Insider-Talk mit Sean Byrne: „Würde mich über Black Type-Sieg sehr freuen“

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Mit seinen erst 21 Jahren steht Sean Byrne noch ganz am Anfang seiner Karriere als Jockey. Doch längst gehört der gebürtige Ire zu den hoffnungsvollsten Nachwuchskräften im Rennsattel. Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog erzählt er von seinen Zukunftsplänen.

Im vergangenen Jahr haben Sie mit 17 Siegen eine gute Bilanz geschafft, doch kamen auch immer wieder Verletzungen dazwischen. Können Sie uns berichten, was die schönsten, aber auch, was die negativen Erlebnisse in 2022 waren?

Sean Byrne: Ich hatte im letzten Jahr viel Pech mit Verletzungen. Mein Handbruch in Bad Harzburg hatte eine lange Pause zur Folge und war natürlich ein Negativ-Erlebnis. Mein bester Moment war Anfang 2022, als mein Freund Miguel Lopez wieder im Sattel sitzen konnte, denn er hatte einen schweren Unfall.

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„Bin sehr dankbar, dass ich einen kleinen Anteil an Torquator Tassos Erfolgen hatte“

Gerade wurde Torquator Tasso zum dritten Mal zum Galopper des Jahres gewählt. Sie haben auch einen Anteil an den Erfolgen, wie sieht dieser aus?

Sean Byrne: Er ist für mich ein ganz besonderes Pferd, dessen Karriere ich miterleben konnte. Das war absoluter Wahnsinn. Er hat 2022 zwar nur ein Grupperennen gewonnen, doch hat er wieder gezeigt, dass er im Arc ganz vorne mitmischen konnte. Das war ein Super-Ergebnis. Und auch auf festem Boden in Ascot ist er super gelaufen. Torquator Tasso hat immer alles gegeben, ein außergewöhnliches Pferd. Ich bin sehr dankbar, dass ich einen ganz kleinen Anteil daran hatte hier in der Morgenarbeit.

Bei Marcel Weiß in Mülheim haben Sie einen großen Stall im Rücken. Wie läuft die Zusammenarbeit, und was schätzen Sie besonders am Trainer?

Sean Byrne: Ich bin sehr froh, dass ich das Vertrauen von Marcel und vom Gestüt Auenquelle  bekommen habe. Die Zusammenarbeit verläuft sehr gut. Mein Trainer hat mir schon viele Chancen gegeben, und ich habe bereits sehr viel von ihm lernen können.

Sean Byrne am 16.04.2023 beim Kirschblüten-Renntag in Düsseldorf.

„Habe eine sehr hohe Meinung von Vintage Moon“

Nach dem Wechsel von Torquator Tasso ins Gestüt: Gibt es potenzielle Spitzenpferde, auf die Sie besonders große Hoffnungen setzen, eventuell auch in Richtung Derby?

Sean Byrne: Ich habe eine sehr hohe Meinung von Gestüt Auenquelles Vintage Moon. Er hat bereits im letzten Jahr tolle Leistungen gezeigt. Auch im Training macht er seine Arbeit wirklich sehr gut.

Ist ein Platz unter den Top Ten für 2023 realistisch? Und welche Ziele haben Sie sich persönlich gesetzt?

Sean Byrne: Ich hoffe, dass ich es in diesem Jahr unter die ersten Zehn schaffen kann. Aber ich konzentriere mich richtig auf das Reiten und möchte 2023 viel lernen. Sehr freuen würde mich ein Black Type-Sieg in diesem Jahr.

Wie hart müssen Sie für Ihr Gewicht arbeiten? Und welchen weiteren Sport betreiben Sie?

Sean Byrne: Für mein Gewicht muss ich nicht sehr viel machen, aber ich bin mindestens zweimal die Woche im Fitnessstudio in der Nähe von Mülheim.

„Ich bin sehr zufrieden in Deutschland“

Miguel Lopez und Sean Byrne am 24.04.2022 Renntag in Krefeld.

Sie leben mit Ihrem Freund Miguel Lopez, der ebenfalls Jockey ist, in Mülheim. Wie gefällt es Ihnen hier und in Deutschland allgemein?

Sean Byrne: Ich bin sehr zufrieden in Deutschland. Es ist ein schönes Leben hier, und ich hoffe, sehr lange hier bleiben zu können.

Weshalb sind Sie vor einigen Jahren aus Irland gekommen?

Sean Byrne: Ich bin nach Deutschland gekommen, da ich in Irland nicht so viele Chancen bekommen habe. In meinem ersten Jahr hatte ich zwölf Ritte. Ich habe viel gelernt. Ich habe von John Hillis ein Job-Angebot in München bekommen und war sehr zufrieden. Er hat mir viele Chancen gegeben, so dass ich viel lernen konnte. Dafür möchte ich mich noch einmal bedanken.

Gibt es Rennbahnen, auf denen Sie besonders gut zurechtkommen? Und wie bereiten Sie sich auf Ihre Einsätze vor?

Sean Byrne: Ich mag besonders Magdeburg und Hoppegarten, dort bin ich immer besonders gerne. Ich schaue frühere Rennvideos an und analysiere die Formen. Ich weiß gerne, wo das Pferd im Rennen geht.

Gibt es Jockeys, die Sie als Vorbild ansehen? Und welche Ziele haben Sie in den nächsten Jahren vor sich?

Sean Byrne: Andrasch Starke ist mein Vorbild. Ich hoffe, dass ich gesund bleibe und so viel wie möglich dazulerne.

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Michael Hähn
Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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