Er ist ein Mann der Rekorde: Kaum eine Woche vergeht ohne einen Top-Treffer von Trainer Andreas Wöhler. Erst am vergangenen Sonntag sicherte sich der Spexarder Chef des mit rund 120 Pferden größten deutschen Trainingsquartiers mit dem Oleander-Rennen in Hoppegarten (mit Red Cardinal) das nächste Großereignis. Bereits zum siebten Mal und damit so oft wie kein anderer Betreuer. Kaum zwei Wochen waren es da seit dem richtungsweisenden Coup mit Warring States in der Derby-Vorprüfung um das Bavarian Classic in München.
Am kommenden Sonntag steht mit dem 32. Mehl-Mülhens-Rennen – German 2.000 Guineas (Gruppe II, 153.000 Euro, 1.600 m) der erste Klassiker der Saison in Köln auf dem Programm.
Und auch hier hat Wöhler eine ausgezeichnete Bilanz: 1994 Royal Abjar, 1995 Manzoni und 2015 Karpino hießen die bisherigen Sieger aus diesem Stall. Letztgenannter trug die Farben von Sheikh Fahad Al Thani, einem Mitglied der Katar-Herrscherfamilie.
2016 musste Noor Al Hawa mit Platz drei vorlieb nehmen, aber diesmal kann Andreas Wöhler wieder aus dem Vollen schöpfen: Zwei seiner drei Schützlinge befinden sich in führenden Positionen im RaceBets-Wettmarkt.
Da wäre zum einen Empire Of The Star mit dem französischen Spitzenjockey Maxime Guyon, der hier noch auf den ersten Sieg wartet. Der Rennstall Gestüt Hachtsee der Familie Norman (aus Bayern) ist Besitzer dieses jungen Hengstes, der zuletzt in einem 30.000 Euro-Rennen in Chantilly auftrumpfte und nun mit besten Chancen in diese Klasse rückt. Poetic Dream (mit Eduardo Pedroza) gab in Düsseldorf ein standesgemäßes Debüt und überzeugte als Dritter in einer anspruchsvollen Aufgabe ebenfalls in Frankreich. Sein Besitzer Jaber Abdullah aus Dubai war auch der Eigner des bereits angesprochenen Royal Abjar.
Mit Rostam (Jozef Bojko) für Darius Racing (Besitzer von 2016er-Derbysieger Isfahan) hat Wöhler noch eine dritte Hoffnung im Rennen, doch er dürfte deutlich unter den beiden anderen Hoffnungen stehen.
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Das Dr. Busch-Memorial in Krefeld war sehr oft das ideale Sprungbrett für den Klassiker. Karpino 2015 und Lucky Lion 2014 sind die aktuellsten Beispiele, die sowohl in dem Krefelder Highlight, als auch in der Domstadt zum Zuge kamen. Beste Vorzeichen also für Dragon Lips (Andrasch Starke), den der mit bemerkenswertem Erfolg agierende Neutrainer Andreas Suborics aufbietet.
Sein erster Gruppesieger ließ zuletzt u.a. schon Dia Del Sol hinter sich, der mit dem französischen Jockey Ioritz Mendizabal (anstelle des verletzten Adrie de Vries) für das Gestüt Röttgen antritt, das hier mit der Mehl-Mülhens-Stiftung als Sponsor agiert und vor einem Jahr mit Degas äußerst unglücklich und erst nach Zielfoto-Entscheid geschlagen war.
Dia Del Sol, der Championtrainer Markus Klug vertritt, hatte in Krefeld ein sehr schlechtes Rennen und blieb u.a. auch hinter Savile Row (Koen Clijmans), dem damaligen Sensations-Dritten, sowie hinter Fulminato (Filip Minarik), ebenfalls aus dem Suborics-Stall. Fulminato ist hier die zweite Suborics-Hoffnung und gehört dem Gestüt Winterhauch, das 2014 hier mit Lucky Lion erfolgreich war. Gestüt Brümmerhofs Shinzano (Oliver Wilson) büßte im Busch-Memorial durch Wegbrechen seine Chancen ein. Die Form seines Trainers Dominik Moser könnte nicht besser sein.
An der Tagesordnung waren im Mehl-Mülhens-Rennen, auch aufgrund der attraktiven Dotierung, Siege von Gästen aus dem Ausland. Der Engländer Knife Edge 2016, der Franzose Peace At Last 2013, Caspar Netscher, Excelebration und Frozen Power in den Jahren 2012, 2011 und 2010 (alle aus England) – das sind die aktuellsten Beispiele.
Diesmal könnte der Engländer Lockhead (Patrick Cosgrave) unseren Meilen-Stars die Classic-Suppe versalzen. Der Hengst aus dem Erfolgsquartier von William Haggas, der 2002 mit Dupont und 2004 mit Brunel hier den Sieger stellte, bringt sogar eine starke Gruppe I-Platzierung mit. Seine Teilnahme gibt den 2.000 Guineas die besondere Würze. Für Hochspannung ist also gesorgt!