„Ick bin ein Berliner“, der legendäre Satz des US-Präsidenten John F. Kennedy ist auch Jahrzehnte später in aller Munde. Auch am kommenden Wochenende, wenn die deutschen Galopperfans wieder alle in die Hauptstadt blicken, wo mit dem Grand Prix Festival-Meeting am Samstag und Sonntag das bedeutendste Turffest auf der Rennbahn in Hoppegarten in 2017 gefeiert wird. Herausragendes Ereignis ist natürlich am Sonntag der 127. Longines Großer Preis von Berlin, der natürlich zur German Racing Champions League gehört.
Wir sind keine Historiker, aber ein Blick ins Jahr 2011 sei erlaubt: Hier schlug die wahre Geburtsstunde der deutschen Wunderstute Danedream, die mit diesem Gruppe I-Rennen (Dotierung: 175.000 Euro, Distanz: 2.400 m) vor sechs Jahren ihren ersten Top-Sieg feierte, bevor sie später zur Arc- und King George-Heldin und Rekordgewinnerin des hiesigen Galoppsports mit weit über 3 Millionen Euro Gewinnsumme avancierte.
Auch der 2016er-Gewinner ist hochdekoriert. Doch triumphierte der große Protectionist schon vorher, und zwar 2014, im Melbourne Cup, dem bedeutendsten Rennen Australiens.
Allein diese Triumphatoren zeigen, welch hohen Stellenwert der Große Preis von Berlin besitzt, der 1888 in Hoppegarten gegründet wurde, von 1947 bis 2009 in Düsseldorf unter anderen Namen eine neue Heimat hatte, und seit 2011 wieder an seinen ursprünglichen Austragungsort in Berlin zurückgekehrt ist. Mit Meandre 2012 aus dem Renommier-Stall des französischen Abo-Champions Andre Fabre und dem Engländer Second Step, der 2015 u.a. den starken Ito und den Derby-Sieger Nutan bezwang, wanderte die Prüfung seither auch zweimal ins Ausland.
Apropos Derby: Gleich zwei starke Dreijährige, die im Rennen des Jahres dabei waren, geben sich die Ehre. Denn der von Champion Markus Klug für den Stall Reckendorf trainierte Colomano (Andreas Helfenbein) war als Favorit unter Wert geschlagen, da er angaloppiert wurde, und sollte nun schon eine ganz andere Vorstellung abgeben. An seinen Union-Sieg in Köln erinnert man sich noch gerne. Und Shanjo (Martin Seidl) wurde ausgezeichneter Vierter, nachdem er in Köln noch klar hinter Colomano geblieben war. Der gleichaltrige Instigator (Filip Minarik) aus dem Stall Ullmann nahm am Blauen Band nicht teil, aber auch er scheint immer besser in Fahrt zu kommen.
Markus Klug, der die Trainer-Wertung der Champions League dominiert, hat neben Shanjo und Colomano aber mit Horst Pudwills Dschingis Secret (Adrie de Vries) noch ein weiteres Ass im Ärmel, denn dieser Hengst sicherte sich mit dem Gerling-Preis in Köln und dem Hansa-Preis in Hamburg schon zwei Grupperennen in dieser Saison. Vor allem auf weicher Bahn ist er ganz weit vorne zu erwarten, denn die Form zuletzt wurde durch den damaligen Zweiten Iquitos als Sieger im Dallmayr-Preis in München mächtig aufgewertet.
Stall Molenhofs Sirius (nun mit Marc Lerner) trug sich hier 2014 in die Siegerliste ein, es war sein bislang bedeutendster Erfolg. Nun zeichnet Neutrainer Andreas Suborics für den Vierten von 2015, der auch aktuell tolle Formen aus großen Steherrennen Frankreichs mitbringt, verantwortlich. Da müsste zumindest eine Platzierung wieder möglich sein.
Aber auch zwei starke Gäste wollen hier auf den Spuren von Second Step und Meandre wandeln. Beide, Racing History (Gerald Mosse) und Hawkbill (James Doyle) kommen aus dem Godolphin-Stall von Sheikh Mohammed. Als Zweiter und Dritter im Großen Preis von Bayern haben sie sich auch bei uns schon vorgestellt und sind hochinteressante Kandidaten.
Seien auch Sie dabei und lassen Sie sich das Hauptstadt-Highlight nicht entgegen, auf dem Livestream von RaceBets.com.
Lesen Sie in unserem Galopp+Insider auf dem RaceBets-Blog auch die Geschichte von Trainer Marco Klein, einem der Aufsteiger der Szene.