Heinz Tölle kennt Pferderennen und speziell den Turf in Deutschland, seit Jahrzehnten von den verschiedensten Funktionen.
Aktuell hat er einen Kriminalroman mit dem Titel „Die Halsabschneider – Dunkle Tiefen des Galopprennsports“ herausgebracht.
Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog berichtet er über sein spannendes Leben, das stets von großer Passion für dieses Metier geprägt ist.
Sie haben gerade ein Buch über den Galopprennsport herausgebracht. Worum geht es in Ihrem Kriminalroman?
Heinz Tölle: Mein Buch ist gerade erschienen und trägt den Titel „Die Halsabschneider – Dunkle Tiefen des Galopprennsports“. Die Geschichte erzählt von einem Verbrechen an einem hochtalentierten und teuren Rennpferd. Trainer und Besitzer sind entsetzt. Bei seinen Ermittlungen stößt Kommissar Nerhus auf ungeahnte dunkle Seiten innerhalb des Galoprennsports.
Können Sie das noch etwas ausführen, ohne zuviel zu verraten?
Tölle: Gerne, der Agent Lester O‘ Brien gerät in den Fokus von Betrügern, und gegen Jockey Mike Leonhard wird ein Mordanschlag verübt. Als der Hauptverdacht auf den Vorbestraften Dietrich Deters fällt, scheint der Täter gefasst zu sein. Doch kurz darauf erschüttert ein weiteres schreckliches Verbrechen die Vollblutszene.
Wie sind Sie zum Galopprennsport gekommen?
Tölle: Ich denke, ich bin einer von vielen, die das Deutsche Derby der Galopper im Fernsehen gesehen und von da an von dem Beruf des Jockeys geträumt haben.
Wie haben Sie dieses Ziel in die Tat umgesetzt?
Tölle: Nach der mittleren Reife habe ich die Schule verlassen und eine Lehre als Berufsrennreiter bei Trainer Hans Blume in Köln begonnen, die ich später bei Werner Krbalek fortsetzte. Das war der Beginn meines Lebens im Turf.
Sie wurden auch als „Zauberlehrling“ bezeichnet. Wie kam es dazu?
Tölle: Ich habe das Metier schon mit 15 von der Pike auf gelernt und mein Wissen darüber ständig weiterentwickelt. Die Fachpresse hat mir aufgrund meines reiterlichen Talents diesen Beinamen gegeben.
Wie erfolgreich waren Sie?
Tölle: Ich habe in meiner kurzen Jockey-Karriere Flach,- Hürden- und Jagdrennen gewonnen. Nachdem ich die Prüfung zum Pferdewirtschaftsmeister-Galopprenntraining abgelegt und die Urkunde von Altbundespräsident Walter Scheel in Empfang genommen hatte, fing ich an, Vollblüter zu züchten, wobei ich drei Stuten selbst trainierte, mit denen ich insgesamt elf Siege feiern durfte.
Sie sind also ein echter Allrounder im Rennsport?
Tölle: Ja, denn ich habe Galopprennen als Reiter, als Besitzer, als Züchter, als Publik-Trainer und als Besitzer-Trainer gewonnen. Außerdem war ich Dopingbeauftragter und bin geprüftes Rennleitungsmitglied. In dieser Eigenschaft war ich einige Jahre als Funktionär auf den Galopprennbahnen in Nordrhein-Westfalen im Einsatz.
Das ist ja fast rekordverdächtig?
Tölle: Das stimmt, ich kann mir nicht vorstellen, dass noch jemand in solcher Vielfalt im Galopprennsport tätig war, zumal ich dieses Metier seit gut 50 Jahren kenne. Außerdem trat ich auch mehrfach als Sponsor auf.
Womit haben Sie hauptsächlich Ihr Geld verdient?
Tölle: Nach entsprechenden Aus- und Weiterbildungen habe ich ein Unternehmen für Immobilien und Finanzdienstleistungen gegründet. Ich war in diesen Berufen ein Vierteljahrhundert als Immobilienkaufmann und unabhängiger Financial Advisor tätig.
Was machen Sie heute?
Tölle: Mittlerweile genieße ich das Leben als Privatier, schreibe Bücher, Gedichte und Kurzgeschichten, koche gerne und reise oft in spanisch sprechende Länder.