Django Freeman – Von Underdogs, Westernhelden und dem zweiten Platz im Deutschen Derby

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Das Derby 2019 ist Geschichte. Genauso wie die Legenden um Django Freeman, den Helden im Wilden Westen, Namensgeber des Derbyzweiten, der nun aber aufbricht, um in heldenhafter Manier den fünften Kontinent zu erobern. Rauchende Colts, wilde Schießereien und Duelle bei Morgengrauen wie im Western Blockbuster Django Unchained werden den Dreijährigen Campanologist-Sohn dabei nicht erwarten. Dafür jedoch hoffentlich frenetische Menschenmassen, trommelnde Pferdehufe, packende Endkämpfe und große Erfolge „Down Under“.

Django Freeman
Django Freeman

Da im ganzen Trubel und der Euphorie um den strahlenden Derbysieger die Platzierten in einem derart wichtigen Rennen oft untergehen und für Django Freeman schon Pläne rund um den Caulfield Cup geschmiedet werden, wagen wir einen Rückblick auf den Werdegang eines Pferdes bis hin zum großen Duell der Giganten im Derby. Anders als im Wilden Westen gewinnt hier nicht, wer sich am schnellsten umdreht und abzieht, sondern wer nach kräftezehrenden 2400 Metern die Oberhand behält.

Django Freeman (GER) wird 2016 im berühmten Gestüt Fährhof geboren. Der Fuchs Hengst ist der Sohn des Weltenbummlers Campanologist (USA), der in Deutschland, Australien, Dubai, Irland, England, Italien, Hong Kong und in der Türkei am Start war. Er verdiente internationale Lorbeeren mit seinem beeindruckenden Sieg im Kölner Preis von Europa (Gr.1) sowie in Meydan (Dubai City of Gold, Gr.2) und zahlreichen Gruppeplatzierungen, wie zum Beispiel in Istanbul (International Bosphorus Cup, Gr.2) oder Mailand (Gran Premio di Milano, Gr.2). Elf Siege standen am Ende seiner Karriere zu Buche, danach wurde er als Shuttlehengst eingesetzt und im Gestüt Fährhof als Beschäler aufgestellt.

Campanologist siegt unter Lanfranco Dettori im Preis von Europa, Gr.1
Campanologist siegt unter Lanfranco Dettori im Preis von Europa, Gr.1 am 25.09.2011 in Köln.

Mutter Donna Davinia (GER) ist eine Tochter des großen Acatenango (GER), einer der großen Stars der deutschen Vollblutzucht, und steht ebenso wie Django Freeman im Besitz der Familie Holschbach. Leider verstarb Campanologist an den Folgen einer Kolik im Jahre 2015. Daher liegt es an seinen Nachkommen, wie eben Django Freeman, als Vertreter seines letzten Jahrgangs, das Erbe Campanologists in die Welt hinauszutragen und für Ruhm und Ehre zu kämpfen.

Das Gestüt Fährhof bot Django Freeman als Fohlen auf der Vollblutauktion in Deauville an und der unscheinbare Fuchs wechselte für gerade einmal 4000 Euro in den Besitz von Christoph Holschbach und Lars-Wilhelm Baumgarten. Später erwarb das australische Syndikat Suman Hedge Bloodstock einen Anteil von 52,5 Prozent des Hengstes und sie reisten sogar extra aus Down Under an zum Derby, um Django Freeman in Hamburg die Daumen zu drücken.

Django Freeman siegt unter Lukas Delozier im Bavarian Classic, Gr. 3
Django Freeman siegt unter Lukas Delozier im Bavarian Classic, Gr. 3 am 01.05.2019 in München.

Django Freeman kann sein Lebensdebüt direkt in einen Sieg verwandeln, als er am 29.07.2018 in München erstmals an den Ablauf kommt. Mit seinem Derbyjockey Lukas Delozier verweist er dabei sogar keinen geringeren als Quest the Moon auf den zweiten Platz. So geht das erste Duell der Derbyaspiranten – zwar nicht im Morgengrauen, aber dennoch ebenso spektakulär – an die Familie Holschbach und das Team von Trainer Henk Grewe.

Danach startet der Fuchs im BBAG-Auktionsrennen in Düsseldorf. Mit Rene Piechulek im Sattel kann der Campanlogist-Sohn auch bei diesem Start gewinnen. Und wiederum duelliert er sich mit einem weiteren hoffnungsvollen potenziellen Derbystarter. Wild West Held Django schlägt in diesem Fernduell um den Favoriten für das kommende Blaue Band den späteren Derbyvierten Accon, der als zweiter ein starkes Rennen läuft.

Django Freeman siegt unter Rene Piechulek im Großen Preis des Porsche Zentrum Düsseldorf - BBAG Auktionsrennen
Django Freeman siegt unter Rene Piechulek im Großen Preis des Porsche Zentrum Düsseldorf – BBAG Auktionsrennen am 09.09.2018 in Düsseldorf.

Im Preis des Winterfavoriten (Gr.3) muss sich Django erstmals mit einem zweiten Platz begnügen, denn dieses Rennen gewinnt der berühmt berüchtigte – und auch ein wenig gefürchtete – Noble Moon aus dem Stall von Peter Schiergen.

Richtig harte Cowboys gehen aus einer Niederlage gestärkt hervor, so auch Django Freeman. Als er 2019, nun dreijährig, im Bavarian Classic (Gr.3) in München seinen Jahreseinstand gibt, zeigt er abermals seine ganze Klasse, in dem er zum erneuten Duell gegen Quest the Moon antritt und siegt. Er avanciert damit zu einem der Superstars der deutschen Galoppszene. Im Bavarian Classic lässt er die möglichen Derbystarter Dschingis First, Amiro, Accon, Beam Me Up und Enjoy The Moon in einer Staubwolke hinter sich.

In der Kölner Union (Gr.2) trifft Django Freeman erstmals auf seine stärksten Widersacher: Laccario und Eduardo Pedroza aus dem Quartier von Andreas Wöhler. Django unterliegt Laccario in einem harten Duell, wie es sonst nur zwischen zwei wirklichen Cowboys des sagenumwobenen Wilden Westen stattfinden kann. Laccario kann Django Freeman an diesem Tag eine Lektion erteilen, aber unser Held schwört sich, Rache zu nehmen und nicht kampflos unterzugehen. Sie würden sich wiedersehen und dann würde die Revanche gnadenlos sein.

Laccario und Django Freeman iIDEE 150. Deutsche Derby
Laccario und Django Freeman im IDEE 150. Deutschen Derby – Gr.1 am 07.07.2019 in Hamburg.

Am 7.7.2019 ist es dann endlich soweit: Django Freeman trifft erneut auf Laccario, Quest the Moon und Accon. Im 150. Deutschen Derby kann der Kampf um das Blaue Band in die nächste Runde gehen. Der stärkste Widersacher schickt sich an, unserem Helden Django die Derbykrone streitig zu machen, aber Django Freeman kämpft bis aufs Äußerste. Allerdings kann er Laccario nicht mehr stellen. Aus der Revanche ist nichts geworden.

Django Freeman wird sich als einsamer Wolf bald aufmachen, um andere Welten zu erobern und neue Gegner zu finden. Auch wenn es schade ist, ein so talentiertes Pferd nicht mehr auf einer deutschen Rennbahn zu sehen, ist eins klar: Auch in „Down Under“ drücken wir Django Freeman weiterhin die Daumen. Das Derbyduell konnte er zwar nicht für sich entscheiden, aber er ist und bleibt ein Held, zwar ohne Colt, aber mit dem Herz am rechten Fleck.

Django Freeman
Django Freeman

Epilog: Django Freemans Jockey Lukas Delozier erhält am letzten Renntag des Derby Meetings 28 Tage Sperre, da er im Endkampf des Derbys sechsmal die Peitsche gezogen hat, um Django Freeman anzutreiben. Also einmal mehr als erlaubt. Man könnte ihm zugutehalten, er zöge eben schneller als sein eigener Schatten. Und das im Eifer des Gefechts eines Deutschen Derbys. Allerdings sind wir hier wohl in der Geschichte eines anderen Westernhelden gelandet.

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