Der Große Preis von Baden wird bereits seit dem Jahr 1858 im Rahmen der Großen Woche in Iffezheim vor den Toren von Baden-Baden gelaufen. Die läuft bereits seit dem vergangenen Wochenende doch am nächsten Sonntag steht das ganz große Highlight an. Wir werfen einen Blick auf die Historie eines der wichtigsten deutschen Galopprennens.
Zwei dreifache Sieger im Großen Preis
Die unbesiegt gebliebene Kincsem und der deutsche Hengst Oleander aus dem Gestüt Schlenderhansind die bislang einzigen Pferde, die den Großen Preis von Baden dreimal gewannen. Übrigens – so steht es auf Wikipedia – nach ihnen wurde in Iffezheim jeweils eine Straße benannt. Die ungarische Wunderstute blieb in 54 Rennen unbesiegt. Am nächsten dran an einer Niederlage war sie ausgerechnet in diese. Im Jahr 1878 gab es nämlich ein totes Rennen. Damals wurde ein Wiederholungslauf veranlasst, den die Stute mit fünf Längen Vorsprung gewonnen hat. Auch ein Jahr später musste sie einen harten Kampf überstehen, um schließlich knapp zu gewinnen.
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In den Anfangsjahren nur ausländische Erfolge
Die Geschichte vom Großen Preis von Baden beginnt mit einer Besonderheit. Dieser wurde zwar das erste Mal im Jahr 1858 entschieden. Doch bis in das Jahr 1870 siegten ausschließlich Gäste aus Frankreich. 1871 sowie 1872 gewannen Engländer. Hochstapler hieß der erste deutsche Sieger. Bei den Jockeys war es noch ungewöhnlicher. Erst im Jahr 1921, also bei der 56. Austragung, kam es zum ersten deutschen Sieg im Sattel. Der unvergessenes Otto Schmidt triumphierte mit Ossian.
Heutzutage nicht mehr möglich
Ungewöhnliches geschah im Jahr 1908. Faust bestritt nämlich insgesamt drei Rennen während der Woche, was heutzutage nicht mehr vorstellbar wäre. Er gewann sie alle drei, unter anderem den Großen Preis. Ungewöhnlich waren auch die Siege von Ticino und Baal 1944 sowie 1954. Sie waren nämlich nur wenige Tage zuvor in der Goldenen Peitsche erfolgreich und somit auf der Hälfte der verlangten Strecke. Auch das wäre heutzutage nicht mehr möglich.
1974: Zwei Abteilungen im Großen Preis
Für Ärger sorgt eine Notlösung im Jahr 1974. 22 Starter waren angemeldet, 18 sollten nur laufen dürfen. Also entschloss man sich dazu zwei Große Preise zu veranstalten. In beiden Abteilungen gingen elf Kandidaten an den Start. Eine gewann Marduk, eine Meautry, ein Außenseiter aus Frankreich.
Die erste Frau auf hohem Level
Im Jahr 1980 gab es eine Sensation im Großen Preis von Baden. Denn eine Frau ritt auf höchstem Level. Francesca Pflüger saß auf Sabo. In der damaligen Zeit glaubte man, dass nur Männer in solch großen Prüfungen in den Sattel steigen durften. Hier wurde eine Domäne erobert von einer Dame, die zuvor ihr Talent im Sattel gezeigt hatte. Es reichte nur zur Platz 8.
Teil der Weltmeisterschaft
International war dieses Rennen immer. Kaum ein Jahr wurde ohne Gäste gelaufen. Dass es mal eine Art Weltmeisterschaft mit Prüfungen auf dem ganzen Globus gab und dass dieses Rennen dazugehört, ist heutzutage fast vergessen. Dabei war es Anfang des Jahrtausends, als alles groß vermarktet wurde.
Ein paar Namen
Den Namen des ersten Siegers im Großen Preis konnten wir leider nicht recherchieren. Einige große Namen neben bereits erwähnten wollen wir in diesem Artikel natürlich nicht verschweigen. Ebenso wie amüsante Namen, wie Träumer, Wahnfried und Der Löwe. Unvergessen sind die deutschen Stars der Vergangenheit Acatenango (1986 und 1987), Lomitas (1991), Lando (1993 und 1994), Borgia (1997), Tiger Hill (1998 und 1999) sowie Danedream.
Über Danedream
Die deutsche Arc-Siegerin triumphierte vor ihrem großen Triumph 2011 in Iffezheim, da wusste noch niemand, dass sie wenige Wochen später Geschichte schreiben würde. Außerdem ging sie bei ihrem letzten Start 2012 als Erste über die Linie. Auch dort probte sie wieder für Paris, konnte jedoch nicht antreten, weil ihr Stall wie jeder andere in Köln aufgrund eines Virus keine Pferde laufen lassen durfte.
In den letzten Jahren siegten Ausländer
In den letzten drei Jahren, nachdem im September 2017 Guignol gewinnen konnte, siegten im Großen Preis von Baden drei Ausländer mit Best Solution, dem unfassbar überlegenen Ghaiyyath und Barney Roy. Besitzer war jeweils Godolphin. Man darf gespannt sein, welche Gäste bei der Austragung in diesem Jahr an den Start kommen werden. Das wissen wir leider noch nicht zu dem Zeitpunkt, an dem dieser Text entsteht. Aber bei uns geht es ja auch um den Blick zurück und nicht um den Blick voraus.