Michael Peter Reichstein lebt in der Schweiz und auf den Bahamas, aber die Rennbahnen in den verschiedensten Ländern sind auch sein „Zuhause“. Denn als Besitzer und großer Fan des Turfs schlägt sein Herz für den Rennsport. Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog berichtet er über sein aufregendes Leben.
Sie sind in der Schweiz zu Hause, besuchen aber regelmäßig die Rennbahnen dieser Welt. Wie entstand Ihre Leidenschaft für den Turf?
Michael Peter Reichstein: Ich war ursprünglich Amateur-Rennreiter und habe 1985 meine Lizenz gemacht, seither bin ich dem Sport verbunden.
Könnten Sie sich ein Leben ohne den Rennsport vorstellen?
Reichstein: Lieber nicht, aber klar, man kann auch ohne Rennsport ein schönes Leben haben und gibt erst noch weniger Geld aus (lacht).
Wie sind Sie Besitzer von Pferden geworden, und welches sind Ihre aktuellen Hoffnungsträger?
Reichstein: Nun, mein erstes Rennpferd kaufte ich mir 1992 bei der damaligen noch existierenden Jährlingsauktion für inländische Pferde in der Schweiz. Es war der Schimmel „Unini“. Ein großes Erlebnis, denn ich sparte monatelang dafür.
Meine große Hoffnung bleibt Fuego del Amor, der ist zwar schon fünfjährig und hat leider immer wieder gesundheitliche Probleme. Aber wenn wir das hinbekommen, ist das ein ganz, ganz gutes Pferd! Bei den „Jungen“ ist es der dreijährige Wallach Coral Boy. Er lief im letzten Jahr als Zweijähriger bei seinem erst zweiten Lebensstart gegen sehr, sehr gute Gegner auf einen beachtlichen dritten Platz. Auch er macht uns manchmal etwas Sorgen. Kommt alles gut, könnte er einen Valeur über 40 erreichen.
Was waren in der Vergangenheit Ihre Top-Galopper?
Reichstein: Sicher Mr Gallivanter, der in 2016 das Grand Handicap in Saint-Cloud unter Filip Minarik gewann. Über die Sprünge war es Inchape Rock, der fast alle großen Steeple-Chases in der Schweiz gewinnen konnte.
Reiten Sie Ihre Pferde auch selbst?
Reichstein: Klar, so oft es geht. Bin ich in der Schweiz, dann bei Flurina Wullschleger, in Frankreich bei Brigitte Renk, wo ich oft Ferienablösungen mache, und in Deutschland natürlich bei meinem guten Freund und Trainer Dr. Andreas Bolte.
Was sind Termine im Jahr, die Sie in Sachen Rennsport nicht verpassen möchten?
Reichstein: Cheltenham, Royal Ascot, die „Grosse Woche“ in Baden-Baden, und das Arc-Meeting.
Wie ist die aktuelle Situation im Schweizer Turf?
Reichstein: Es ist und bleibt sehr, sehr schwierig…
Womit finanzieren Sie Ihr Hobby? Beruf?
Reichstein: Ich arbeite immer noch als Vermögensverwalter und habe einige spannende Projekte in meiner neuen Heimat Nassau (Bahamas).
Was bedeutet Wetten für Sie persönlich?
Reichstein: Ich versuche, einen Teil meines Lebensunterhaltes damit zu verdienen. Dies vorwiegend in England. Somit: Es ist nicht ganz unwichtig…
Was machen Sie in Ihrer Freizeit außerhalb von Pferderennen?
Reichstein: Viel Sport (Gym, Outdoor), ich reise gerne, Kultur (Oper), und gegen gutes Essen und guten Wein habe ich auch nichts einzuwenden.