Kommt auf die Rennbahn!

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Häufig hört man: “Ach, auf die Rennbahn? Da würde ich auch mal gerne hingehen. Aber gibt es das überhaupt in Deutschland?” Wenn man im Sport ist, wird man sich denken: Hä? Natürlich! Aber Außenstehende wissen häufig gar nicht, dass es eine Rennbahn in ihrer Nähe gibt, obwohl sie täglich an entsprechenden Straßenschildern vorbeifahren. So sind sie dann ganz überrascht, wenn es heißt: Ja, klar, du bist in 20 Minuten da. Die nächste Sorge ist aber prompt: “Ist das nicht sehr teuer?” Und da liegt der Hase im Pfeffer. Irgendwann einmal war das ein sehr elitärer Sport (obwohl der Eintritt nur zu ausländischen Großevents wie dem Arc oder dem Grand National ernsthaft als teuer zu bezeichnen ist) und weil alle Welt denkt, da kommen nur die Reichen und Schönen zusammen, scheint in den Köpfen festzustecken: Ich gehöre doch gar nicht dazu.

Jeder gehört dazu! Auf die Rennbahn darf und kann und soll jeder gehen. Und es geht sogar noch einen Schritt weiter: Es gibt keinen Dresscode. Man kann in ganz fein kommen. Oder in Jogginghose. Das stört niemanden. Ja, man darf sogar beim Derby in Jogginghose die Pferde anfeuern. Da sind wir in Deutschland nicht pingelig. Es darf ganz extravagant sein, es darf die Arbeitshose sein, weil man eben davor noch gearbeitet hat. Hüte sieht man in Deutschland meist nur zu Gruppe 1 Rennen, Pflicht sind sie aber nicht. Dazu kann man sie auf der Rennbahn kaufen (wenn man sich sehr hutlos fühlt) und manchmal gibt es auch freien Eintritt für Damen mit Hut. Und wann trägt man den schon? So sieht man eben Menschen in Anzug und Krawatte auf der Picknickdecke, während daneben eben eine Familie mit Kindern mitgebrachte Speisen verzehrt. Das darf man übrigens, man muss dort nichts kaufen. 

“Und was mach ich mit den Kindern?”, ist dann die nächste Frage? Bring mit! Auch Kinder mögen Pferde und auf jedem Renntag wird etwas für die Kinder geboten. Ponyreiten, Hüpfburgen, Kinderschminken oder einfach nur mal eine Führung über die Rennbahn und ein Blick in die Waage. Kinder sind willkommen. Sie sind die Rennsportfans von morgen, warum sollen sie denn nicht willkommen sein? Kinder sind dazu noch entweder in einer Familienkarte inkludiert oder haben sowieso freien Eintritt. Es wird also nicht ernsthaft teuer, nur weil man drei Kinder mitbringt. Der Zoo ist teurer! Der Indoorspielplatz auch. Neugierige Kinder dürfen auch mal in die Waage schauen und den Jockeys Hallo sagen. Der Sport ist offen. Das sind keine unnahbaren Menschen, sondern Helden zum anfassen, mit denen man auch als Besucher sprechen darf. Natürlich nicht, wenn sie gerade im Führring stehen und sich die Order vom Trainer abholen, aber sonst sehr wohl. 

Kommt doch einfach mal und schaut euch um. Im schlimmsten Fall kostet es euch 12€ und hat euch vielleicht nicht gefallen. Aber ich garantiere euch, dass die nicht vergeudet sind. Es gibt so vieles auf der Rennbahn zu sehen und zu erleben, da ist für jeden was dabei. Für Oma, für Opa, Vater und Mutter und die Kinder. Denn wenn ihr einen tollen Tag hattet, dann ist auch der Rennverein zufrieden. Also kommt doch mal vorbei. Und noch wichtiger: Kommt wieder, wenn es euch gefallen hat!

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Nika S. Daveron
Nika S. Daveronhttp://www.arschlochpferd.de
Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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