Mit einem Hauch von Wehmut nähern wir uns dem Höhepunkt des Glorious Goodwood Meetings – dem fünften und letzten Tag. Die vergangenen Tage haben uns mit unvergesslichen Momenten, Überraschungen und Nervenkitzel verwöhnt, und auch am letzten Tag des Meetings geben die Protagonisten noch einmal alles. Highlight des Tages sind die Lillie Langtry Stakes für die Stuten Während wir uns auf den Abschlusstag vorbereiten, laden wir euch ein, gemeinsam mit uns einen Blick auf die bevorstehenden Höhepunkte, zu werfen.
Ein vollbesetztes, schwierig vorauszusagendes Hanidcap direkt zum Anfang des Tages, da müssen wir mal in uns gehen. Viele Pferde kommen mit auf dem Papier guten Formen nach Goodwood, das bleiben allerdings die Wetterbedingungen und der Boden, sodass man sich viele genauer ansehen muss. Zaman Jamil ist so ein Kandidat. Er ist auch der Favorit, kommt als frischer Sieger nach Goodwood und hat auch schon auf weichem Boden eine gute Form gezeigt. Allerdings steht er so kurz, dass er uns nicht gerade vom Hocker haut. Deswegen favorisieren wir Under the Twilight, der sowohl auf weichem Boden, als auch auf gutem Boden einen Sieg zuletzt einfahren konnte und auch die Distanz kommt ihm sehr entgegen.
Es fällt schwer sich vorzustellen, dass Sweet William in diesem Rennen schlecht abschneidet. Der Sea the Stars Sohn lief noch nie schlechter als auf den zweiten Platz, deswegen sollte man ihn auch mit in die Wette nehmen. Splendent gewann in Newbury mit vier Längen, und er machte den Eindruck, als ob diese zusätzliche Strecke kein Problem darstellen würde. Adjuvant könnte noch gefährlich werden, er gewann zuletzt in Newmarket ein Rennen über die gleiche Distanz, ein Fragezeichen bleibt aber, was den Boden angeht, solche Bedingungen wie in Goodwood hat er noch nie angetroffen.
Lillie Langtry Stakes (Gruppe 2)
Es ist schwer, sich vorzustellen, dass Free Wind hier nicht gewinnt. John und Thady Gosden sind wahre Spezialisten für dieses Rennen und gewannen bereits 2019 und 2020. In den Hardwicke Stakes hatte sie gegen die Hengste nicht so viel Glück, doch ansonsten ist ihre Bilanz in Grupperennen ziemlich makellos. Time Lock ist die Stute, die zumindest ein Wörtchen mitzureden haben könnte, sie schnitt bereits in ihren Gruppe-Läufen gut ab und könnte hier, aufgrund der schwachen Konkurrenz durchaus weit vorne landen.
Jetzt wird’s schwierig. Ein riesiges Feld trifft sich im Steward’s Cup und da kann bekanntlich alles passieren. Der alte Recke King’s Lynn führt das Feld an, er ist immer noch Gruppe und Listensieger, kann alle Böden und trifft hier auf schwächere Konkurrenz als bei seinen anderen Starts. Apollo One gefällt uns noch gut. Der läuft konstant und war dieses Jahr nicht nur immer im Geld sondern auch unter den ersten drei. Orazio ist bei diesen Konditionen auch dringend zu beachten, das Wetter und der Boden sind wie für ihn gemacht. Seine Siege in Ascot und Newmarket lassen darauf schließen, dass er in Top-Form ist und daher ist er berechtigterweise der Favorit. Vielleicht gibt man auch noch Bielsa Geld mit.
Wir haben uns in diesem Handicap für Thunder Ball entschieden. Der gewann im Mai in Newbury ein Handicap über die Sprintdistanz und verkaufte sich anschließend in Royal Ascot in den Britannia Stakes als Vierter nicht unter Wert. Dort waren vor allem 29 Pferde am Start, hier trifft er viel weniger Gegner. Er gefällt uns daher besser als der Favorit New Business, der zwar eine ähnliche Bilanz hat, allerdings in nicht so stark besetzten Rennen antrat.
Viele Debütanten kommen hier an den Ablauf, sodass man auch einen Blick auf die Pedigrees der blaublütig gezogenen Zweijährigen werfen sollte. Stratocracy isteiner davon, der Halbbruder konnte durchaus etwas, Ryan Moore sitzt im Sattel – das sorgt immer für Aufmerksamkeit. Empire Of Art ist ein Best Solution-Sohn, sodass man auf ihn ein Auge haben sollte, denn die Zweijährigen laufen ja nicht schlecht. In Miletus‘ Familie liegt das Siegen im Blut, sein Halbbruder Emmaus gewann sieben Mal in seiner Karriere.
One Step Beyond fällt einem bei der Studie der Formen direkt ins Auge. Gerade dieses Jahr scheint er gar nichts falsch machen zu können, da reihen sich Siege an sehr gute Plätze. Auch wenn er dafür mehr Gewicht schleppen muss, scheint die Form so gut, dass ihn das nicht stören dürfte. Dahinter bleibt es aber ziemlich offen. Imperial Ace gefällt uns noch gut, auch wenn sich seine Form nicht so toll liest, so hat man den Eindruck, dass er durchaus für dieses Rennen taugen könnte. Mostawaa kommt mit drei Siegen im Gepäck, scheint sich vor allem mit Frauen im Sattel sehr wohl zu fühlen, hier reitet allerdings Jason Watson.