Insider-Talk mit Ann-Kathrin Schweres: „Die Faszination Rennsport hat mich nie losgelassen“

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Die Rennbahn Mülheim hat in den vergangenen Jahren einen bemerkenswerten Aufwind genommen. Zu dem engagierten Team von Präsident Karl-Dieter Ellerbracke gehört auch Ann-Kathrin Schweres, die exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog über ihre spannenden Aufgaben berichtet.

Vor einigen Jahren lag der Rennsport in Mülheim am Boden. Wie hat der Renn-Club den Turf am Raffelberg wieder „zum Leben erweckt“?

Ann-Kathrin Schweres: Indem sich fünf Menschen zusammengetan haben und sich der Rennbahn mit viel Herz angenommen haben. Das Engagement des neuen Vorstands ist wirklich enorm, sie haben neben finanziellen Mitteln vor allem mit ihrer Expertise dafür gesorgt, dass der Turf wieder bebt bei uns.

Das Team, dass sie zusammengestellt haben, arbeitet jeden Tag daran, dass wir uns vor allem in unserer Heimat in Mülheim einen Namen machen, denn das ist die Basis für eine erfolgreiche Zukunft.

Die Rennbahn hat einen großen Aufschwung genommen. Wie zufrieden sind Sie mit der Zuschauerresonanz an den ersten Tagen 2019? 

Schweres: Wir haben hier einen sehr fruchtbaren Boden vorgefunden, denn die Mülheimer und auch die Besucher aus der gesamten Region Rhein-Ruhr sind sehr begeisterungsfähig. Die Menschen hier haben einen besonderen Charakter und beleben die Bahn mit ihrem Besuch. Die Renntage werden immer besser angenommen, und wir tun unser Bestes, den Besuchern jedes Mal etwas Neues zu bieten.

Mitte Juli haben wir im Rahmen des Listenrennens des Diana Trials zum Beispiel den Renntag des Ruhr-Sports ins Leben gerufen, an dem sich diverse Sportvereine aus Mülheim präsentieren können. Klar stehen die Pferde und die Rennen im Vordergrund, aber nur damit gibt sich der Besucher nicht mehr zufrieden. Wir müssen, und das ist uns bis jetzt schon ganz gut gelungen, für ein buntes Rahmenprogramm sorgen.

Mit welchen Mitteln, auch Social Media, machen Sie auf die Rennbahn aufmerksam? Was sind genau Ihre Aufgaben?

Schweres: Da stellen wir uns breit auf und versuchen, in allen Medien präsent zu sein. Im vergangenen Jahr haben wir beispielsweise aufgerufen, einem Pferd, das nach der BBAG-Auktion neu nach Mülheim gekommen ist, einen Namen zu geben. Aus den vielen hundert Einsendungen war es ziemlich schwer, einen Namen zu finden, denn die Einsendungen zeugten vor allem davon, dass die Mülheimer unglaublich kreativ sind.

Auf den verschiedenen Kanälen in den sozialen Medien geben wir einen schönen Einblick in das tägliche Leben auf der Rennbahn und einen Einblick hinter die Kulissen. Meine Aufgabe hier ist, Kontakte in die regionale Wirtschaft herzustellen und den Verein und die Menschen dahinter vorzustellen. Außerdem bin ich auch Ansprechpartnerin für externe Veranstalter und gehe aktiv auf diejenigen zu, bei denen wir uns eine Kooperation gut vorstellen können.

Davin Herbrüggen
Davin Herbrüggen im Portrait am 18.05.2019 in Mülheim.

Welche Rolle spielen bei Ihnen Familien und die jüngsten Zuschauer?

Schweres: Wenn ich sage, dass gerade diese bei uns im Vordergrund stehen, meine ich das sehr ernst. Unser Programm für Kinder sucht wirklich seinesgleichen, Langeweile kann da kaum aufkommen. Wir möchten, dass die Menschen mit Familie hier stets unterhalten werden und so die Rennbahn als Anlaufpunkt für einen schönen Tag wahrnehmen. Das ist uns, wie wir in vielfältigem Feedback bisher mitbekommen haben, schon ganz gut gelungen. 

Der nächste Renntag in Mülheim steht unmittelbar vor der Tür. Was sind die besonderen Höhepunkte und Attraktionen am 14. Juli?

Schweres: Ganz klar steht hier das Diana Trial im Vordergrund. Wir sind froh und stolz, ein solches Listenrennen auf unserer Rennbahn ausrichten dürfen. Das ist auch eine erste Belohnung und Anerkennung dafür, was wir bisher hier auf die Beine gestellt haben, soll aber erst der Anfang sein.

Rennbahnbesucher in Mülheim.
Rennbahnbesucher in Mülheim.

Im Rahmenprogramm haben wir dann wie bereits erwähnt diverse Mülheimer Sportvereine auf dem Gelände, die mit vielfältigen Mitmachaktionen ihre Sportart vorstellen. Auch für die Kinder wird wieder viel geboten, und unsere Streetfood-Meile wird auch erneut eine breite kulinarische Palette abdecken.

Ein besonderer Höhepunkt wird der Strongman Dennis Biesenbach sein, der einen Tag nach den deutschen Meisterschaften extra aus Bad Tölz in Bayern nach Mülheim reist, um zu zeigen, wie stark er ist.

Auf welche Highlights dürfen sich die Fans noch in diesem Jahr freuen?

Schweres: Da wird noch einiges kommen, wir warten aber noch ab, bis alles in trockenen Tüchern ist, bevor wir damit an die Öffentlichkeit gehen. In jedem Fall können sich die Besucher auf der Rennbahn weiter darauf freuen, dass wir für jeden etwas auf die Beine stellen.

Auch außerhalb der Renntage sind einige Dinge in Planung. Aktuell haben wir ein Sommerfest auf unserer Rennbahn, das bis Mitte Juli für reges Treiben sorgen wird.

Wie sind Sie persönlich zum Rennsport gekommen?

Schweres: Da mein Vater viele Jahre als Trabertrainer aktiv war, bin ich mit dem Rennsport aufgewachsen und kam schon früh in den Kontakt mit Pferden. Die Faszination hat mich nie losgelassen und wird wohl immer ein Teil meines Lebens sein. Jeden Tag hier zwischen Besitzern, Trainern, Jockeys und vor allem den Pferden zu arbeiten, ist schon sowas wie ein Traumberuf für mich. Hier habe ich die Möglichkeit, für meine große Leidenschaft etwas zu bewegen und den Rennsport wieder bekannter in der Gesellschaft zu machen, was mir große Freude bereitet.

Welche Rolle spielt für Sie Wetten?

Schweres: Wetten gehören traditionell zum Rennsport hinzu und sorgen für das Salz in der Suppe. Es ist einfach spannend, mit einem Wettschein am Rand zu stehen und mit seinem Tipp mitzufiebern. Außerdem ist die Aussicht, auch mit nur einem kleinen Einsatz viel zu gewinnen natürlich sehr reizvoll.

Ann-Kathrin Schweres
Ann-Kathrin Schweres im Portrait am 18.08.2018

Was sind Ihre Ziele für Sie persönlich und für Mülheim in 2019?

Schweres: Da gibt es einige. Meine primäre Aufgabe wird es sein, die Arbeit des Rennclubs weiter in die Öffentlichkeit zu tragen und uns noch weiter in der Stadt und der Region zu verwurzeln. Eine starke Basis in der Region zu haben, ist das A und O für ein gesundes Wachstum. Da ist es wichtig, ein großes Netzwerk aufzubauen, Stadtverwaltung und die regionale Wirtschaft mit ins Boot zu nehmen.

Darüber hinaus möchte ich die Rennbahn als Veranstaltungslocation weiter bekannt machen, schließlich ist die Anlage einfach traumhaft und sehr charmant für Events jeglicher Art. Ich freue mich jeden Tag darauf, das ganze Projekt hier weiter voranzutreiben und mit tollen Menschen zusammenarbeiten zu können.

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Michael Hähn
Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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