2022 war er bereits Champion in Polen, doch nun bereichert Dastan Sabatbekov die Jockey-Szene in Deutschland, denn der gebürtige Kirgise ist neuer Stalljockey bei Trainer Roland Dzubasz in Hoppegarten. Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog berichtet der 24-jährige über seine Pläne.
Kirgisien war früher ihre Heimat, von dort stammt mit Waldemar Hickst auch einer der erfolgreichsten deutschen Galopptrainer. Wie sind Sie dort zum Rennsport gekommen? War Ihre Familie in den Sport involviert?
Dastan Sabatbekov: Meine Familie hat zwar Pferde, aber keine Rennpferde. Zum Rennsport gekommen bin ich über einen Bekannten aus der Nachbarschaft, der zuerst als Jockey in Russland geritten ist und nach seiner Rückkehrt als Trainer in Kirgistan tätig war. Bei ihm habe ich zwei Jahre lang gearbeitet und gelernt, auf Rennpferden zu reiten. Er gab mir auch die Chance, meine ersten Rennen zu reiten und hat mich auch dazu motiviert, ins Ausland zu gehen.
In Polen schnell auf der Erfolgsspur
Was waren Ihre ersten Stationen, und wie wurden Sie zum Championjockey in Polen?
Dastan Sabatbekov: Im Februar 2020 begann ich meine Arbeit in einem privaten Trainingsstall in Polen bei Trainerin Conny Fraisl, die mich vom ersten Tag an gefördert und unterstützt hat und mir geholfen hat, bereits im Juli die polnische Jockey-Lizenz zu erlangen. Bereits im ersten Jahr konnte ich 26 Siege erlangen, großteils auf Arabischen Vollblütern, die bei uns im Stall trainiert wurden.
Im zweiten Jahr war ich bereits polnischer Vizechampion und 2022 gelang mir schließlich der Championats-Ttitel mit 63 Siegen in Polen und 2 Auslandssiegen, darunter mein erstes Grupperennen in Schweden.
„Der Trainer gibt mir viele Chancen“
Welche Personen waren die treibenden Kräfte beim Wechsel nach Deutschland? Und was schätzen Sie besonders an Ihrem neuen Chef Roland Dzubasz?
Dastan Sabatbekov: Tomek Mielnik vermittelte den Kontakt zu Trainer Roland Dzubasz. An meinem neuen Chef schätze ich sehr, dass er mir viele Chancen gibt und ich fast alle Pferde unseres Stalles im Rennen reite.
Wie beurteilen Sie die Trainingsmöglichkeiten in Hoppegarten? Und wie gefällt Ihnen das Leben und Arbeiten in Deutschland?
Dastan Sabatbekov: Die Trainingsmöglichkeiten empfinde ich als sehr gut, die Bahnen sind gepflegt und vielfältig. Ich konnte mich schnell in Deutschland akklimatisieren, Arbeit und Leben hier gefällt mir.
„Die Rennen in Deutschland sind generell schneller“
Wird hier anders geritten als in Osteuropa? Wer sind Ihre Vorbilder?
Dastan Sabatbekov: Der Unterschied zu den Rennen in Osteuropa liegt vor allem darin, dass die Rennen hier in Deutschland generell schneller sind, sie werden mehr auf Taktik geritten und mit mehr Rücksicht. Ich habe keine speziellen Vorbilder. Aber ich schaue mir sehr viele internationale Rennen an und versuche mir von überall das Beste abzugucken und umzusetzen.
Die ersten Siege haben Sie bereits in Deutschland geschafft. Was sind Ihre Ziele für 2023?
Dastan Sabatbekov: Mein Ziel für diese Saison ist es vor allem, meine Reittechnik weiter zu verbessern und zu verfeinern, Erfahrung zu sammeln und natürlich so viele Rennen als möglich zu gewinnen.
„Ganz ohne Schokolade geht es nicht“
Wie hart müssen Sie für Ihr Gewicht arbeiten? Welchen Sport betreiben Sie? Und wie ernähren Sie sich?
Dastan Sabatbekov: Ich halte mein Gewicht durch viel Laufen und versuche mich gesund zu ernähren. Aber so ganz ohne Schokolade geht’s nicht…
Wenn Sie nicht Jockey geworden wären, welcher Beruf hätte Sie ebenfalls begeistert?
Dastan Sabatbekov: Es war immer mein Traum, Jockey zu sein, deshalb habe ich über Alternativen eigentlich nie nachgedacht…
Können Sie sich vorstellen, eines Tages auch Trainer zu werden?
Dastan Sabatbekov: Das ist keine Option für mich.
Wo wollen Sie in zehn Jahren stehen?
Dastan Sabatbekov: Sofern es die Gesundheit erlaubt, wäre ich dann gerne ein erfolgreicher internationaler Jockey.