Marco Klein: Die Tipps für die Super-Meetings: Dubai und Cagnes

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Der ebenso plötzliche wie heftige Wintereinbruch in Deutschland hatte am Sonntag auch Einfluss auf das Renngeschehen hierzulande. Die Galopprennen in Dortmund mussten abgesagt werden. Auch die Traber in Berlin-Mariendorf hatten ihre Veranstaltung an diesem Tag stornieren müssen.

Eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten durch den Wintereinbruch

„Es war folgerichtet, dass der letzte Renntag einen Tag vorher abgesagt wurde“, rekapituliert der Mannheimer Trainer Marco Klein. „Das Winter-Wetter hat inzwischen ja überall in Deutschland Einzug gehalten, so dass es Probleme gibt, entsprechend zu trainieren.“

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Leider gibt es in dieser Woche auch keine Galopprennen hierzulande, man muss sich also bis zum 21. Februar in Geduld üben. Klein: „Es bleibt daher abzuwarten, wie die Nennungen für die nächste Woche in Dortmund ausfallen, wenn alle kürzer treten müssen. Ich habe noch keine Engagements abgegeben, aber es gibt ja auch die Möglichkeit, Pferde nachzunennen. Wir wollen erst einmal sehen, ob die Abschlussarbeiten auch entsprechend durchgeführt werden können. Erfreulich ist, dass die Ausschreibungen für das zweite Quartal jetzt herauskommen sollen, was uns natürlich Planungssicherheit gibt.“

Doch kommen wir zur Rennanalyse, die im Mittelpunkt dieses Textes stehen soll. Das internationale Angebot in der laufenden Woche ist allerdings reichhaltig. Der World Cup Carnival am Donnerstag in Meydan/Dubai geht in die nächste Runde. Und am Sonntag, 14. Februar steht beim Flachmeeting in Cagnes-sur-Mer ein Highlight-Tag bevor mit zwei Listenrennen.

04.02.2021, Meydan, United Arab Emirates
04.02.2021, Meydan, United Arab Emirates, Foto: TT

RaceBets-Botschafter Marco Klein hat nach Alternativen gesucht und ist genau hier fündig geworden. Zwei Rennen in Meydan und eines in Cagnes haben es ihm angetan. Wir haben ihn am Dienstag gefragt, welche drei Rennen für ihn am spannendsten sind und ihn um seine Analyse gebeten. Außerdem ging er der Frage nach, weshalb diese Prüfungen für normale Rennsportfans besonders attraktiv sind. Hier seine Einschätzung. Sie stammt vom Dienstag und basiert auf dem Zeitpunkt nach der Starterangabe für Dubai, aber vor der Vorstarter- und Starterangabe für Cagnes. Es könnten sich also bei dem französischen Rennort noch Veränderungen vor der Veröffentlichung ergeben haben, eventuell sind inzwischen Pferde gestrichen oder neu hinzugekommen.  Dies bitten wir zu berücksichtigen.

Zweimal Meydan, einmal Cagnes – das sagt der Experte

Meydan, Donnerstag, 11. Februar: Al Maktoum Challenge Rd. 2:

Gr. II, 1.900 m, Dirt, 4. Rennen

„Dubai Warrior steht an erster Stelle“

Marco Klein: „Am Donnerstag steht wieder ein spannender Renntag beim Dubai World Cup Carnival an. Ich habe gerade am Wochenende einen Bericht gelesen, dass Dubai nach vielen Öffnungen in den letzten Wochen nun mit deutlich erhöhten Infektionszahlen zu kämpfen hat, die rund viermal so hoch sind wie noch Ende 2020. Daher gibt es auch dort wieder Einschränkungen des öffentlichen Lebens, wie die Schließung von Bars oder Pubs und das Zurückfahren der erlaubten Kapazität in Hotels, Malls und Beach Clubs auf 70 Prozent, Kinos auf 50 Prozent. Es ist also auch vieles anders als sonst. Erfreulicherweise finden die Rennen in Meydan statt, wenn auch wie fast überall nahezu ohne Zuschauer vor Ort.

Dubai Warrior mit Rab Havlin
Dubai Warrior mit Rab Havlin, 07.08.2019, Kempton, Foto: Edward Whitaker

Godolphin dominiert alles, das war ja auch schon in den letzten Jahren so. Scheich Mohammed möchte eben in seiner Heimat besonders gerne gewinnen. Am Donnerstag ragen zwei Grupperennen aus der Karte von sechs Rennen heraus, und diesmal könnten hier auch mal andere Besitzer mit ihren Pferden vorne sein. Das liegt daran, dass in der zweiten Runde der Al Maktoum Challenge dieser Erfolgsstall nicht vertreten ist.

Doch der Sieg könnte trotzdem an die Scheich-Familie gehen, denn DUBAI WARRIOR aus dem Stall von John Gosden in England gehört Scheich Mohammed bin Khalifa Al Maktoum. Dieser Fünfjährige gewann schon sechsmal auf Allwetterbahnen, startet nun allerdings zum ersten Mal auf dem normalen Sand und nicht auf synthetischem Untergrund. Doch mit seinem Rating steht er an erster Stelle im Zehnerfeld. Die meiste Gefahr droht von dem beeindruckenden Jebel Ali-Gewinner BLOWN BY WIND, der im Besitz von Scheich Mohammeds Sohn Hamdan steht, sowie THEGREATCOLLECTION und SALUTE THE SOLDIER, dem Zweiten bzw. Dritten aus der ersten Runde der Al Maktoum Challenge. Letztgenannter ist Adrie de Vries anvertraut, der wieder einen tollen Carnival in der Wüste hinlegt.

Nicht übersehen darf man zudem CAPEZZANO, auch wenn er einige Male enttäuscht hat, aber aus Startbox eins könnte er ein ungestörtes Rennen an der Spitze bekommen, was ihm besonders liegt.

Meydan, Donnerstag, 11. Februar: Al Rashidiya:

Gr. II, 1.800 m, Turf, 5. Rennen

„Es könnte die identische Dreierwette geben wie zuletzt“

Mit nur sieben Pferden ist das Feld im Al Rashidiya zahlenmäßig überschaubar und vielleicht nicht ganz so stark wie sonst. Mir sticht LORD GLITTERS ins Auge. In den Singspiel Stakes löste sich der Gast aus England klar von den beiden Godophin-Pferden ZAKOUSKI und DREAM CASTLE, die es erneut mit ihm aufnehmen. Es spricht vieles für eine identische Dreierwette.

Lord Glitters mit Adrie De Vries
Lord Glitters mit Adrie De Vries, 21.01.2021, Meydan, Dubai, United Arab Emirates, Foto: TT

Mich wundert nur, dass Adrie de Vries, der zuletzt mit ihm erfolgreich war, diesmal nicht im Sattel sitzen darf, sondern Daniel Tudhope, aber er ist halt der Stalljockey von Trainer David O‘ Meara.

Cagnes-sur-Mer, Sonntag, 14. Februar:
Grand Prix de la Riviera Cote d‘ Azur:

Listenrennen, 2.000 m

Schwerer Gang für die deutschen Pferde

Das Meeting in Cagnes-sur-Mer geht jetzt in seine interessanteste Phase, denn am Samstag stehen schon zwei Listenrennen an. Blendend gelaufen ist es bisher für Peter Schiergen. Es ist schon bemerkenswert, so früh im Jahr solch eine tolle Form zu haben. Da darf man auf die weitere Saison sehr gespannt sein. Es könnte eine interessante Saison für ihn werden.

Im Zentrum stehen der Prix de la Californie für die Dreijährigen und der Grand Prix de la Riviera Cote d‘ Azur, auf den ich mich hier konzentrieren möchte. Natürlich tappt man vor der ersten Streichung noch ziemlich im Dunkeln. Da weiß man auch nicht, ob die noch startberechtigten deutschen Pferde POLDI’S LIEBLING und SIYOUZONE mit dabei sein werden. Beide dürften es im Falle eines Starts hier aber sehr schwer haben. POLDI’S LIEBLING ist zwar schon Gruppesieger, doch war das als Zweijähriger. Und seither hat er dieses Potenzial nicht mehr gezeigt, auch wenn er ein Rennen in Lyon-la-Soie für sich entschieden hat. SIYOUZONE lief schon mal auf Listen-Ebene ansprechend, aber die Platzierung in einem Verkaufsrennen, nach der er an den Stall von Stefan Richter wechselte, muss er noch steigern.

„Kenway und Fantastic Spirit sind meine Favoriten“

Kenway
Kenway, 06.10.2019, Longchamp

Meine Favoriten sind KENWAY, der sich gerade in einem Listenrennen in Deauville in Szene setzte, und FANTASTIC SPIRIT, der zielgenau auf das Highlight in Cagnes vorbereitet worden sein könnte. Man darf nicht vergessen, dass er 2020 sogar im Prix du Jockey-Club mit von der Partie war, wenngleich nur Platz acht heraussprang. Aber hier ist es deutlich einfacher.“

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Michael Hähn
Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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