Around the World: Foinavon

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Welcher Grand National Sieger hat schon ein Hindernis nach sich benannt? Foinavon schaffte das. Eines der kuriosesten Rennen der Geschichte ging der Sache voraus. Doch beginnen wir zunächst erst einmal mit seinem Leben vor dem Grand National. Foinavon war ein gut gezogener Kerl, der im September 1959 für 400 Guineas verkauft wurde und acht Monate später an Anne, Duchess of Westminster, ging. Sein neues Zuhause war ein Bauernhof in der Nähe von Dublin, der der Herzogin gehörte. Dort verbrachte er mehr als ein Jahr, bevor er auf den Hof von Tom Dreaper in Greenogue geschickt wurde, wo er einen Stallgefährten hatte: Arkle. Die Herzogin von Westminster gab Foinavon vor seinem ersten Rennen 1962 den Namen eines Berges auf ihrem Landgut in Sutherland, so wie Arkle und Ben Stack und man glaubte, dass er nun soweit sei. 

Foinavons erstes Rennen war ein Hindernisrennen, in dem er unplatziert blieb. Sein nächstes Rennen über Hürden, 1962 in Cheltenham, zeigte aber, dass Foinavaon etwas konnte, denn er wurde Dritter. Danach jedoch schien er wieder in der Versenkung zu verschwinden, denn er blieb weiterhin unplatziert. Erst 1964 gelang ihm der erste Sieg. Im Jahr 1965 stand Foinavon erneut zum Verkauf. Er wurde für 2.000 Guineas von John Kempton gekauft, der Chatham Stables, einen kleinen Trainingsstall in Compton, Berkshire, betrieb und Besitzer hatte, die ein Pferd für das Grand National suchten. Foinavon zeigte jedoch weiterhin nicht viel Können, man ließ ihn fortan gebisslos antreten, was ihm scheinbar besser schmeckte. In der folgenden Saison 1966-1967 zeigte er eine Reihe besserer Leistungen und wurde bei sieben von acht Starts platziert. Dazu gehörte auch ein vierter Platz in der King George VI Chase in Kempton am Boxing Day 1966, dem letzten Rennen seines früheren Stallgefährten Arkle.

Man schickte ihn also ins Grand National. Trainer John Kempton hatte gehofft, Foinavon im Grand National 1967 selbst reiten zu können, doch mit seinen über 1,80 m Körpergröße konnte er das Gewicht nicht bringen und suchte nach einem leichteren Jockey. Da der Besitzer Cyril Watkins nicht bereit war, das übliche Zusatzhonorar für den Ritt in einem Grand National zu zahlen, lehnten drei Jockeys den Ritt ab. Erst drei Tage vor dem Rennen fand der Trainer schließlich einen Jockey für Foinavon – John Buckingham, der noch nie im Grand National geritten war. Foinavon ging mit einer Quote von 100/1 in das Grand National. Weder sein Trainer noch sein Besitzer waren in Aintree anwesend, da John Kempton nach Worcester gefahren war, um ein anderes seiner Pferde zu reiten.

Von den 44 gestarteten Pferden waren noch 28 im Rennen, als sie sich auf der zweiten Runde Becher’s Brook näherten, wobei Foinavon als 22. knapp hinter dem Favoriten Honey End gut im Rennen lag. An der Spitze des Feldes lagen zwei reiterlose Pferde, Popham Down und April Rose. Als sie sich dem 23. Zaun näherten, wich Popham Down nach rechts aus, was eine Massenkarambolage verursachte. Rondetto, eines der führenden Pferde, schaffte es, den Zaun zu überqueren, verlor dann aber nach der Landung seinen Reiter. Als die Pferde anhielten und vor dem Hindernis auf und ab liefen, verlangsamte Foinavon den Galopp, fand eine Lücke, überwand den Zaun und ging so gut wie alleine weiter. 

Am nächsten Hindernis, dem Canal Turn, blickte Buckingham ungläubig auf den 30-Längen-Vorsprung, den er sechs Hindernisse vor dem Ziel hatte. Siebzehn Pferde, darunter auch berittene, machten sich an die Verfolgung, und der 15/2-Favorit Honey End kam bis zum letzten Hindernis bis auf 20 Längen heran, doch Foinavon konnte diesen Vorsprung bis zum Einlauf halten. Red Alligator, der 1968 den Sieg holte, wurde mit großem Abstand Dritter. Auf dem Siegerplatz legte der ehemalige Jockey Tim Brookshaw Foinavon die blaue Schärpe des Siegers um den Hals. Buckingham wurde interviewt: „Alles schien vor mir zu stoppen. Es gelang mir, nach außen zu ziehen. Ich wurde fast von zwei losen Pferden aufgehalten… nachdem er gesprungen war, blieben wir ganz allein. Ich konnte es nicht glauben. Es war wunderbar.“ Da weder Foinavons Trainer noch sein Besitzer auf der Rennbahn waren, betrat der Vater seines Trainers die Siegertribüne.

Zwei Tage später beschrieb ein Bericht in der Zeitung The Times, wie das Rennen „zu einer Farce ausartete. Aber Foinavon ist bis heute einer der prominentesten Sieger des Grand Nationals.

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