Historisch Lieblingspferde und Rennen

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Inhaltsverzeichnis:

Sibylle Vogt: „Wäre gern in einer früheren Zeit aktiv gewesen“Weiterlese
Maxim Pecheur: Einmal in die alte Zeit schauenWeiterlese
Christian von der Recke: Ein Blick in die GeschichteWeiterlese
Marco Klein: „Denke gern an Dubai Milleniums World Cup zurück“Weiterlese

Sibylle Vogt: „Wäre gern in einer früheren Zeit aktiv gewesen“

Sibylle Vogt Featured Image

RaceBets-Botschafterin Sibylle Vogt zählt noch zu den jungen Top-Akteuren im deutschen Galopprennsport, auch wenn sie schon in den verschiedensten Ländern hocherfolgreich war. Doch natürlich kann sie auf einige Jahre im Turf bereits zurückblicken. In Ihrem neuesten Beitrag erzählt sie, wer ihre Lieblingspferde waren und welches Rennen sie gerne nochmals erleben würde, wenn sie das Rad der Zeit zurückdrehen könnte.

„Ich kann hier kein Pferd besonders hervorheben, das mein Lieblingspferd gewesen wäre, aber ich wäre sehr gerne in einer früheren Zeit im Rennsport aktiv gewesen. Und zwar, als es dem hiesigen Turf blendend ging. Damals hatte der Galoppsport eine Bedeutung wie heute der Fußball.

Die großen Rennen liefen regelmäßig im Fernsehen. Und es gab Spielfilme über Pferde. Ich erinnere mich an den Film „Seabiscuit“. Ihn hätte ich bei der Triple Crown natürlich gerne live gesehen.

Faszinierende Geschichten

Auch wenn ich Georg Bocskai über die guten alten Zeiten reden höre, ist das für mich ganz faszinierend. Die Leute haben für den Sport gelebt. Bei Markus Klug hat man mir früher erzählt, dass jeden Dienstag und Mittwoch, wenn die Jockeys morgens geritten seien, alle anderen das Messing an den Boxen geputzt hätten. Der Sport hatte einen ganz anderen Stellenwert.

Gerne würde ich alle ganz großen internationalen Rennen einmal sehen. Ich denke da an den Breeders‘  Cup, die Hong Kong International Races, das Epsom Derby, den Japan Cup oder den Prix de l‘ Arc de Triomphe. Beim Saudi Cup war ich ja schon zweimal dabei.

Hong Kong International Races, Foto: TT
Hong Kong International Races, Foto: TT

Ein Traum wurde wahr

Für mich ist ein Traum wahr geworden. Seine Ausbildung macht man ja mit einem Ziel, und bei mir war es, eines Tages zu den Großen dazuzugehören. Ich weiß, dass das als Frau ganz besonders schwierig ist. Durch meinen zweiten Ruf an den Asterblüte-Stall von Peter Schiergen war ich gerade beim Derby in Rom und bei Grupperennen in ParisLongchamp aktiv. Das ist schon etwas ganz Spezielles. Zumal ich aus einem Land komme, in dem der Rennsport nicht sehr populär ist. Ich bin ja ein Quereinsteiger und niemand, der durch seine Eltern im Sport vorbelastet ist.

Das Derby in Hamburg mit Sternkranz war übrigens mein erster Ritt in einem Grupperennen überhaupt. Ich war damals sehr nervös und habe von der Atmosphäre wenig mitbekommen. Georg und Carmen Bocskai berichten mir oft, wie sie Galopps geritten sind oder welche Cracks es gab. Für mich ist das schon Geschichte, auch wenn das noch gar nicht so lange her ist. Ich bin davon sehr angetan und begeistert. Natürlich finde ich es traurig, dass der Rennsport in Deutschland nicht mehr diese Bedeutung hat. In England sieht man das noch.“

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Maxim Pecheur: Einmal in die alte Zeit schauen

Maxim Pecheur Featured Image

Maxim Pecheur ist ein vergleichsweise junger Jockey. Natürlich hat er sich intensiv mit dem Galopprennsport befasst und kennt die Geschichte – und viele Geschichten. Für diesen Post haben wir unseren Botschafter darum gebeten, einmal in die Vergangenheit zu blicken. Er sollte uns von Pferden berichten, die er gerne geritten wäre und von Rennen, die er gerne live erlebt hätte. Um es vorweg zu nehmen: es folgt ein allgemeiner Blick in die Historie des Sports. Die Begründung liefert Maxim Pecheur gleich am Anfang seines Berichts. Ein konkretes Pferd von früher, welches er gerne zum Sieg geritten hätte, hat er also aus verständlichen Gründen nicht genannt.

Der Blick in die Vergangenheit fällt schwer

„Ich muss zugeben, dass das in dieser Woche gestellte Thema für mich etwas schwierig ist. Wie bekannt sein dürfte, kann ich aktuell aufgrund einer Verletzung keine Rennen reiten und wenn ich jetzt zurück schaue, denke ich zuerst daran, dass ich in den letzten Wochen einige größere Siege verpasst habe. Und das ist natürlich ärgerlich. Ich möchte also eigentlich nicht in die Vergangenheit blicken, sondern in die Zukunft. Und da bin ich optimistisch, dass ich meine Verletzung bald überstanden habe und beispielsweise auch im Derby reiten kann. Und außerdem sind es Zeiten, in denen man nach vorne schauen muss, denn das Ziel ist natürlich die Normalität, die wir seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres aus den allseits bekannten Gründen nicht mehr haben.

England in alter Zeit: Wie alles begann

Es geht hier aber nunmal um die Historie und ein Blick in die Vergangenheit würde bei mir in eine Zeit führen, die lange zurück liegt. Also wie alles angefangen hat mit dem Sport damals in England finde ich interessant. Wie wurden die Galopprennen so populär, wie konnte man die Zuschauer für sich gewinnen? Man darf in diesem Zusammenhang ja nicht vergessen, dass unser Sport noch immer auf der ganzen Welt Menschen begeistert und die Basis wurde vor hunderten von Jahren gelegt. Das ist doch beeindruckend, welcher Sport kann so etwas von sich sagen? Klar, es wurde früher alles vollkommen anders gemacht als in unserer Zeit. Das Drumherum war anders, im Grunde war das ein ganz anderer Sport. Auch in der Außenwirkung. Es wäre deshalb spannend zu sehen, wie alles begonnen und sich weiter entwickelt hat. Was wurde einst richtig gemacht? Darauf würde ich gerne mal schauen.

Der Reitstil hat sich verändert

In alter Zeit haben die Reiter einen anderen Stil geritten als wir heutzutage. Die Frage, ob ich mir vorstellen könnte, in der damaligen Zeit geritten zu haben, stellt sich eigentlich nicht. Würde man heutzutage so reiten wie damals, hätte man keinen Erfolg. Das ist alles sehr weit weg, auch gedanklich. Mir würde es also mehr darum gehen, alles von außen zu beobachten als in alter Zeit als Jockey mitzumachen. Ich weiß auch gar nicht, ob ich mit der Art von früher klarkommen würde. Übrigens: Der Reitstil verändert sich momentan auch wieder, so eine Entwicklung ist also normal.

4 Andre Best auf Northsea Star, 1 Maxim Pecheur auf Nikkei, 2 Adam Florian auf Boomboom Kiss, 11 Bauyrzhan Murzabayev auf Ormuz in der ersten Runde, Galopp, letzter Renntag in Dresden-Seidnitz, *** 20 11 2019, Foto: TT
4 Andre Best auf Northsea Star, 1 Maxim Pecheur auf Nikkei, 2 Adam Florian auf Boomboom Kiss, 11 Bauyrzhan Murzabayev auf Ormuz in der ersten Runde, Galopp, letzter Renntag in Dresden-Seidnitz, *** 20 11 2019, Foto: TT

Überraschend: die Zeiten der Pferde haben sich kaum verändert

Hier ist noch ein anderer historischer Aspekt. Ich habe einmal in einer Studie gelesen, dass die Zeiten, die die Pferde in den Rennen laufen, sich trotz aller neuen Methoden in Sachen Training, Futter und der verbesserten Technik kaum verändert haben. Oder sagen wir so: die Veränderungen sind übersichtlich und gering. Wenn überhaupt hängen sie mit der Zucht zusammen. Das ist zum Beispiel vollkommen anders als bei der Leichtathletik, wo nicht nur die Sprinter heutzutage wesentlich schneller laufen als noch vor Jahrzehnten. Irgendwie überrascht das alles doch.

Man kann in die Vergangenheit schauen

Wenn man sich Videos von Rennen aus alter Zeit anschaut, man kann ja einige im Internet finden, ist das schon beeindruckend. Aber letztlich geht es weiterhin darum, dass Pferde gegeneinander laufen. Und das macht unseren Sport damals wie heute so spannend.“ In der kommenden Woche wird unser Botschafter berichten, wie bei ihm ein normaler Tag abläuft. Und zwar sowohl bezogen auf den Alltag, der sehr früh am Morgen beginnt und ihn direkt in den Stall führt, als auch mit Bezug auf Renntage.

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Christian von der Recke: Ein Blick in die Geschichte

Christian von der Recke Featured Image

RaceBets Botschafter Christian von der Recke beschäftigt sich intensiv mit dem Galopprennsport. Wir haben ihn also problemlos fragen können, welche Rennen der Historie er gerne live gesehen hätte. Mehrere der von ihm genannten historisch bedeutsamen Pferde waren keine Überraschung, seine allgemeine Sichtweise ist interessant wie immer.

Verpasste Rennen mit eigenen Pferden

„Das Thema Rennen, bei denen ich gerne dabei gewesen wäre, kann man aus zwei Perspektiven betrachten. Zum einen aus der persönlichen, auf die ich zuerst eingehe. Ich habe mit Eluna das erste in Deutschland trainierte siegreiche Pferd in einem englischen Hindernisrennen trainiert und war leider nicht persönlich in England. Das fand ich sehr schade, so sehr ich mich auch über den Erfolg gefreut habe. Es hat mir sogar echt weh getan, das alles nicht live vor Ort erlebt zu haben. Und bei meinem 1000. Sieg war ich ebenfalls nicht auf der Bahn. Der Erfolg war aus meiner persönlichen Sicht natürlich historisch. Ich hatte einen guten Grund, weshalb ich nicht live dabei sein konnte und das war nicht, weil ich nicht mit dem Sieg gerechnet hatte. Meine Mutter wurde an dem Tag 70 Jahre alt. Normalerweise bin ich, unter anderem aus Respekt gegenüber dem Besitzer, eigentlich immer vor Ort, wenn von mir trainierte Pferde laufen. Zu dem Zeitpunkt, an dem dieser Text entsteht, bin ich gerade auf dem Weg nach Straßburg.

Red Rum, Frankel und Lester Piggott

Ansonsten tue ich mich ein bisschen schwer mit Einschätzungen, bei welchem historischen Rennereignis ich gerne dabei gewesen wäre. Natürlich gibt es eine Reihe von Rennen und eine große Anzahl an Pferden, die im allgemeinen Gedächtnis sind. Sie haben eine starke Bedeutung und wenn man sich für diesen Sport interessiert, teilt man die positive Einschätzung. Aber wenn ich persönlich vor Ort gewesen wäre, hätte sich für mich ja nicht wirklich etwas geändert. Vielleicht hätte ich in dem Moment gar nicht die Bedeutung gespürt. Natürlich wäre es im Nachhinein spannend, bei den Erfolgen von Red Rum im Grand National dabei gewesen zu sein. Und wenn man an die imponierenden, überlegenen Triumphe von Frankel denkt, hätte man diese natürlich auch gerne live vor Ort erlebt. Das sind schon Pferde, die ich persönlich als sehr beeindruckend empfinde. Sie stehen nicht ohne Grund in den Geschichtsbüchern unseres Sports. Doch es gibt noch etliche mehr, die man hier nennen könnte.

Red Rum, Grand National, Aintree, 1977, Foto: TT
Red Rum, Grand National, Aintree, 1977, Foto: TT

Große Rennen, die zum ersten Mal gelaufen worden sind und von denen es nicht einmal Fotos oder bewegte Bilder gibt, sind auch interessant. Vielleicht das erste Derby in England. Wie weit will man zurück gehen? Klar könnte ich zum Beispiel sagen, dass ich gerne beim ersten Derbysieg von Lester Piggott dabei gewesen wäre, aber da war ich ja noch nicht einmal geboren. Und bei anderen Ereignissen waren meine Eltern noch nicht geboren. Solche erzählten Erinnerungen werden oftmals spektakulärer, weil man von ihnen in leuchtenden Farben berichtet bekommt oder weil man von ihnen liest.

Wenn man den Sport liebt…

Teilen kann man sich nicht, vom Ort oder vom Alter. Ich sage immer: Im Nachhinein ist man schlauer. Aber wer den Sport liebt, findet viele spezielle Rennen in den Statistiken. Vielleicht bezieht man dieses „ich wäre gerne dabei gewesen“ auch alles auf den Sieg eines Freundes. Beim Sieg von Danedream im Arc wäre ich zum Beispiel gerne dabei gewesen. Fraglos hätte ich an dem Tag theoretisch nach Paris fahren können, aber ich habe meinen eigenen Stall und kann meinen Besitzern nicht vermitteln, dass ich lieber ein fremdes Pferd anfeuere, als die mir in die Obhut gegebenen zu satteln. Klar habe ich eine gewisse Narrenfreiheit, aber das geht dann doch zu weit.

Solch ein Pferd wie Shergar hätte ich auch mal gerne live gesehen. Und zwar aus dem gleichen Grund wie bei Frankel, wegen der Demonstration von Klasse. Ausnahmepferde live zu sehen, das ist einfach toll, egal ob auf der Hindernisbahn oder auf der Flachen. Das ist einfach ein erhabenes Gefühl. Und alleine, weil es die Möglichkeit auf solche Erlebnisse gibt, lieben wir diesen Sport.“ In der kommenden Woche wird unser RaceBets Botschafter seinen Alltag im Rennstall und an Renntagen beschreiben unter dem Motto „Ein Tag mit“.

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Marco Klein: „Denke gern an Dubai Milleniums World Cup zurück“

Marco Klein Featured Image

Der Galopprennsport ist der älteste organisierte Sport hierzulande. Besonders stolz kann man auf diese Tradition sein. Viele Highlights gibt es schon seit über 150 Jahren. Da hat sich in dieser Zeit vieles Spannende ereignet.

RaceBets-Botschafter Marco Klein hat natürlich auch schon jede Menge erlebt. In dieser Woche berichtet er über seine Lieblingspferde und Rennen, bei denen er gerne dabei gewesen wäre.

„Ich bin normalerweise jemand, der sehr gerne nach vorne und nicht so viel zurückblickt, aber natürlich gibt es ganz besondere Highlights, bei denen ich sehr gerne dabei gewesen wäre. Zuallererst fällt mir da der Dubai World Cup 2000 ein, das damals höchstdotierte Rennen der Welt. Ich erinnere mich noch, auch wenn es nun mehr als zwanzig Jahre her ist, wie Dubai Millenium damals dieses Millionenrennen an sich brachte.

Einzigartige Atmosphäre

Scheich Mohammeds absolutes Lieblingspferd war dieser Hengst, kein anderer Galopper war ihm so sehr ans Herz gewachsen, wie dieser Crack. Die Namensgebung war natürlich bewusst gewählt. Dass dann genau dieser Dubai Millenium im World Cup des Millenniums-Jahres sich hier in der Heimat des Scheichs so in Szene setzt, war natürlich atemberaubend.  Auf und davon ging das Pferd, es war der reinste Spaziergang. Wie ich auf den Videos von damals verfolgt habe, muss die Stimmung vor Ort auf der damaligen Rennbahn Nad Al Sheba einzigartig gewesen sein.

Jockey Andrasch Starke Qatar Prix de l Arc de Triomphe with Danedream, 02.10.2011, Paris, Foto: TT
Jockey Andrasch Starke Qatar Prix de l Arc de Triomphe with Danedream, 02.10.2011, Paris, Foto: TT

Danedream schrieb deutsche Galopp-Geschichte

Aber auch die großen internationalen Triumphe von Danedream haben es mir angetan. Ihr Sieg im Prix de l‘ Arc de Triomphe 2011 und damit über 40 Jahre nach dem Sieg von Star Appeal als bislang einzigem in Deutschland trainierten Pferd, in neuer Rekordzeit, war geschichtsträchtig für den deutschen Rennsport. Da wäre ich sehr gerne in Paris dabei gewesen. Das gilt auch für ihren Sieg in den King George in Ascot. Es war für das Team um Trainer Peter Schiergen und Jockey Andrasch Starke sicher ein sehr emotionaler Moment, als man aus der Hand der Queen die Ehrenpreise in die Hand bekam. Danedream war ja eine nicht sonderlich große Stute, die früher auch sehr unterschätzt wurde, und dann wurde sie zu unserer Rekordgalopperin. Das waren einige der schönsten Momente aus der Galopp-Historie, die ich gerne noch einmal nachempfinden würde, wenn ich das Rad der Zeit zurückdrehen könnte.“

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