Der Lockdown hat Deutschland im Griff, ab dem 16. Dezember bis mindestens zum 10. Januar ist das öffentliche Leben hierzulande deutlich heruntergefahren. Auch wenn Zuschauer auf unseren Rennbahnen nicht zugelassen sind, können die Veranstaltungen, so wie es aktuell aussieht, stattfinden. Natürlich ist das eine Ansage unter Vorbehalt, denn das kann sich auch immer mal schnell ändern.
Am Sonntag geht der Reigen der PMU-Renntage in Dortmund weiter, natürlich wollen wieder viele Spezialisten die Chance nutzen, ihr Punktekonto aufzustocken und manchen Euro nach Hause bringen. Das gelang auch unserem RaceBets-Ambassador Marco Klein. Der Mannheimer Trainer schaffte mit Thunder Light und Bergadler gleich zwei Treffer am vergangenen Sonntag an derselben Stelle. Mit 22 Siegen kann sich seine Saison 2020 schon jetzt sehen lassen. Und vielleicht kommt ja bei den noch ausstehenden Terminen noch der ein oder andere Erfolg hinzu, wie am Sonntag in Dortmund.
Auch auf der Sandbahn im französischen Deauville geht es derzeit, genauer gesagt am Donnerstag, zur Sache, mit dem Prix Arcangues, einem mit 36.000 Euro dotierten Listenrennen über 2.500 Meter.
Einmal Deauville und zweimal Dortmund – das sagt der Experte
Auch RaceBets-Botschafter Marco Klein analysierte schon zum Wochenstart die Prüfungen. Wir haben ihn am Dienstag gefragt, welche drei Rennen für ihn am spannendsten sind und ihn um seine Analyse gebeten. Außerdem ging er der Frage nach, weshalb diese Prüfungen für normale Rennsportfans besonders attraktiv sind. Hier seine Einschätzung zu drei ausgewählten Prüfungen am Donnerstag (17. Dezember) in Deauville und am Sonntag (20. Dezember) in Dortmund. Die Analyse beruht auf dem Stand vor der Starterangabe zu Dortmund am Donnerstag (Stand: 15.12.). Es könnte also sein, dass das ein oder andere Pferd noch gestrichen oder zusätzlich ins Rennen kommt.
Deauville, Donnerstag, 17. Dezember: Prix Arcangues
Listenrennen, 2.500 m
„Bin gespannt auf Nao Da Mais“
„Am Donnerstag steht in Deauville ein sehr spannendes Listenrennen bevor, der Prix Arcangues hat auch eine vorzügliche Besetzung gefunden, denn es starten Pferde, die sogar schon auf allerhöchster Ebene in Erscheinung getreten sind. Das interessanteste Pferd ist NAO DA MAIS. In seiner früheren Heimat Uruguay avancierte er zum Gruppe I-Sieger.
Natürlich sind diese Formen sehr schwer einzuschätzen, aber sein Rating von 53 Kilo ist mehr als nur ein Wort. Und mit Cristian Demuro sitzt ein Spitzenjockey im Sattel. Trotz der längeren Pause bin ich auf diesen Kandidaten äußerst gespannt.
Erinnert sich Holdthasigreen an seine Bestform?
Auch HOLDTHASIGREEN war früher ein Gruppe I-Pferd. Noch im Oktober lief er als Dritter im Prix Royal-Oak in Longchamp ausgezeichnet, denn das ist ja ein Stehertest der besonderen Klasse. Auch der vierte Rang auf Listen-Ebene im November war noch in Ordnung. Dagegen wirft der zehnte Platz anschließend einige Fragen auf. Ich verzeihe ihm diesen Ausrutscher und glaube, dass er wieder vorne mitmischen sollte. Wir sprechen ja hier nicht von einem Gruppe-, sondern nur von einem Listenrennen.
Steigerungsfähiger Gast aus England?
Gefährlich scheint mir auch Cepheus zu sein, der aus England anreist. Er bringt versprechende Formen aus Handicaps mit. Sein einziger Versuch in einem Grupperennen war noch nicht so glorreich, aber er könnte sich als dreijähriges Pferd vielleicht noch weiter steigern und den anderen Pferden hier auf den Zahn fühlen.
Die deutsche Stute SUBPOENA hat hier einen sehr schweren Gang vor sich gegen gestandene Gruppe- und Listenpferde.
Dortmund, Sonntag, 20. Dezember: Ausgleich III
1.200 m
„Die Starterfelder sind etwas kleiner geworden“
Am vergangenen Sonntag waren wir auf der Dortmunder Sandbahn sehr erfolgreich mit zwei Siegen. Etwas störend ist natürlich, dass Bergadler für seinen Erfolg dreieinhalb Kilo bekommen hat, obwohl das Preisgeld nur 1.500 Euro war, wovon dem Besitzer rund 1.000 Euro übrig bleiben. Bei Thunder Light waren es 2.500 Euro Prämie für den Ausgleich III-Sieg. Aber natürlich kann ich die deutschen Rennvereine auch verstehen, dass man derzeit offenbar nicht mehr Geld ausschütten kann.
Die Starterfelder am kommenden Sonntag in Dortmund sind deutlich kleiner als zuletzt. Vielleicht hat das auch etwas damit zu tun, dass in der nächsten Woche noch einmal Grasbahnrennen in Mülheim anstehen und man dort angreifen möchte, denn auch die Nennungen für den 27. Dezember in Dortmund sehen nicht viel besser aus.
Doch zurück zu dieser Woche. Im Ausgleich III über 1.200 Meter gab es am Dienstag noch sieben Nennungen. Ich muss zugeben, dass ich nicht so begeistert davon bin, dass man an diesen kurzen Rennen so sehr festhält.
Kann Sea Ess Seas die schwächere Leistung korrigieren?
SEA ESS SEAS war am Sonntag nur Zehnter, musste aber auch mit 63 Kilo antreten. Und das Rennen gestaltete sich für ihn nicht sonderlich günstig. Nun muss Tommy Scardino nur 55 Kilo in den Sattel bringen, und das ist eines der niedrigeren Gewichte im Rennen. Wenn SEA ESS SEAS die schwächere Leistung korrigieren kann, dann hat er Chancen und steht mit in der Favoritenrolle.
NAQDY war Siebter in Dortmund auf 1.800 Metern. Über 1.200 Meter hat er in diesem Jahr schon gewonnen. Rechnet man die Erlaubnis ein, dann trägt er nur 53,5 Kilo. Damit könnte er mitmischen.
Platzchancen für Waldana und Esprit de Corps
Interessant ist zudem WALDANA, die genau vor einem Jahr hier ihr Maidenrennen gewonnen hat und dabei keinen Geringeren als Irish Poseidon schlug. Mit dem niedrigen Gewicht könnte sie es in die Platzierung schaffen. Aber auch ESPRIT DE CORPS kann Sand, wie man in Mons gesehen hat. In England ist er auf kürzeren Distanzen auch schon gelaufen, in Dortmund war er über 1.200 Meter bereits Vierter. Er hat für mich Platzchancen.
Dortmund, Sonntag, 20. Dezember: Altersgewichtsrennen
1.800 m
„Rechne mir mit Inchiquin Chancen aus“
Im Altersgewichtsrennen über 1.800 Meter sind wir mit zwei Pferden vertreten. INCHIQUIN sollte zuerst in die Winterpause geben, aber sie hat sich im Training so gut angeboten, dass wir es hier wieder versuchen wollen. In München war zuletzt der Boden zu tief, da musste sie zuviel rackern. Diese Form ist zu streichen. Wenn die Stute mit dem Sand zurechtkommt, rechne ich mir Chancen aus.
GOLDEN APRIL hat auch gute Trainingseindrücke hinterlassen. Sie gibt hier ihren Einstand. Da muss man mal sehen, wieweit sie kommt, aber auch bei ihr hoffe ich, dass sie mit Sand klarkommt.
„Big Ben Harbour und Lex Luthor sind die Favoriten“
Sehr stark war der Einstand von BIG BEN HARBOUR, der wieder aus den Niederlanden kommt. Er war am 23. November gleich Zweiter und blieb auch schon zweieinhalb Längen vor LEX LUTHOR, der nun aber fünf Kilo Erlaubnis herunternimmt. Das sind für mich die beiden Favoriten.“