein anderes, ernsteres Thema, nämlich um Corona und um die Auswirkungen auf Maxim Pecheurs Leben als Jockey. Das ist zu dem Zeitpunkt, wenn dieser Artikel erscheint wie in der Einleitung angedeutet ohnehin eingeschränkt durch die aktuelle Verletzung, aber wir betrachten die Thematik allgemein. Abgesehen davon: Das Team von RaceBets wünscht dem RaceBets Botschafter Maxim Pecheur gute Besserung und eine schnelle Genesung.
Christian von der Recke und der Galopper des Jahres
Persönlich trainiert hat unser RaceBets Botschafter Christian von der Recke noch keinen Galopper des Jahres. Und er hat aktuell auch keinen konkreten Kandidaten für diese seit dem Jahr 1957 vergebene Ehrung in seinem Stall. Doch natürlich verbindet ihn etwas mit diesem Titel, denn wenn man seit Jahrzehnten in diesem Sport aktiv ist, hat man etliche dieser Ehrungen mitbekommen. Wobei sie fraglos früher mal wichtiger waren als in der Gegenwart, anders kann man es nicht sagen. Die Zeiten, als sie im Sportstudio in der ARD oder im Aktuellen Sportstudio im ZDF zur besten Sendezeit erfolgten, sind leider vorbei. Als dieser Artikel entstand, war noch unklar, wer zum Galopper des Jahres 2020 gewählt wird. Zur Wahl standen Sunny Queen, Quian und Torquator Tasso.
Der Stellenwert des Galoppers des Jahres
„Der Titel Galopper des Jahres hatte ja bekanntlich mal einen riesigen Stellenwert. Das ist nicht mehr so, wir finden mit der Ehrung in der ARD in der Sportschau nicht mehr statt. Oder in einem anderen großen Sender. Aber es ist ja auch die Zeit vorbei, als der Hauptgewinn ein Rennpferd war mit der Übernahme der Kosten für ein Jahr. Das war in den 80ern tatsächlich mal der Fall. Heute gewinnt man wohl eher einen Eintritt auf die Kölner Rennbahn oder so. Das war jetzt nur ein Beispiel und ich will das gar nicht kritisieren. Aber klar, die Nachfrage und Resonanz auf die Wahl zum Galopper des Jahres ist unter den Umständen nicht mehr ganz so groß, wie sie mal gewesen ist. Damit müssen wir leben. Es wird immer noch das beste Pferd in Deutschland gesucht und es stehen gute Pferde zur Wahl, jedes Jahr, auch jetzt wieder. Auch wenn bei einer recht späten Wahl, so wie aktuell, immer ein wenig die Gefahr besteht, dass die Pferde einen nicht so guten Eindruck in der neuen Saison liefern und die Leistungen aus 2020 schnell ein wenig vergessen sind.
Persönlicher Favorit: Torquator Tasso
Wir haben diesmal zwei Hengste und eine Stute, die zur Wahl stehen, und alle hätten es nach den letztjährigen Leistungen auch verdient, die Ehrung zu bekommen. Wen ich wählen würde? Es ist, wie so oft, eine Sache der Sympathie. Logisch wäre meiner persönlichen Meinung nach Torquator Tasso als Sieger. Müsste ich mich entscheiden, würde ich ihn vermutlich nehmen, schon wegen seiner Konstanz auf höchstem Level im vergangenen Jahr. Und im Gegensatz zu den beiden anderen ist er tatsächlich 2021 noch nicht gelaufen, an dem Eindruck hat sich also nichts geändert. Quian und die Stute Sunny Queen sind wohl nicht ganz so gut und vor allem starteten sie in die neue Saison mit nicht so überzeugenden Leistungen. Aber das darf die Wahl nicht beeinflussen. Wobei: Sunny Queen ist natürlich eine Gruppe 1-Siegerin, dann hat sie auch die Ehrung verdient.
Eigentlich In Swoop
Eigentlich hätte mit In Swoop der Derbysieger aus dem Gestüt Schlenderhan ebenfalls zur Wahl stehen müssen. Dann wäre er wohl der Galopper des Jahres. Aber der Hengst wird halt nicht in Deutschland trainiert und allem Anschein nach passt das dann nicht zum Prozedere der Wahl, was natürlich völlig in Ordnung ist. Die kann man nicht einfach mal schnell ändern, nur weil man einen speziellen Sieger haben will. Ich kann und will zu dieser Wahl nichts Negatives sagen, denn es ist gut, dass es sie gibt. Der Rennsport kann für Aufmerksamkeit sorgen. Darauf kommt es an.
Solche Ehrungen sind positiv
Meine Meinung zu solchen Ehrungen ist absolut positiv, das möchte ich hier noch einmal betonen. So etwas muss gemacht werden, es ist gut für das Publikum. Und vielleicht führt so eine Wahl sogar dazu, dass wir neue Anhänger für unseren Sport gewinnen. So etwas ist über den Galopper des Jahres in der Vergangenheit schließlich schon passiert. Heutzutage ist das schwieriger, klar, aber es ist nicht auszuschließen.“ Es gibt in den nächsten Wochen weitere Themen, über die sich unser RaceBets Ambassador Christian von der Recke seine Gedanken macht. Oftmals geht es wie bereits beim Thema Galopper des Jahres darum, dass der gesamte Sport sich bietende Chancen nutzen muss, um die Leute für das Produkt Galopprennsport zu begeistern.
Marco Klein: „Torquator Tasso ist für mich Galopper des Jahres“
Der „Galopper des Jahres“ ist die älteste Wahl im deutschen Sport. Man erinnert sich noch an die Zeiten, als eineinhalb Millionen Postkarten Jahr für Jahr verschickt wurden und das berühmteste Rennpferd aller Zeiten, Acatenango, live als Fernsehstar im Studio war. ARD-Sportschau-Moderator und Pferdesport-Experte Addi Furler machte den „Galopper des Jahres“ so richtig bekannt.
In diesem Jahr unterstützt RaceBets diese Wahl – Quian, Sunny Queen und Torquator Tasso sind die drei Kandidaten, zwischen denen abgestimmt werden kann.
Auch RaceBets-Ambassador Marco Klein hat seinen ganz persönlichen Favoriten und berichtet, was das Besondere an der Wahl zum „Galopper des Jahres“ ist. Hier sein Statement:
Lange Tradition
„Der Galopper des Jahres hat eine sehr lange Tradition, und er wird in jedem Jahr gewählt. Grundsätzlich könnte man sich überlegen, ob man sich nur auf drei Pferde fokussieren soll oder theoretisch auch fünf Pferde zur Wahl stellen könnte. Aber das passt schon so, wie es ist und hat sich ja auch in all den Jahren bestens bewährt.
Viele Fans fiebern richtig mit und sind immer sehr gespannt darauf, wer am Ende diesen Titel holt. Die Zeiten von Addi Furler als Motor dieser Wahl im Fernsehen waren noch vor meiner Zeit als Trainer. Das war enorm öffentlichkeitswirksam. Aber auch heute, wenn die Wahl online durchgeführt wird, hat sie eine große Anziehungskraft.
In kürzester Zeit nach oben gearbeitet
Nun zur aktuellen Wahl. Mein „Galopper des Jahres 2020“ ist einwandfrei Torquator Tasso. Er war immer sehr beständig und hat sich innerhalb von kürzester Zeit nach oben gearbeitet. Bei seinem erst dritten Start im Leben war er schon Zweiter im Derby. Das ist schon ein Wort, wenn ein Pferd mit einer Marke von 70,5 Kilo ins Blaue Band geht und dann sehr guter Zweiter wird. Ich denke, dass man ihn aus der Arbeit heraus entdeckt hat.
Eine starke Leistung war der Gruppe I-Triumph von Sunny Queen im Großen Preis von Bayern im November. Sie war dort übrigens vor Torquator Tasso. Sie hat sich in München gegen die ganzen Hengste durchgesetzt.
Aufsteiger und großer SteherQuian war ein Aufsteiger mit fünf Siegen in 2020 und ist ein großer Steher. Es kann für ihn gar nicht weit genug sein. Er kam erst spät so richtig ins Gespräch, doch mit dem Erfolg im St. Leger ging es dann so richtig nach oben, mit dem anschließenden Sieg im Oleander-Rennen. Aber ich denke, dass die Gruppe I-Leistungen von Torquator Tasso deutlich höher anzusiedeln sind.“