Around the World: Swaps

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Ein Cowboy, ein Champion Jockey, ein eine Rivalität, die das Land spaltete. Ungefähr das beschreibt die Geschichte rund um das Rennpferd Swaps ganz gut. Bei Mesh Tenney (der 1991 in das National Museum of Racing and Hall of Fame aufgenommen wurde), zog ein hübscher Jährling ein, im Besitz des ehemaligen Cowboys Rex Ellsworth. Man nannte ihn Swaps und er sollte Großes erreichen. 1955 bei seinem ersten Start gewann Swaps gleich die San Vicente Stakes und ging somit direkt ins Kentucky Derby. Unter seinem Jockey Willie Shoemaker marschierte er dabei stark und gewann gegen den favorisierten Star von der Ostküste, Belair’s Nashua, unter Eddie Arcaro. Zur damaligen Zeit hielt der Osten der USA sich für etwas Besseres in Sachen Rennsport, alle altgedienten Bahnen lagen dort und die “neuen” Bahnen im Westen galten als “schlechtere Bahnen. Bereits zu Seabiscuits Zeiten war es so gewesen und auch zu Swaps Zeiten hatte sich daran nichts geändert. 

Nashua gewann nach dem Derby die Preakness und die Belmont Stakes, an denen Swaps nicht teilnahm, weil sich ein im Januar erlittener Hufwandriss im rechten Vorderfuß erneut entzündet hatte. Nach seiner Rückkehr an die Westküste brach Swaps im ganzen Land Rekorde auf verschiedenen Distanzen, auf Turf und auf Dirt, und das oft unter hohem Gewicht. (Am Ende brach oder egalisierte er sechs verschiedene Bahnrekorde.) Da sich nun alle Welt fragte, wer denn das bessere Pferd war – Nashua oder Swaps, einigten sich beide Lager darauf, dass die beiden Hengste am 31. August 1955 im Washington Park von Chicago aufeinandertreffen sollten. Swaps stimmte sich mit einem Sieg im prestigeträchtigen American Derby ein und stellte noch einen Streckenrekord auf Gras auf. 

Am Tag vor dem geplanten Match-Race vertrat sich Swaps auf der nassen Bahn, doch man dachte, es wäre nicht so schlimm. Ein großer Fehler, denn beim Match Race am nächsten Tag überlief Nashua unter Eddie Arcaro sofort und Swaps hatte den Nachteil des schlechteren Geläufts. Shoemaker musste mit Swaps sofort in die Vollen gehen, doch seine Verletzung machte es ihm unmöglich sein Bestes zu geben. Nashua setzte sich auf der Zielgeraden ab, gewann problemlos und wurde 1955 zum US-Pferd des Jahres gekürt. Swaps nahm für den Rest des Jahres nicht mehr an Rennen teil, da sein Fuß wieder verheilt war.

Obwohl er nach der Genesung gelegentlich Probleme mit dem Huf hatte, zeigte Swaps im Allgemeinen gute Leistungen. Im Alter von vier Jahren wurde Swaps von Turf and Sport Digest zum Pferd des Jahres gewählt, nachdem er Nashua mit 78 zu 45 Stimmen geschlagen hatte. William H.P. Robertson schrieb in seiner „Geschichte des Vollblutrennsports in Amerika“, dass Swaps „mit der größten Sammlung anerkannter Weltrekorde (fünf) in der Geschichte und einer Zusammenfassung seiner Lebensleistung wie folgt ins Gestüt kam: 25 Starts, 19 Siege, zwei zweite Plätze, zwei dritte Plätze und ein Gewinn von 848.900 $.“

Doch bis dahin war es ein harter Weg. Im Oktober brach er sich beim Training für das Washington, D.C. International das Bein an zwei Stellen, aber man konnte ihn noch retten. Eine Woche später schlug er das verletzte Bein an der Boxentür an und verschlimmerte es erneut. Sunny Jim Fitzsimmons, der Trainer von Nashua, schickte Swaps eine spezielle Schlinge aus Belmont Park, mit der man das Gewicht auffangen konnte. Dafür hängte man ihn an die Decke der Box und ließ ihn alle 45 Minuten herunter, um das Gewicht wieder anders zu verteilen. Trainer Mesh Tenny blieb bei dem Pferd und übernahm diese Aufgabe in den ersten 36 Stunden. Im November 1956, obwohl er während der Tortur 300 Pfund verloren hatte, konnte er endlich wieder vor die Tür und konnte für den Deckeinsatz gerettet werden. Zwanzig Jahre wurde er alt – stellte zwei Kentucky Derby Sieger und eine Hall of Fame Stute. Sein Skelett steht im Kentucky Derby Museum.

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