„Leben auf der Durchreise“

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Inhaltsverzeichnis:

Sibylle Vogt: „Auf Rennbahnen, in Hotels oder auf der Straße“Weiterlese
Maxim Pecheur: an jedem Wochenende und mehr unterwegsWeiterlese
Christian von der Recke: Viel unterwegsWeiterlese
Marco Klein: „Habe 50.000 Kilometer zurückgelegt“ Weiterlese

Sibylle Vogt: „Auf Rennbahnen, in Hotels oder auf der Straße“

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Sibylle Vogt

Es gab Jahre, da stand das Auto von Sibylle Vogt kaum still. Hin und her ging es von ihrem früheren Wohnort in Bexbach zum morgendlichen Training nach Iffezheim und dann wieder zurück. Inzwischen wohnt Deutschlands beste Amazone in Rastatt, so dass die Reisewege etwas kürzer sind. Aber natürlich legt sie noch viele Kilometer zu den Rennbahnen in Deutschland und Frankreich zurück.

Exklusiv auf dem RaceBets-Blog berichtet Sibylle Vogt über das „Leben auf der Straße“:

„Wie oft ich zu Hause bin, kommt natürlich auf die Anzahl der Rennveranstaltungen in Deutschland und Frankreich an, bei denen ich vertreten bin. Im Jahr 2020 war ich teilweise nur eine Woche am Stück zu Hause. Ansonsten war ich hauptsächlich auf Rennbahnen, in Hotels oder auf der Straße.

100.000 Kilometer pro Jahr

Ich denke, dass ich im Jahr um die 100.000 Kilometer zurücklege. Und eigentlich fahre ich fast immer selbst. Das Problem in Iffezheim ist, dass kaum andere Leute da sind, die auch zu den Bahnen hinfahren.

„In zweieinhalb Jahren von 70.000 auf 340.000 Kilometer“

Mein früherer Mercedes der A-Klasse hat inzwischen ausgedient. Ich hatte ihn mir bei einem Kilometerstand von 70.000 gekauft. Das war vor zweieinhalb Jahren, nun hatte er 340.000 Kilometer auf der Uhr. Nun habe ich einen Mercedes C-Coupe mit 50.000 Kilometern, aber ich kaufe mir nie einen Neuwagen, da er sich bei mir so schnell verbraucht. Das lohnt sich einfach nicht. Inzwischen, nach der Trennung zwischen Sven Schleppi und mir, fallen die insgesamt drei Stunden Fahrt von Bexbach nach Iffezheim und zurück weg.

Ich habe mich an die Fahrten gewöhnt, wie nach Lyon. Das sind insgesamt 1.100 Kilometer an einem Tag. Ich reise gerne, so lange der Erfolg sich einstellt. Dann ist es nur halb so anstrengend. Wenn es nicht läuft, dann fällt es einem schwerer.

Nach Köln muss ich für das Training nur zu bestimmten ganz wichtigen Galopps bei Peter Schiergen vor Gruppe I- oder Gruppe II-Rennen fahren. Da bin ich dann von Carmen Bocskai freigestellt.

„Fliegen ist angenehm“

Natürlich ist es sehr angenehm zu fliegen, wie zu bestimmten Events weiter weg im Ausland. Durch Corona besteht allerdings das Problem, dass nicht so viele Flüge gehen wie früher. Beim Jockey-Wettbewerb in Prag wollten Martin Seidl und ich aus Köln fliegen, aber das klappte nicht, so dass wir mit dem Auto fahren mussten. Das waren dann sieben Stunden. Aber auch damit kann man sich arrangieren.“

Die heutigen Rennen bei RaceBets


Maxim Pecheur: an jedem Wochenende und mehr unterwegs

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Maxim Pecheur

Maxim Pecheur kommt viel rum in seinem Job. In diesem Artikel beleuchtet er seine vielen Fahrten und Reisen und versucht eine konkretere Angabe bezüglich der Kilometer zu machen. Wir hatten von unserem Botschafter natürlich keine genaue Zahl erwartet, schließlich sind pauschale Angaben immer schwierig, gerade in den aktuellen Zeiten. Fakt ist auf jeden Fall, dass er unfassbar viel unterwegs ist.

80.000 bis 100.000 Kilometer im eigenen Fahrzeug

„Ich denke, dass ich mit meinem eigenen Fahrzeug so zwischen 80.000 Kilometer und 100.000 Kilometer im Jahr fahre. Man kann das sehr schwer in Zahlen zu fassen. Das ist ein bisschen anders, wenn man nicht ganz so viel ins Ausland muss. Wie oft ich zu Hause bin, hängt letztlich damit zusammen, wie oft man weit entfernt vom Wohnort reiten muss.

Genaue Angaben sind schwierig

Eine genaue Anzahl für die Kilometer, die ich in jedem Jahr zurücklege, kann ich wie gesagt schwer machen, das ist eine Schätzung. Natürlich bin ich an jedem Wochenende unterwegs zu den verschiedenen Bahnen. Aber wir Reiter teilen uns Mietwagen, schon um unsere eigenen Fahrzeuge nicht zu verschleißen und um Geld zu sparen. Dann wechselt man sich halt während einer langen Fahrt ab. Zusätzlich zu den Fahrten mit dem Auto kommen auch noch Fahrten mit der Bahn und Flüge hinzu. Wobei das alles wegen Corona vor allem im letzten Jahr aber auch in diesem weniger geworden ist. Berlin und München machen wir eigentlich häufig mit dem Flugzeug, das ist seit Corona aber weniger geworden. Kilometer mit dem Flieger sieht man natürlich auf keinem Tacho.

Geteilte Fahrten

Man muss unterscheiden, dass man einen Teil der Kilometer mit dem eigenen Auto fährt und dann Teile mit Dritten. Wir teilen uns nach Möglichkeit die Fahrten. So kann man sich zwischendurch auch ausruhen, es geht aber auch um die Kosten. Ich denke, dass jeder von uns mit verschiedenen Fahrzeugen zwischen 100.000 Kilometer und 150.000 Kilometern macht.

Die Fahrten ins Ausland

Es war ja lange Zeit auch schwieriger für uns für Ritte nach Frankreich zu fahren, weil wir uns vorher aufwändig testen lassen mussten. Das gleiche gilt für die Schweiz und für Italien. Das ist nun alles wieder etwas einfacher geworden. Ich bin im Winter häufig in Belgien, dazu noch in der Schweiz. Dreimal in der Woche bin ich normalerweise unterwegs und reite die anderen Tage in der Woche in der Arbeit. Natürlich gibt es Wochen, wo man fünfmal oder sechsmal unterwegs ist. Das hängt auch mit den Orten der Veranstaltungen zusammen. Und der Zusammenhang, ob man mit dem eigenen Stall viel unterwegs ist vielleicht viel nach Frankreich fahren muss. Von den Entfernung her legen wir jedenfalls auf das Jahr gerechnet unfassbar weite Strecken zurück. Und dann kommen auch noch die täglichen Fahrten in den Stall hinzu. Wenn man nicht direkt in einem wohnt oder einen kurzen Fußweg von einem entfernt, kommt da einiges zusammen.

An das Geld denken

Ich habe schon in vielen anderen dieser Artikel erwähnt, dass wir auf das Geld achten müssen, weil wir Jockeys weitaus weniger verdienen als man gemeinhin annimmt. Der Betrieb muss am Laufen gehalten werden. Und das geht nur, wenn man direkt nach der Veranstaltung wieder nach Hause fährt und auch zuvor nicht vor Ort übernachtet hat. Lassen wir die Meetings hier einmal außen vor. Man fährt also immer wieder zurück, es sei denn es ist rein von der Logistik her nicht nachvollziehbar. Man kann schwer von Köln nach Hoppegarten fahren, zurück nach Köln und am nächsten Tag nach Dresden oder München, um ein Beispiel zu nennen. Hotels kosten Geld, unter 80 Euro in der Nacht kommt man nicht hin. Und wenn man mit mehreren Leuten fährt, kommt noch hinzu, dass man gemeinsam auf die identische Art und Weise vorgehen muss. Es kann also nicht der eine nach Hause fahren und der andere bleibt vor Ort und am nächsten Tag reitet man dann wieder gemeinsam auf einer anderen Bahn. Die Firma am Laufen zu halten ist in Deutschland nicht so einfach, das haben wir in anderen Texten wie erwähnt auch bereits mehrfach beschrieben.“

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Christian von der Recke: Viel unterwegs

Christian von der Recke
Christian von der Recke

Christian von der Recke gehört zu den Trainern, die sofern es möglich ist, bei den Starts der von ihm trainierten Pferde persönlich vor Ort sind. Er macht es sich also nicht stattdessen im heimischen Wohnzimmer vor dem Fernseher gemütlich, während andere arbeiten. Er weiß, dass es zu seinem Job gehört, auch die Besitzer zu betreuen. Wir haben ihn folglich gefragt, wie viele Kilometer er in jedem Jahr unterwegs ist. Eine konkrete Angabe war natürlich nicht möglich, aber die Zahlen, die er uns nannte, können erstaunen.

Fast immer mit dabei

„Ich gehöre, wie in diesen Artikeln schon das ein oder andere Mal zu lesen gewesen ist, zu den Trainern, die gerne vor Ort sind, wenn die von mir trainierten Pferde laufen. Das bin ich auch meinen Besitzern schuldig. Da kommt also so einiges an Kilometern zusammen. Wobei das mit der konkreten Angabe schwierig ist. Es sind sicherlich über 100.000 Kilometer im Jahr im Auto. Aber hinzu kommen auch Flüge und Fahrten mit der Bahn. Wenn man ins Ausland muss, kommt auch einiges zusammen. Da sitzt man dann auch schon mal mit im Transporter. Es ist also schwierig das alles zusammen zu rechnen.

Es gehört zum Job dazu

Mir haben das Reisen und die langen Fahrten früher überhaupt nichts ausgemacht. Aber erfahrene Menschen aus diesem Sport haben mir damals bereits gesagt, dass andere Zeiten kommen werden, an denen mich das etwas mehr belastet. Und es ist tatsächlich ein wenig anstrengender geworden. Gerade in der Corona Zeit musste man dann als Trainer auch mal am Morgen nach Deauville fahren und am Abend zurück. Das waren Fahrten, die man etwas länger in den Knochen hatte. Letztlich gehört das aber alles zum Job dazu.

Trainer als Motivation vor Ort

Was ich sehr schade finde, ist, dass man beispielsweise in Frankreich das Gefühl hat, dass die Reiter sich mehr anstrengen, wenn man als Trainer vor Ort ist. Ich kann mich natürlich auch täuschen. Dabei ist das ein bisschen seltsam, ich kann als Trainer außer die Order zu geben eigentlich gar nichts mehr machen. Und das wäre auch am Telefon möglich. Aber wir Trainer bringen wohl Motivation. Ausschlaggebend für mich ist aber mehr, welche Besitzer vor Ort sind, jedenfalls wenn ich Starter auf zwei Bahnen habe. Alle sind wichtig, aber der eine braucht mehr Betreuung als der andere. Da meine beiden Töchter mit im Boot sind, ist es aber auch mal möglich nicht überall hinzufahren. Andererseits wollen die Besitzer natürlich schon gerne sehen, dass ihr Trainer zur Arbeit geht. Man sollte aber also nicht frei machen, wenn ein Pferd läuft.

Viele Fahrten sind das Ziel

Es sind wie gesagt viele Kilometer mit dem Auto plus Fahrten mit der Bahn und Flüge. Und man fährt oft mit. Das erklärt dann die 100.000 Kilometer und mehr. Das klingt viel, aber man macht es ja auch gerne. Ich sage mal so: wenn man gar nicht die Möglichkeit hat so viel zu fahren in meinem Job, hat man ja nicht sonderlich viele Starter und das kann auch nicht das Ziel sein. Man ist ja daran interessiert, viele Starter zu haben und ist nicht böse darüber, dass man diese Kilometer auf sich nehmen muss.

Das Problem Autobahn in Deutschland

Die Fahrten auf den Autobahnen in Deutschland sind auch nicht immer angenehm, jedenfalls wenn Stau ist. Ich habe von Hannover nach Weilerswist kürzlich dreieinhalb Stunden gebraucht, weil es unterwegs zwei Unfälle gab. Ich rege mich aber nicht mehr auf über diese Fahrten oder wenn ich mal im Stau stehe. Ich kann ja nichts daran ändern. Anders als früher ist übrigens, dass es ein Navi gibt und man einfach nur noch fahren und aussteigen muss. Das war früher nicht so.

Das Fazit zum Thema

Mein Fazit zum Thema mit den vielen Kilometern ist: Die langen Strecken setzen mir doch mehr zu als früher. Ausruhend ist das nicht so lange im Auto. Mit dem Zug zu fahren oder sich eine Strecke am Steuer zu teilen ist angenehmer. Aber es muss sein, denn es gehört dazu. Und die Besitzer erwarten es, dass ich dabei bin. Es ist ihr gutes Recht.“

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Marco Klein: „Habe 50.000 Kilometer zurückgelegt“

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Marco Klein

Der Tacho des eigenen Wagens kommt manchmal schon in den roten Bereich – für einen Galopp-Trainer wie Marco Klein gehört das Fahren zu den Hippodromen in den verschiedensten Teilen Deutschlands, aber auch nach Frankreich, zu den Hauptbeschäftigungen neben dem eigentlichen Trainieren.

Exklusiv auf dem Blog berichtet RaceBets-Botschafter Marco Klein, wieviele Kilometer er im Jahr zurücklegt und was alles mit dem Reisen zusammenhängt:

„Wir Trainer sind schon sehr viel unterwegs. Teilweise fahre ich direkt mit dem Transporter mit, doch den großen Teil der Wege lege ich mit meinem eigenen PKW zurück. Da der Wagen noch relativ neu ist, kann ich genau sagen, dass ich in diesem Jahr 50.000 Kilometer mit ihm zurückgelegt habe.

Nur wenige Renntage im Südwesten

In der Regel fahre ich selbst. Wenn wir nur zwei Pferde dabei haben, steuere ich auch meistens den eigenen Transporter. In den letzten beiden Jahren, vor allem in 2021, war die Besonderheit, dass im Südwesten nur wenige Renntage stattgefunden haben. Auch das Frühjahrs-Meeting in Baden-Baden ist bekanntlich ausgefallen.

Fokus zu sehr auf NRW

Meiner Meinung nach hat man von Verbandsseite keine Rücksicht auf uns genommen und die Schwerpunkte ganz klar auf Nordrhein-Westfalen und Hannover gelegt. Dadurch waren unsere Reisen länger und die Transporte teurer und die Kosten höher. Generell ist mir auch auf Verbandsseite vieles zu NRW-lastig. Und der Trainer- und Jockey-Verband hat sich nicht dafür eingesetzt, dass die Renntage besser verteilt wurden.

Dank der Initiative von unserem Stalljockey Tommaso Scardino hatten wir im April einen Renntag in Mannheim, sonst hätte es im ersten Halbjahr kaum Rennveranstaltungen in der Region gegeben. Ein Vorteil und sehr wichtig war für uns allerdings, dass Baden Galopp wieder Renntage in Iffezheim durchgeführt hat und sich die Situation in Baden-Baden sehr gefestigt hat.

Blickrichtung Frankreich

Ansonsten schauen wir natürlich auf die französische Provinz und greifen dort an. Die Rennpreise sind da auch sehr attraktiv. Ich plane, im nächsten Jahr dort noch viel öfter anzutreten. Zum Beispiel sind kürzlich in Straßburg in einem Rennen 13 der 15 Starter aus Deutschland gewesen. Irgendwie hungert sich der deutsche Rennsport selbst aus.“

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