Schon früh ging der Stern von Jockey Szczepan Mazur auf. Im Alter von nur 17 Jahren holte er sich Derby und Oaks in Polen. Stattliche sechs Championate stehen bereits auf seinem Konto, schon mit 18 ging es los. Allein vier Derby-Siege sprechen für das Können des 28-jährigen. Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog berichtet er über seine Pläne.
Sie sind seit einigen Wochen der Stalljockey von Trainer Bohumil Nedorostek. Wie gefällt es Ihnen hier?
Szczepan Mazur: Es ist das erste Mal, dass ich in Deutschland arbeite, also ist alles neu für mich, aber ich mag es. Der Trainer hat alles für mich hier organisiert.
Vertrauen und Professionalität
Was schätzen Sie an Ihrem Chef besonders? Und was sind Ihre persönlichen Stärken und Schwächen?
Szczepan Mazur: Mir gefällt, wie wir arbeiten, der Trainer vertraut mir und ich vertraue ihm, auch wenn wir uns nicht wirklich persönlich kennen, wir wissen, dass wir professionell sind, und das reicht mir. Ich denke, meine Stärke ist, dass ich mich wirklich auf jedes Pferd konzentriere und versuche, über jedes Detail der Arbeit mit dem Trainer zu sprechen. Meine Schwäche? Ich mag es zu schlafen und zu essen.
Polen und Katar waren bereits Erfolgsstationen für Sie. Was waren die Top-Highlights auf diesen Zeiten? Und was ist der große Unterschied zur Jockey-Szene in Deutschland?
Szczepan Mazur: Ich war auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, ich habe ein Gruppe I-Rennen in Abu Dhabi gewonnen. Ich war sechsmal Champion-Jockey in Polen, habe viermal das Derby und dreimal die Oaks gewonnen. In Katar war ich ebenfalls in der höchsten Kategorie erfolgreich. Ich bin nach Deutschland gekommen, um mich auf der europäischen Bühne zu zeigen, Polen ist ein schöner Rennplatz, aber nicht wirklich international.
„Haben schöne Pferde für Gruppe- und Listenrennen“
Wie sind Ihre Ambitionen am Nedorostek-Stall? Welche Ziele haben Sie sich persönlich gesetzt?
Szczepan Mazur: Ich möchte zeigen, dass ich ein Stalljockey sein kann, der gute Ergebnisse erzielt. Wir haben schöne Pferde, um in Listenrennen und Gruppenrennen zu laufen, mein Ziel ist es, so viele gute Trophäen wie möglich zu gewinnen.
Wie wird man als neuer Jockey hierzulande akzeptiert? Und wie stark ist der Konkurrenzkampf?
Szczepan Mazur: Ich kenne viele Jockeys von früher. Ich bin schon in Deutschland geritten, und um ehrlich zu sein, ist die Welt klein. Ich habe Leute aus Deutschland schon an anderen Orten getroffen. Die Konkurrenz ist stark, aber ich fühle mich gut mit meinem Stall, und wir werden sehr bald auf dem hohen Niveau der Konkurrenz mitreden.
Wie sieht es um Ihre Kenntnisse der deutschen Sprache aus?
Szczepan Mazur: Sehr wenig, ich verstehe eine Menge, aber es ist schwierig zu sprechen.
Wie wohl fühlen Sie sich in Hannover? Und wie gefällt Ihnen das Leben hier?
Szczepan Mazur: Es ist hier sehr ruhig, eine wirklich schöne Stadt, ich mag sie.
Planen Sie in naher Zukunft auch Auslandsgastspiele?
Szczepan Mazur: Nein, ich werde hier bleiben.
Umfangreiches Sportprogramm
Wie halten Sie sich fit? Wie steht es um Ihr Gewicht?
Szczepan Mazur: Ich treibe Sport, meistens joggen, walken und manchmal schwimmen. Ich kann 55kg in den Sattel bringen.
Was wären Sie geworden, wenn es mit dem Jockey-Beruf nicht geklappt hätte?
Szczepan Mazur: Ich habe nie an einen Plan B gedacht, wahrscheinlich etwas anderes mit Pferden.