Insider-talk mit Michael Figge: „Möchte gerne wieder einen Gruppesieger haben“

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Der 11. Januar2023 war ein ganz besonderes Datum für Trainer Michael Figge, an diesem Tag feierte er seinen 50. Geburtstag. Grund zum Feiern hatte er aber auch in den vergangenen beiden Jahren, denn mit 25 Siegen in 2021 und 19 Treffern im Jahr 2022 legte der Münchener jeweils eine sehr gute Bilanz hin. Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog berichtet Figge über seine Ausbeute und die künftigen Hoffnungsträger.

Wie zufrieden sind Sie mit dem vergangenen Jahr? 19 Siege und 35 Platzierungen bei nur 177 Starts können sich sicher sehen lassen?

Michael Figge: Mit der Saison 2022 war ich absolut zufrieden: genügend Siege und schöne Platzierungen. Unterstrichen von fünf Black Type-Platzierungen (3 mal Zweiter und 2 mal Dritter) und dem zweiten bayerischen Trainer-Championat in Folge. Der Höhepunkt war La Estrellita‘ dritter Platz im Schwarzgold-Rennen am 8.5. in Köln.

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„Die Meetingsbahnen spielen für uns eine große Rolle“

Sie haben allein viermal in Baden-Baden und einmal in Hamburg in 2022 gewonnen. Welche Rolle spielen die großen Meetingsbahnen für Sie?

Michael Figge schaut durch sein Fernglas im Portrait

Michael Figge: Die Meetingsbahnen spielen für uns eine große Rolle. Dort dabei zu sein, ist immer ein Erlebnis und zu gewinnen ist besonders schön.

Noch in bester Erinnerung ist Ihre Top-Ansage in Iffezheim, als Sie den Wettern Saphira Dream ans Herz gelegt haben, die danach zu hoher Quote gewann. Wie erkennt man im Training, dass ein Pferd siegreif ist? Sind Sie auch mit der Stoppuhr unterwegs?

Michael Figge: Ja, diese Ansage war wirklich bemerkenswert (lacht). Pferde zeigen auf mehrere Arten, wenn sie besonders da und reif für einen Sieg sind. Nicht nur der Appetit, sondern auch die Bewegungen in allen Gangarten spielen eine Rolle. Stoppuhr wird nur über 1.000 m eingesetzt.

Enorme Steigerung legte Jacksun hin, wie sind die Pläne für ihn? Wer sind die anderen großen Hoffnungen für 2023?

Michael Figge: Jacksun lief mit acht Jahren besser denn je. Er wurde soeben in Cagnes-sur-Mer auf St. Moritz vorbereitet, dann soll er wieder in französischen Altersgewichts- und Listenrennen laufen.

Große Hoffnungen sind viele, besonders Gambia Sun, Lucky Moon, Northern Starlet, Snow Late, Romina Power und einige Zweijährige (z. B. Amazing Luna, Mademoiselle Lilly und der kleine Mister Fernando).

Northern Starlet am 03.09.2022 beim Renntag in Baden-Baden

Mit 24 Pferden ist der Stall bestens gefüllt. Welche internationalen Ziele haben Sie sich gesetzt? Und wann gibt es wieder einen Gruppesieger aus Ihrem Quartier?

Michael Figge: Große Ziele gibt es genug: Derby Italiano, Prix de Diane, Deutsches Derby, Preis der Diana, Preis des Winterfavoriten sowie Preis der Winterkönigin. Dieses Jahr möchte ich gerne wieder einen Gruppesieger haben, seit meinem letzten Gruppe-Sieg (Olorda in ParisLongchamp) sind mittlerweile acht Jahre vergangen.

Sie waren Ende 2022 auch auf Auktionen sehr aktiv. Nach welchen Kriterien suchen Sie Pferde aus?

Michael Figge: Optik im Stand, Bewegung im Schritt und Pedigree. Wenn das Gesamtbild passt, wird geboten bis zum Limit.

Wer sind Ihre wichtigsten Stützen im Training?  

Michael Figge: Jeder Einzelne im Team ist wichtig für den Erfolg, deshalb möchte ich keine einzelnen Personen hervorheben.

Große Rennen im Visier

Wer sind Ihre neuen Kunden, und wie haben sich die Pferde seither entwickelt?

Michael Figge im Portrait am 27.05.2022 BBAG-Auktion in Iffezheim.

Michael Figge: Stall Holsboer von Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. mult. Florian Holsboer, Stall Sophia und Paul Bowden. Deren vier Pferde entwickeln sich gut, Astoria und Snow Late haben bereits gewonnen. Mit Snow Late werden große Rennen angepeilt.

Wie Rennsport-begeistert sind Ihre Frau und Ihre Kinder? Immerhin entstammen Sie einer absoluten Turf-Dynastie.

Michael Figge: Meine Familie ist auch mit dem Vollblut-Virus infiziert (lacht).

Was gönnen Sie sich in Ihrer Freizeit am liebsten? Wie lassen sich Job und Urlaub miteinander verbinden?

Michael Figge: Mein letzter Urlaub war vor fünf Jahren – zwölf Tage Ägypten. Als Galopper-Trainer hat man wenig Freizeit und Urlaub. Dafür macht das Trainieren große Freude, aus der man genügend Energie schöpfen kann.

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Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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