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Sibylle Vogt: Großer Preis von Bayern: „Unscheinbar, aber mit großem Herz“ | Weiterlese |
Maxim Pecheur über den Großen Preis von Bayern | Weiterlese |
Christian von der Recke über den Großen Preis von Bayern | Weiterlese |
Marco Klein: Großer Preis von Bayern: „Über Alpinista führt der Sieg“ | Weiterlese |
Sibylle Vogt: Großer Preis von Bayern: „Unscheinbar, aber mit großem Herz“
Schon mehrfach war der Große Preis von Bayern, der 2021 wieder unter dem Patronat des Versicherungskonzerns Allianz steht, das am besten besetzte deutsche Galopprennen des Jahres. Keine Frage, die Verlegung der Gruppe I-Prüfung, die in diesem Jahr (genauer gesagt am Sonntag, 7. November) mit 150.000 Euro dotiert ist und wieder über 2.400 Meter führt, in den November war ein goldener Schachzug des früheren Rennvereins-Vizepräsident Franz Prinz von Auersperg.
Auch RaceBets-Botschafterin Sibylle Vogt hat sich mit dem Top-Event in München-Riem beschäftigt. Hier ihre Einschätzung mit Stand 26. Oktober, also deutlich vor der Starterangabe:
„Wenn ich mich richtig erinnern kann, dann bin ich in diesem Rennen noch nie geritten. Vor einem Jahr, als Sunny Queen am Ende Siegerin war, hätte ich eigentlich die Partnerin von Tax For Max sein sollen, aber ich war dann doch auf chancenreichen Pferden für Carmen Bocskai in Frankreich im Einsatz.
Witterungsbedingungen sind anders
Da natürlich Anfang November die Witterungsbedingungen schon entsprechend herbstlich sein können, hat in den letzten Jahren im Großen Preis von Bayern nicht immer der Favorit gewonnen. Eines muss man allerdings sagen: Die Rennbahn in München ist immer top gepflegt, egal, wie das Wetter auch ist.
Fest in der Hand der Gäste
Meistens ist diese letzte Gruppe I-Prüfung im Jahr sehr stark besetzt mit guten Gästen aus dem Ausland. Diesmal scheint sie nach dem Stand der Nennungen anderthalb Wochen vor dem Rennen sogar ganz fest in der Hand der Gäste zu sein, auch wenn man ja noch nicht sagen kann, wer auch wirklich mit von der Partie sein wird.
Dritter Top-Treffer für Alpinista?
Alpinista ist eine erstklassige Stute, das hat man in Deutschland nun schon zweimal zu sehen bekommen. Wenn sie hier laufen sollte, könnte sie nach dem Großen Preis von Berlin, als sie Torquator Tasso schlug, und dem Preis von Europa in Köln ihr drittes Gruppe I-Rennen bei uns gewinnen. In Hoppegarten war ich in ihrem Rennen sogar mit dabei.
Sie sieht sehr unscheinbar aus, läuft sehr phlegmatisch und muss meistens geritten werden. In Berlin hätte ich unterwegs nicht gedacht, dass sie gewinnen würde. Sie ist auch nicht besonders groß, hat aber ein unheimlich großes Herz. Der Boden sollte kein Problem für sie sein. Natürlich müssen sich an ihr alle anderen messen.
Auch Walton Street, sofern das Godolphin-Pferd wieder bei uns startet. Er hat einen sehr erfolgreichen letzten Winter in Dubai hinter sich, war Dritter zu Alpinista in Berlin und hat mit seinem Sieg im Canadian International in Toronto seine Klasse gezeigt.
Kann Skalleti die Distanz?
Unheimlich große Endgeschwindigkeit besitzt Skalleti. Man hat im Großen Dallmayr-Preis schon einmal in München gesehen, was er aufholen kann. Das war beeindruckend. Er kann auch weichen Boden. Aber möglicherweise sind die 2.400 Meter für ihn etwas zu weit.
Nun zu den möglichen deutschen Pferden: Nerium aus dem Stall von Peter Schiergen hat sich als Zweiter hinter Alpinista im Preis von Europa gut aus der Affäre gezogen. Er ging damals vorne mit und hielt sehr gut stand. Ein sehr ehrliches Pferd, das auch weiches Geläuf mag, natürlich wird es gegen Alpinista wieder schwer.
Keinesfalls leicht ist es für Dreijährige, auch wenn vor einem Jahr Sunny Queen gewonnen hat. Mendocino braucht aber wohl durchlässigen Boden. Und Amazing Grace ist eine Klassestute, die auch einiges bewegen kann.“
Die heutigen Rennen bei RaceBets
Maxim Pecheur über den Großen Preis von Bayern
Unser RaceBets Botschafter Maxim Pecheur sagte bereits deutlich vor der Abgabe dieses Textes, dass er voraussichtlich keinen eigenen Ritt im Großen Preis von Bayern am kommenden Sonntag in München haben wird. Seine Begründung war, dass dort immer in erster Linie die Ausländer laufen. Und die bringen eigene Reiter mit. An der Tendenz hat sich nichts geändert, auch wenn wir uns sein Statement noch vor der Vorstarterangabe holten – übrigens parallel zu einem Renntag in Chantilly, bei dem er zweimal in den Sattel steigen konnte. Vielleicht gibt es ja noch eine kleine Überraschung, doch wir gehen davon aus, dass unser Ambassador mit seiner Einschätzung richtig liegt. Somit geht es nachfolgend in erster Linie um einen objektiven Blick auf die letzte Prüfung der Gruppe 1 in Deutschland in dieser Saison.
Ohne eigenen Ritt
„Ich habe leider keinen Ritt im Großen Preis von Bayern. In der Vergangenheit bin ich in diesem Rennen der Gruppe 1 zwar das eine oder andere Mal in den Sattel gestiegen, aber ich kann mich an keine besonderen Ereignisse erinnern. Gewonnen habe ich jedenfalls nicht, denn daran würde ich mich erinnern. 😉 Ich glaube ich war mal Fünfter oder so mit einem Pferd von Henk Grewe.
Es sieht sehr nach Alpinista aus
Es treffen sich einige wirklich gute Pferde in diesem letzten ganz großen Highlight der Saison.
Im Vorfeld sieht es doch sehr nach einem Sieg der englischen Stute Alpinista aus, die im Moment ja überhaupt nichts falsch zu machen scheint. Sie hat eine tolle Saison. Wie ich sah, hat sie ein GAG von 99 und bekanntlich auch viel Erfahrung hierzulande. Man wird anreisen, um zu gewinnen, daran habe ich keine Zweifel. Gegen sie müssen die anderen Pferde, vor allem die aus Deutschland, doch ganz schön anstrengen, um vor ihr zu sein.
Über Nerium und Walkaway
Nach Marke ist danach Nerium zu nennen, der Zweite aus dem Preis von Europa. Die Dreijährigen haben es gegen diese beiden nicht ganz so leicht, aber Talent muss man ihnen zubilligen. Ich kenne Walkaway aus dem Training. Im Rennen geritten bin ich sie noch nicht. Sie hat in Hannover schön gewonnen, profitierte als Folge in der Moral. Sie kann das weiche Geläuf. Wer weiß, vielleicht kann sie sich ja eine Gruppe 1-Platzierung holen. Ausschließen würde ich das nicht. Und auch ein Sieg ist nicht völlig unmöglich. Für die Zucht wäre das ein toller Mehrwert – und allgemein für den deutschen Galopprennsport. Verstecken müssen die genannten Pferde und auch Mendocino und Amazing Grace sicherlich nicht.
Ein Pferd für diese Jahreszeit
Wie auch immer, ich bin der Überzeugung, dass es einen englischen Sieg gibt. Die deutschen Pferde müssten eine top Tagesform zeigen, um gerade Alpinista gefährlich werden zu können. Das Geläuf wird weich sein, München hat ein gepflegtes Geläuf, daran wird keines der Pferde scheitern. Walkaway wird sich bei diesen Voraussetzungen auf jeden Fall wohl fühlen. Wer weiß, vielleicht wächst sie ja über sich hinaus. Vielleicht ist sie ja sogar explizit ein Pferd für diese Jahreszeit und hat sich noch einmal verbessert. Ich kann mir das gut vorstellen.
Ein Ritt im Auktionsrennen
Ich werden am Sonntag in München sein. Im Rahmenprogramm steige ich in den Sattel. Zwar kamen einige eigentlich avisierte Ritte leider nicht zustande. Aber im BBAG Auktionsrennen, dem zweiten Highlight des Tages, sitze ich auf Solvio von Sascha Smrczek. Das Pferd hat Erfahrung und es zeigte Talent. Ich rechne mir aus diesen Gründen schon ein bisschen was aus, zumindest eines der Platzgelder sollte das Ziel sein.“
Christian von der Recke über den Großen Preis von Bayern
RaceBets Botschafter Christian von der Recke schaut in diesem Artikel auf den Großen Preis von Bayern. Das letzte Rennen in der Gruppe 1 in diesem Jahr in Deutschland wird am kommenden Sonntag in München entschieden. Wir haben diese Befragung zu einem Zeitpunkt gemacht, an dem das finale Feld der Starter noch nicht feststand. Es gab allerdings bereits Tendenzen. Sieben Pferde waren angegeben mit einer klaren Favoritin aus England.
Ein kleines Starterfeld im Gruppe 1-Rennen
„Schade finde ich, dass nur sieben Pferde voraussichtlich im Großen Preis von Bayern laufen. Vor einigen Tagen waren noch zehn genannt. Aber klar, es ist spät im Jahr, Gruppe 1-Sieger wachsen nicht auf Bäumen und München liegt auch nicht gerade günstig. Aus Italien kann man ja eher keine Starter in derartigen Rennen erwarten. Der deutsche Derbysieger Sisfahan wäre natürlich ein logischer Kandidat, doch man hat sich für den Breeders‘ Cup entschieden, was man nachvollziehen kann. Interessant wird das Rennen am Sonntag dennoch.
Die Favoritin Alpinista
Favoritin wird nach jeder Logik die englische Stute Alpinista. Sie hat ein GAG von 99 und das ist wirklich mal eine Hausnummer. Logischer Gegner von der Marke her ist Nerium, der Zweite aus dem Preis von Europa. Er hat dort sicherlich vom extrem positiven Ritt von Bauyrzhan Murzabayev profitiert. Der brachte ihm eine Marke von 98 Kilo ein. Aber ob er das Blatt wenden kann? Ich sehe das als schwierig an. Das muss jedoch nicht heißen, dass er nicht trotzdem wieder gut laufen wird. Aber so eine Leistung muss erst einmal bestätigt werden.
Über die weiteren Gäste in diesem Rennen
Dann haben wir die Stute Believe in Love. Bei ihr und auch bei Karlarina aus Frankreich habe ich so ein bisschen Bedenken wegen der Distanz. Wenn Pferde eigentlich auf weiteren Wegen laufen und dann auf die kürzere Strecke zurückkehren, tut denen das oft weh. Gerade auf dem geforderten Niveau. Das weiß man auch, wenn man selbst läuft: von der höheren Distanz auf die kürzere zu kommen, ist nicht einfach. Hier kommt hinzu, dass diese beiden Pferde selbst auf ihrer idealen Distanz nicht so gut sind wie Alpinista. Das macht die Aufgabe nicht gerade einfach aus deren Sicht.
Die Dreijährigen müssen sich steigern
Die Dreijährigen müssen meiner Meinung nach alle noch einen Sprung machen. Aber der ist nicht auszuschließen, das kann in diesem Alter natürlich noch platzieren. Vom GAG her ist es für Walkaway, Amazing Grace und Mendocino nicht leicht. Gerade um diese Jahreszeit ist viel möglich. Das hat man auch letztes Jahr gesehen. In einigen der letzten Jahre konnte man kleinere und größere Überraschungen erleben.
Vieles ist vorstellbar in diesem Rennen
Es ist ein langes Jahr, der Boden ist vielleicht schwer, wer weiß also, was passiert. Doch im Vorfeld kann man nur realistisch nach der Form gehen und nach dieser ist in erster Linie mit einem Endkampf zwischen Alpinista und Nerium zu rechnen, wobei die Stute voraussichtlich das bessere Ende haben wird. Sie stehen für mich raus. Gut für die Pferde ist, dass es fünf Platzgelder gibt. Wenn nur wenige Pferde antreten, heißt das somit, dass fast alle Geld verdienen. Das ist natürlich ein Anreiz für die vermeintlichen Außenseiter.
Keine eigenen Verbindungen zum Rennen
Eine eigene Geschichte zum hier beschriebenen Rennen kann ich nicht erzählen. Ich habe und hatte mit diesem Rennen eigentlich nichts zu tun. Ich schaue es mir am Sonntag mit einer gewissen Spannung an und das ist es dann auch.“
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Marco Klein: Großer Preis von Bayern: „Über Alpinista führt der Sieg“
Es ist das letzte Treffen der Star-Pferde im Jahr 2021 – der Allianz – Großer Preis von Bayern am Sonntag, 7. November 2021, auf der Galopprennbahn in München-Riem dürfte zu einem internationalen Kräftemessen der Cracks werden. Doch wer gewinnt das mit 150.000 Euro dotierte Top-Event? RaceBets-Botschafter Marco Klein hat sich mit dieser Frage beschäftigt, allerdings mit Stand 26. Oktober, also noch deutlich vor der endgültigen Starterangabe.
„Es sieht danach aus, als wäre der Große Preis von Bayern in diesem Jahr fest in der Hand der ausländischen Pferde. Denn aus Deutschland wurden ja nur ganz wenige Pferde genannt.
Sollte Alpinista kommen, dann ist sie natürlich ganz klar das zu schlagende Pferd und die absolute Top-Favoritin. Sie hat im Preis von Europa in Köln unter anderem gegen Nerium und den Derbysieger Sisfahan gewonnen, der in dieser Woche im Breeders‘ Cup Turf in Amerika läuft. Das war eine sehr eindrucksvolle Vorstellung. Mit dieser Form sollte sie das Rennen in München gewinnen.
Klasse-Form in Berlin vor dem Arc-Sieger
Das war in Köln zwar auf guter Bahn, aber sie hat auch schon Gruppe II-Rennen auf weichem Boden in England für sich entschieden. Vier Erfolge in diesem Jahr sind schon ein Wort. In Hoppegarten holte sie sich den Großen Preis von Berlin gegen Torquator Tasso, also gegen den anschließenden deutschen Arc-Gewinner. Mehr geht nicht, über sie führt der Weg zum Sieg.
Wenn Walton Street kommt, dann gehört auch der Godolphin-Vertreter in den Endkampf. Sein dritter Rang in Berlin zu Alpinista und Torquator Tasso war gewiss nicht verkehrt. Das war eine gute Form, die er mit seinem Sieg im Canadian International in Woodbine sogar noch steigerte.
Strecke das Fragezeichen bei Skalleti
Nennen möchte ich ansonsten noch den Franzosen Skalleti, denn sein Fünf-Längen-Erfolg im Großen Dallmayr-Preis ist noch in bester Erinnerung. Er hat folglich auch den Vorteil der Bahnkenntnis. Die Bahn war damals gut bis weich, nun dürfte sie sicher weich sein. Er besitzt auch ein sehr hohes Rating. Einziges Fragezeichen ist bei ihm die schon recht weite Strecke von 2.400 Metern, wie man zuletzt im Prix Foy in Longchamp gesehen hat, als er über Platz vier nicht hinauskam.
Nerium die beste deutsche Chance? Von den möglichen deutschen Pferden gefällt mir Nerium mit seinem zweiten Platz hinter Alpinista im Preis von Europa. Zuvor belegte er Rang vier im Großen Preis von Berlin zu Alpinista, Torquator Tasso und Walton Street. Er ist kein verkehrtes Pferd und bereits Gruppe II-Sieger im Carl Jaspers-Preis.“