In der Kölner Jockey-Szene ist er ein neues Gesicht, doch schon in seiner früheren Wahl-Heimat Hoppegarten machte er mehr als positiv auf sich aufmerksam: Der gebürtige Slowake Michal Abik verstärkt in dieser Saison das Team von Waldemar Hickst, nachdem er zuletzt bei Roland Dzubasz in Hoppegarten aktiv war. Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog berichtet er über seine Pläne.
Willkommen in Köln! Wie kam es zu Ihrer neuen Aufgabe bei Waldemar Hickst?
Michal Abik: Ich danke Ihnen! Trainer Hickst hat mich während der Saison 2022 kontaktiert und mir einen Job angeboten. Das Angebot hat mir gefallen, also bin ich jetzt hier.
„Köln ist das Zentrum des Pferderennsports in Deutschland“
Was waren die Gründe, dass Sie aus Hoppegarten in die Domstadt gewechselt sind? Wie sehen Sie Ihre Perspektiven?
Michal Abik: Ich wollte etwas Neues ausprobieren, und Köln ist das Zentrum des Pferderennsports in Deutschland. Ich möchte bei den Rennen im Westen sichtbarer werden, aber natürlich möchte ich weiterhin Rennen in ganz Deutschland reiten. Das ist im Moment meine ‚Rennwelt‘.
Mit Arina haben Sie 2022 schon ein Grupperennen in Hamburg gewonnen. Haben Sie am Hickst-Stall schon den ein oder anderen Kandidaten entdeckt, mit dem Sie Ähnliches in 2023 schaffen könnten?
Michal Abik: Es gibt viele gute Pferde im Stall, wie die vergangenen Saisons gezeigt haben. Ich lerne nach und nach alle Pferde kennen, aber zu diesem Zeitpunkt des Jahres ist es sehr schwierig zu sagen, wie gut jedes einzelne ist. Natürlich werde ich versuchen, mit jedem Pferd das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, unabhängig von der Rennkategorie.
Sie waren 2014 Champion in der Slowakei und 2017 in Polen. Ist ein solcher Titel auch ein Ziel in Deutschland? Mit welcher Bilanz in diesem Jahr wären Sie zufrieden?
Michal Abik: Ein Champion zu sein bedeutet, der Beste zu sein, was ich auf jeden Fall erreichen möchte, aber unter den Top 5 zu sein bedeutet, ein sehr starker Akteur zu sein, und das ist mein Ziel für die nahe Zukunft.
Wie schwer ist es, in der deutschen Jockey-Riege akzeptiert zu werden? Und haben Sie bereits Freundschaften schließen können? Es sind ja auch einige Ihrer Landsleute hier aktiv.
Michal Abik: Schwierig ist es, akzeptiert zu werden, dann ist es leichter. Wenn ein Reiter erst einmal das Vertrauen von Ausbildern und Besitzern gewonnen hat, ist er mit seiner Arbeit zufriedener.
„Fasten kenne ich nicht“
Wie steht es um Ihr Gewicht? Welchen Sport oder welche Ernährung ist bei Ihnen unerlässlich, damit die Kilos stimmen?
Michal Abik: Ich habe das Glück, dass ich nicht mit meinem Gewicht kämpfe wie einige meiner Kollegen. Ich wiege 52 KIlo und kann nur zum Vergnügen laufen und Fahrrad fahren. Mehrtägiges Fasten kenne ich nicht. Ich ernähre mich regelmäßig und esse meist leichtere Mahlzeiten. Aber ich knausere nicht mit Süßigkeiten (lacht).
„Kühlen Kopf bewahren“
Wie bereiten Sie sich auf Ihre Ritte vor? Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
Michal Abik: Ich studiere Rennkarten und frühere Rennen der Pferde, die ich reite. Ich halte die Fähigkeit, einen kühlen Kopf zu bewahren, für meine Stärke. Ich kann nicht sagen, was mein Schwachpunkt ist, aber ich denke, es gibt immer Raum für Verbesserungen in jedem Aspekt.
Wie sind Sie in den Jockey-Beruf gekommen? Ist das ein Traumjob oder eher ein Beruf mit vielen Entbehrungen?
Michal Abik: Ich wurde buchstäblich mit Pferden geboren. Mein Vater war Jockey und meine Mutter war Voltigiererin. Ein Jockey zu sein ist ein Lebensstil.
Welche Unterstützung erhalten Sie von Ihrer Familie und Freunden?
Michal Abik: Ich habe die volle Unterstützung all meiner Lieben und Freunde. Ich habe auch viele Fans, die einen Athleten ebenfalls vorantreiben.
Gibt es Rennbahnen im Ausland, die Sie besonders gerne kennenlernen würden? Und welche Rennen würden Sie am liebsten gewinnen?
Michal Abik: Ich liebe den Sommer, deshalb würde ich gerne an einem Ort leben, an dem es die ganze Zeit warm ist, aber mein Platz ist derzeit in Deutschland. Hier möchte ich zeigen, was ich kann und diejenigen nicht enttäuschen, die mir die ganze Zeit eine Chance und Unterstützung gegeben haben.