Dreijährige Hengste und Wallache | Weiterlesen |
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France Galop, dem Dachverband der Galopper in Frankreich, wurde der 11. Mai als Termin für einen Neustart mit Geisterrennen in Aussicht gestellt. Bis mindestens Ende Mai sollen ausschließlich Pferde in französischem Training teilnehmen dürfen. 50 davon werden an dieser Stelle kurz vorgestellt.
Wenn es soweit ist, werden endlich die neuen Zweijährigen herauskommen, zu denen man im Moment noch wenig sagen kann. Bei den männlichen französischen Dreijährigen haben sich im Vorjahr besonders das Godolphin-Paar VICTOR LUDORUM und EARTHLIGHT sowie deren neuer Fabre-Stallgefährte, der Schlenderhaner ALSON, mit Gruppe 1-Triumphen für die Klassiker 2.000 Guineas in Longchamp und das Derby in Chantilly empfohlen. Über diese drei Raketen war bereits einiges zu lesen.
Bei den gleichaltrigen Stuten gibt es bislang noch keine französische Gruppe 1-Siegerin, nachdem deren Gruppe 1-Criterium am Arc-Wochenende durch Familie Niarchos‘ ALBIGNA nach Irland ging. Die dort platzierten Französinnen MARIETA (M. Delcher-Sanchez) und FLIGHTY LADY (G. Hernon), sowie diverse Fabre-Stuten wie zum Beispiel die in England Gruppe 1 platzierte Gruppe 2-Siegerin TROPBEAU, könnten der Saison wohl auch ihren Stempel aufdrücken.
Erfahrungsgemäß werden sich aber auch noch andere in den Vordergrund schieben. Solche Kandidaten/innen sowie weitere hoffnungsvolle Vertreter des Jahrgangs 2017, die bisher noch keine Gruppesiege errungen haben, werden hier beschrieben. Dazu noch einige vierjährige Pferde. Alle werden hoffentlich ab Mai wieder aktiv und, nicht nur im Hinblick auf die ganz großen Highlights, umgehend auch für die Wetter interessant.
Dreijährige Hengste und Wallache:
ALFAREEQ, Trainer F. Head, Besitzer Hamdan Al Maktoum:
Im Anschluss an seinen Debut-Ehrenrang zum später erneut erfolgreichen Overdose-Halbbruder Roberto Mount war Alfareeq am 29. Februar in Deauville heißer Favorit. Über 1.900 Meter der Sandbahn ließ der bunte Schimmel, erst etwas verspätet auf freier Bahn, die von Safiyann angeführte Konkurrenz in beeindruckendem Stil stehen. Der Dark Angel-Sohn ist das erste Produkt einer Stute, die bei wenigen Starts zweijährig ein Sandbahnrennen gewann und dabei New Bay hinter sich ließ, der im folgenden Jahr im Derby triumphierte und im Arc platziert lief. Von Starts in diesen Rennen darf man somit aktuell auch im Lager von Alfarereq träumen, dessen erstes Gruppe 1-Engagement vielleicht sogar schon die 2.000 Guineas (1. Juni, 126 Nennungen) werden könnten.
Nächster Start von ALFAREEQ: Saint-Cloud 8. Rennen
AMOUR EN POEME, A. Schütz, J. Abdullah:
Der noch sieglose Amour En Poeme ist bisher zweimal über 1.400 Meter angetreten. Ende September begann er als Fünfter nett, bevor er zuletzt am 20. Oktober in Longchamp als Zweiter um eine dreiviertel Länge King Pacha unterlag, der seitdem auch noch nicht wieder gelaufen ist. Der Vierte und der Fünfte konnten anschließend gewinnen, was bald auch bei diesem braunen Poet’s Voice-Sohn der Fall sein dürfte, der noch eine Nennung für die 2.000 Guineas hat. Dieser Gruppe 1-Klassiker könnte bestimmt zu früh für ihn kommen. Er stammt aus einer platziert gelaufenen Halbschwester der Gruppe 3-Siegerin Xenobia und damit aus einer besseren Wertheimer-Familie recht ordentlich ab. Sein relativ hoher Jährlingspreis in Höhe von 110.000 Euro kam wohl auch deshalb zustande, weil er damals schon eine ansprechende Erscheinung war.
ANOTHER SKY, F. Head, G. Strawbridge:
Der zweijährig nicht gelaufene Another Sky hat sich am 3. März sofort in den Blickpunkt katapultiert, als er auf dem Sand von Chantilly einen absolut beeindruckenden Einstand gab. Wie bei vielen Maidensiegen steht auch der Wert von diesem noch nicht fest, zumal er, bereits über 1.900 Meter, gegen weitere Neulinge gelang. Doch neben dem tollen Stil des Erfolges fallen bei Another Sky noch weitere Punkte auf. Zum einen ist er ein optisch beeindruckender Fuchs mit einigem Kaliber. Sein Vater Le Havre hat schon Champions geliefert. Dass aber auch seine Mutter mit Almanzor bereits einen solchen gestellt hat, macht Another Skys Pedigree wirklich hervorragend. Auf demselben Level spielt sein Trainer Freddy Head, der 2019 ein Seuchenjahr hinter sich bringen musste, dass sich 2020, vielleicht auch Dank dieses Hengstes, kaum wiederholen dürfte.
BOTCH, C. Ferland, auch zu 10% Besitzer, mit Ecurie Mill Reef und Ecurie M. Moczulski:
Botch ist ein dreijähriger Fuchs-Wallach von Fuisse, der als Halbbruder des auf Listenebene erfolgreichen Sprinters Cox Bazar als Jährling 36.000 Euro gekostet hat. Jeweils auf Sand begann er Ende Januar in Pau als unweit geschlagener Meilenvierter einer später aufgewerteten Partie, bevor er zuletzt am 19. Februar in Cagnes über 1.300 Meter sein erstes Rennen gewann. Dabei war er anderthalb Längen vor dem abermals platzierten Tawhiri über der Linie, hätte aber mit mehr Vorsprung gewinnen können. An Botch ist optisch alles dran, so dass er sich auch auf Turf zurechtfinden und über die Siegerklassen Richtung Black Type hochdienen können dürfte.
BRANDTMANN, Mme P. Brandt, BLC Horseracing SC:
Brandtmann lief bisher zweimal und auf Sand jeweils platziert. Ende November konnte der Zoffany-Sohn als Dritter kaum Anschluss an Roberto Mount und Alfareeq halten, die sich mit anschließenden Erfolgen jedoch als kommende Black Type-Pferde aufgedrängt haben. Daraufhin stand der Dunkelbraune selbst am 23. Dezember in Chantilly über 1.300 Meter zum Sieg, kam nach schlechtem Rennverlauf aber einen Schritt zu spät und unterlag gegen Mirage Hero knapp. Seine nicht gelaufenen Galileo-Mutter hat nicht weniger als sieben Black Type-Geschwister, zu denen auch das Iron Horse Giant’s Causeway zählt. Der zweijährig 50.000 Euro teure Brandtmann wird wohl kaum so gut, doch nach seinem mutmaßlich baldigen ersten Erfolg dürfte er sich wohl hochdienen können.
CREW DRAGON, M. Delcher-Sanchez, B. Van Dalfsen:
Der Poet’s Voice-Sohn Crew Dragon wurde als Jährling bei 75.000 Euro nicht zugeschlagen und trägt die Farben seines Züchters. Er startete seine Karriere zweijährig bereits Anfang April und als Zweiter zur anschließend Gruppe 2 platzierten Stute My Love’s Passion hoffnungsvoll. Nach anschließender Pause gelang ihm im Oktober zunächst nur ein fünfter Rang. Am 12. November war er dann auf dem Gras von Chantilly über 1.200 Meter gegen Derdas erstmals erfolgreich. Er hat eine Guineas-Nennung, könnte mittelfristig aber wohl auch die französische Fahne in besseren Sprints hochhalten, die dann auch hoffentlich wieder wie gewohnt von zahlreichen Gästen bestritten werden können.
DAWN INTELLO, A. Schütz, J. Abdullah:
Dawn Intello hat als Jährling 57.000 Euro gekostet. Seine Großmutter Sulk gewann bereits zweijährig in der Gruppe 1, in der sie es später bemerkenswerter Weise noch über 2.000 und auch über 3.100 Meter in die Platzierung schaffte. Der Intello-Sohn selbst begann am 27. November in Deauville wie eine vielleicht ähnlich große Hoffnung, so dass er zwei Gruppe 1-Nennungen (Chantilly-Derby, 5. Juli, 191 Nennungen, und Grand Prix de Paris, 13. September, 143 Nennungen) bekam. Über 1.900 Meter stand der kompakte Fuchs auf Sand sowie Anhieb über der Konkurrenz, aus der mittlerweile schon zwei Gegner gewonnen haben. Wegen seiner Rennfarbe kann älteren Tufffans Germany in Erinnerung kommen, den der Vater seines Trainers vor 25 Jahren für seinen Besitzer zum Gruppe 1-Triumphator formte.
Nächster Start von DAWN INTELLO: Saint-Cloud 8. Rennen
ENZEL, M. Delzangles, S. A. Aga Khan:
Dem Intello-Sohn Enzel eilte beim Debut am 22. November in Saint-Cloud offenbar kein besonderer Ruf voraus, denn er notierte am Toto 5,9:1: Die Vorstellung, die er dann auf das damals tiefe Pariser Gras zauberte, hätte jedoch jedem 1,1:1-Favoriten zur Ehre gereicht. Im aufgesprengten Feld legte er mit Scheuklappen nicht weniger als 20 Längen zwischen sich und den Zweitplatzierten Kongastet. Seine listenplatzierte Mutter hat mit ihm in der Zucht womöglich endlich ihr Meisterstück geliefert. Da er bereits über 2.000 Meter erfolgreich war, könnte sich der geschlossene Dunkelbraune wohl zu einem Kandidaten für den Grand Prix de Paris mausern und längerfristig für Highlights auf Cup-Distanzen in Frage kommen.
Nächster Start von ENZEL: Saint-Cloud 8. Rennen
FROHSIM, C. Ferland, Ecurie Normandy Pur Sang:
Der dunkelbraune Frohsim ist das erste Fohlen einer siegreichen Halbschwester der Gruppe 1 platzierten Gruppe 3-Siegerin Varevees und wurde als Jährling bei 30.000 Euro nicht zugeschlagen. Der Dabirsim-Sohn wurde zweijährig auf Provinzgras zunächst Erster und Vierter, bevor er seinen Siegfaden im Frühjahr, jeweils auf den beiden großen französischen Sandbahnen und über 1.900 Meter, wieder aufnahm. Zuletzt präsentierte er sich am 6. März in Deauville bei einem überzeugenden Klasse 1-Erfolg weiter gesteigert. Die Hoffnung auf Black Type ist somit aktuell und sein deutscher Großbesitzer mit ihm später ja vielleicht auch erstmals im Deutschen Derby dabei.
FURTHER MEASURE, P. Bary, K. Abdullah:
In einem vom demnächst ebenfalls weiter beachtenswerten Fabre-Wallach Rajani gewonnen Debutantenrennen am 13. März in Chantilly endete Further Measure auf der Sandmeile zunächst nur auf Rang fünf. Dabei hatte der English Channel-Sohn jedoch im Ziel nur noch wenig Rückstand, nachdem er, endlich auf freier Bahn, erst spät angepackt hatte. Sein vierjähriger Halbbruder Price Range konnte auf Sand gewinnen und wurde auf Gruppe 3-Niveau Vierter. Beider Mutter Price Tag konnte auf höchstem Level triumphieren, so dass der braune Further Measure in Kürze die Maidenschaft ablegen und sich dann weiter hochdienen dürfte.
HEALER, F. Head, Hamdan Al Maktoum:
Healer kam am 28. Februar auf der verkürzten Sandmeile in Deauville heraus und, gegen weitere Neueinsteiger, mit dem letzten Galoppsprung noch knapp hin. Mit der blauen Kappe galt er als zweite Wertheimer-Farbe zum Guyon-Ritt Katafonic, der keinen guten Rennverlauf hatte und als Siebter unter Wert geschlagen blieb. Der Medicean-Sohn selbst ist offenbar das erste bessere Produkt seiner listenplatzierten Mutter, für die seine Zuchtstätte einst 800.000 US-Dollar angelegt hat. Der bunte und großrahmige Fuchs besitzt, auch gemäß optischem Eindruck, wahrscheinlich Steigerungspotential und dürfte sich zu einem Black Type-Pferd entwickeln können.
IRSHAD, M. Delzangles, S. A. Aga Khan:
Am 9. November in Saint-Cloud wurde Irshad über 1.500 Meter zum Schluss immer länger und gewann auf Anhieb. Der wie sein Vater Raven’s Pass fuchsfarbene Hengst stammt aus einer relativ unproduktiven Linie und ist ein Enkel der Steherin Winkle, einer Gruppe 2 platzierten Listensiegerin. Seine Form wurde vom drittplatzierten Spirit Intime mit einem anschließenden Sandsieg direkt aufgewertet. Er selbst dürfte über Trials an die Klassiker herangeführt werden, könnte aber bestimmt auch über das nötige Stehvermögen für Rennen wie den Grand Prix de Paris verfügen. Vielleicht eifert er auch seiner Großmutter nach und startet schon in dieser Saison auf Cup-Distanzen.
KETIL, P. Bary, auch zu 20% Besitzer, mit A. K. Cooper (30%) und Flaxman Stables (50%)
Ketil ist ein Sohn von Karakontie, der dieselben Flaxman/Niarchos-Farben zu drei Gruppe 1-Triumphen trug. Der Braune ist optisch stark von seinem Vater beeinflusst und hat als Jährling 50.000 Euro gekostet. Seine nicht gelaufene Mutter hat zwei Black Type-Geschwister und vor ihm drei einfache Sieger gestellt. Er selbst scheiterte im Oktober als Listensechster zunächst an der Aufnahme in den Pferdeadel, nachdem er sich beim Einstand im September in Saunt-Cloud gegen den anschließend hochüberlegen erfolgreichen Ocean Atlantique durchgesetzt hatte. Zuletzt wechselte er am 26. November in Deauville von der Grasmeile auf Sand und 1.900 Meter. Gegen Gelinka und Yoker gelang ein sicherer Klasse 2-Erfolg, der nicht der letzte des mit drei Gruppe 1-Nennungen ausgestatteten Ketil gewesen sein dürfte.
MARE AUSTRALIS, A. Fabre, Gestüt Schlenderhan:
Wie sein prominenterer Zuchtgefährte Alson steht auch Mare Australis nun bei Andre Fabre in Chantilly. Bei seinem aktuellen Einstand am 3. November in München galoppierte der imposante dunkle Fuchs noch ziemlich unreif, kam über 1.600 Meter aber letztlich doch noch zum Zuge. Die listenplatzierte Mutter dieses Australia-Sohnes könnte mit ihm endlich den Durchbruch in der Zuchst schaffen. Deren Halbschwester Macleya hat Andre Fabre jedenfalls einst schon zur Gruppe 1 platzierten Gruppe 2-Siegerin formen können. Mare Australis könnte ähnlich viel Stehvermögen wie sie und dann gegenüber vielen eingeborenen Franzosen einen Vorteil besitzen. Womöglich sattelt der Chantilly-Magier mit ihm auch endlich seinen ersten Starter im Deutschen Derby.
Nächster Start von MARE AUSTRALIS: Saint-Cloud 8. Rennen
MOUJIK, J.-C. Rouget. A. Jathiere:
Deutlicher vor dem Rest kam Moujik, Mitte Oktober bei einer Provinzveranstaltung ohne PMU in Toulouse, auf Anhieb mit einer halben Länge Vorsprung gegen Waltham zum Zuge. Im Gegensatz zu diesem Siyouni-Sohn ist Waltham seitdem weiter gelaufen und lieferte einen auf Listenebene gipfelnden aktuellen Sand-Hattrick ab. Diese Elle spricht natürlich für Moujik, dessen listenplatzierte Mutter in der Zucht mit der Gruppe 3 platzierten vierjährigen Listensiegerin Volshka schon überdurchschnittlich gestartet ist. Demnach darf man bestimmt auf das Comeback dieses Braunen gespannt sein.
MOVING ON, A. Marcialis, Mme R. Hillen:
Der bereits kastrierte Moving On kam beim Einstand am 8. Februar auf der Sandmeile in Chantilly noch nicht über Rang acht heraus. Dabei war er allerdings, trotz der Assistenz von Pierre-Charles Boudot, auf der Geraden nicht auf freie Spur zu bringen, was auf diesem ziemlich speziellen Kurs bei jeder Veranstaltung einigen widerfährt. Der Kendargent-Sohn ist der Erstling einer nicht gelaufenen Mutter, deren Halbschwester African Skies auf Gruppe 3-Level zum Zuge kam. Auf dieses Parkett wird der dunkelbraune Kendargent-Sohn wohl nicht vorstoßen, dürfte beim nächsten Start aber bestimmt einen Blick wert sein und sich noch weiterentwickeln.
NATIONAL SERVICE, G. Hernon, Mme E. Gilliar:
National Service war am 12. Dezember bereits Wallach, als er auf der verkürzten Sandmeile in Chantilly auf Anhieb und relativ leicht gegen Stanzo hinkam, der beim nächsten Start gewann. Der Elusive City-Sohn stammt aus einer Siegerfamilie nicht übermäßig prominent ab. Neben seinem offensichtlichen Talent hat der großrahmige Braune aber auch optisch einiges zu bieten, so dass er selbst sich mittelfristig vielleicht mit Black Type adeln kann. Zuvor kann man ihn bestimmt in den Siegerklassen oder auch im Handicap beachten.
NAT KING, C. Laffon-Parias, auch zu 33% Besitzer mit Loughtown Stud Ltd.:
Nat Kings Mutter ist eine nicht gelaufene Halbschwester des eisenharten Sprinters The Trader, der auf Gruppe 2-Niveau gewann und Gruppe 1 platziert lief. Der Nathaniel-Sohn selbst war Ende Oktober auf der Grasmeile von Deauville auf Anhieb siegfertig. Am selben Ort startete er dann noch einmal am 6. März über 1.900 Meter der Sandbahn. In der Klasse 1 wirkte er dabei immer noch etwas grün und musste als Dritter den hoffnungsvollen Sieger Frohsim zwei Längen vor sich dulden. Demnach dürfte der gutaussehende Braune bald in einer der beiden Siegerklassen erfolgreich sein und muss dann zeigen, ob er für zwei Gruppe 1-Nennungen in Frage kommt oder sich erst auf niedrigerer Ebene mit Black Type adeln kann.
OCEAN ATLANTIQUE, A. Fabre, Magnier, Smith & Tabor, also Coolmore:
Mit Ocean Atlantique gelang Mitte Mai 2019 ein tolles Pinhooking, denn der 275.000-US-Dollar-Jährling brachte zweijährig 1,1 Millionen Euro. Der Breezer des American Pharoah-Sohnes dürfte damals ähnlich gut wie seine Abstammung gewesen sein, denn er ist der Sohn einer nicht gelaufenen Halbschwester des Animal Kingdom-Vaters Leroisdesanimaux. Jeweils auf der Meile in Saint-Cloud hatte ihm sein Debut-Ehrenrang Mitte September zu Ketil den letzten Schliff gegeben, um zuletzt am 16. Oktober den Deutschen Sexy Man mit acht Längen Vorsprung aus den Schuhen zu galoppieren. Auch wenn der anschließend versagte, könnte sich der braune oder dunkelbraune Ocean Atlantique demnächst womöglich für seine drei Gruppe 1-Nennungen qualifizieren.
RESHABAR, M. Münch, E. Schwaiger:
Reshabar ist ein Sohn einer siegreichen Halbschwester der mehrfach Gruppe 1 platzierten Gruppe 3-Siegerin Nathra. Nach dessen Rezept ist er gezogen, denn auch sein Vater ist der bewährte Stallion Iffraaj. Er selbst wirkte Ende September kaum schon rennfertig und wurde auf Gras zunächst nur Achter. Erkennbar abgespeckt ließ er dann zuletzt am 6. November Talent erkennen, als er auf der Sandmeile von Chantilly als Zweiter nur den hoffnungsvollen Restiany relativ deutlich vor sich dulden musste. Demnach ist der stabile Braune demnächst heißer Kandidat für seinen Maidensieg. Dass er bald danach seine 2.000-Guineas-Nennung wahrnimmt wäre eine Überraschung, doch mittelfristig könnte er seinem Betreuer auf Black Type-Ebene aus einem längeren Stallform-Tief heraushelfen.
RESTIANY, H.-A. Pantall, G. Pariente:
Der dunkel- oder sogar schwarzbraune Restiany ist einer der eher seltenen Frankel-Nachkommen in Frankreich und als Sohn der zu Black Caviar Gruppe 1 platzierten Gruppe 2-Siegerin Restiadargent auch mütterlicherseits großartig gezogen. Die könnte mit ihm den Durchbruch in der Zucht schaffen, obwohl er zweijährig Ende Mai auf Gras nur als Vierter begann. Nach anschließender Pause hatte er am 8. November in Chantilly mit dem Münch-Schützling Reshabar wenig Probleme, als auf der Sandbahn eine Meile zurückzulegen war. Er dürfte sich auch auf Turf steigern und wird versuchen, sich in Trials für die 2.000 Guineas und das über 2.100 Meter führende Chantilly-Derby zu qualifizieren.
ROBERTO MOUNT, Rod. Collet, M. & Mme G. Robinson:
Beim Gedanken an die damals überragende Schnelligkeit des verhinderten Gruppe 1-Siegers Overdose stellen sich vielen Rennsportfans noch immer die Haare auf. Vor einer Kingman-Tochter im Jahr 2018 hat seine Mutter im Alter von 20 Jahren mit dem von Lethal Force stammenden Roberto Mount noch einen Hengst geliefert. Dieser attraktive Dunkelbraune war, jeweils auf der verkürzten Sandmeile in Deauville, zunächst Ende November auf Anhieb gegen den anschließend überaus imponierenden Alfaareq erfolgreich. Am 22. Dezember blieb er dann in der Klasse 2 gegen die anschließend listenplatzierte Lindy Lou ungeschlagen. Ein im Februar geplantes Comeback wurde noch verschoben, nach dem Roberto Mount demnächst in Richtung 2.000 Guineas marschieren könnte.
SAMURAJ, Mme. C. Fey, T. Raber:
Samuraj war in Rennen zunächst unkonzentriert und nicht leicht zu reiten. Der relativ kleine aber kalibrige Schimmelwallach hat es zu Anfang der Saison aber gelernt und zuletzt am 5. März in Fontainebleau, ausgerüstet mit Scheuklappen, sein erstes Rennen gewonnen. Dabei war er auf der dortigen geraden 1.200-Meter-Bahn in einem Ausgleich alles andere als glücklich und trotzdem im Ziel mit einer Nase gegen Trentatre im Vorteil. Sein Schlussakkord sah sehr gut aus, doch nun wird er natürlich Aufgewicht auf sein 32-er Valeur bekommen. Weil er aber einigen und besonders den Eindruck eines kommenden Bahnspezialisten hinterließ, dürfte er sich weiter steigern und besonders in Fontainebleau zu beachten sein. Womöglich kann er auch die ziemlich gute Quinte-Bilanz seiner Trainerin ausbauen.
TIBASTI, R. Le Dren Doleuze, E. Salem Ab Elhrari:
Tibastis Mutter ist eine nur platziert gelaufene Schwester von zwei Black Type-Pferden, die in der Zucht noch nicht über kleinere Sieger hinausgekommen ist. So war der Dabirsim-Sohn als Jährling mit 21.000 Euro auch relativ günstig und ist in einem eher kleinen Quartier gelandet. Die bisher vier Sandbahn-Starts umfassende Karriere des attraktiven Schwarzen begann Mitte November auf Rang acht unspektakulär. Doch dann platze der Knoten und Tibastis aktueller zweiter Erfolg, ein Klasse 2-Sieg über 1.300 Meter, sah am 10. März in Chantilly auf jeden Fall nach mehr aus. Er dürfte sich zum zweiten Black Type-Pferd seines Betreuers entwickeln können, womöglich verhilft er ihm sogar zum Durchbruch.
WALTHAM, C. Ferland, Mme M.-Th. Dubuc-Grassa 75%. M Horse Racing 25%:
Waltham ließ am 9. März endgültig aufhorchen, als er in Chantilly mit einem Erfolg in einem 1.800-Meter-Listenrennen einen Sand-Hattrick vervollständigte. Mit zwei Kilo Gewichtsvorteil ließ er dabei einem Mkfancy keinerlei Chance, der zuvor Ende Oktober als Gruppe 1-Sieger in die Winterpause gegangen war. Dabei waren bei dem dunkelbraunen Waltham noch keine Grenzen erkennbar, der beim einzigen Grasstart Mitte Oktober allerdings zu Moujik nur Debutzweiter geworden war. Das war die einzige Niederlage dieses Wootton Bassett-Sohnes, der als Erstling einer zweifachen Siegerin als Jährling 110.000 Euro kostete. Diese Stute stammt schließlich aus einer Black Type-Familie und ist u. a. eine Halbschwester der Gruppe 1 platzierten Baine. Demnach dürfte man auch auf Turf noch einiges von Waltham zu sehen bekommen.
Dreijährige Stuten:
BEBEAUTIFUL, F. Rossi, L. Le Metayer:
Eines der härtesten aktiven Rennpferde ist der 12-jährige irische Gruppe 1-Sprinter Gordon Lord Byron. Eine nicht gelaufene Halbschwester dieses Veteranen hat mit Bebeautiful DIE Aufsteigerin der Frühsaison auf der Bahn. Die als Jährling bei 35.000 Euro nicht zugeschlagene Le Havre-Tochter schaffte im Anschluss an zwei Cagnes-Siege einen aktuellen Hattrick, als sie sich am 6. März in Deauville auf Listenebene nach Kampf gegen Passefontaine durchsetzen konnte. Dabei war es auf Sand über 1.900 Meter gegangen. Die grasplatzierte Dunkelbraune hat also schon Stehvermögen bewiesen und könnte die Farben eines kleineren Besitzers demnächst auch in Grupperennen nach vorne tragen.
BIONIC WOMAN, A. Fabre, Godolphin:
Die als Jährling 800.000 Euro teure Bionic Woman ist ein weiteres Pferd aus der Zucht des Gestüts Ammerland, das den Weg zu Andre Fabre gefunden hat. Ihr Preis erreichte nicht zuletzt solche Höhen, weil ihr Vollbruder Blue De Vega in Irland als Gruppe 1 platzierter Gruppe 3-Sieger kräftig die Werbetrommel gerührt hatte. Die Braune stammt somit ebenfalls von Lope De Vega und war zweijährig beim zweiten Start siegfertig, bevor sie zuletzt am Arc-Wochenende in Longchamp zu Albigna Gruppe 1-Vierte wurde. Ihre Abstammung suggeriert, dass sie dreijährig noch besser werden könnte.
CHORBA, J.-C. Rouget, Al Shaqab Racing:
Als Halbschwester der Gruppe 3 platzierten und nun vierjährigen Spirit Of Brittany war Chorba am 14. Dezember in Deauville auf Anhieb Favoritin, als ein großes Feld voller weiterer Neueinsteigerinnen bereits 1.900 Meter zurückzulegen hatte. Die Olympic Glory-Tocher einer nicht gelaufenen Halbschwester des Gruppe 1-Siegers Keltos war am schnellsten auf den Beinen und dann als leichte Siegerin eigentlich zu keiner Zeit in Gefahr. Über ein Trial könnte die Braune womöglich eher über den Prix Saint-Alary (14. Juni, 174 Nennungen) als über die 1.000 Guineas (1. Juni, 152 Nennungen) Richtung Prix de Diane (5. Juli, 229 Nennungen) marschieren.
Nächster Start von CHORBA: Longchamp 4. Rennen
EMOJI, F.-H. Graffard, Team Valor:
Die Agenten können ihre Augen nicht überall haben, doch dass die Soldier Hollow-Tochter Emoji als Jährling für 3.000 Euro vom Anbieter zurückgekauft wurde, ist wohl bemerkenswert. Ihre platziert gelaufene Mutter ist immerhin eine Halbschwester des Gruppe 3-Siegers Enzio. Mittlerweile ist man schlauer, denn die zweijährig zunächst Mitte Oktober in Baden-Baden beeindruckende Emoji ist am 15. März in Saint-Cloud mt einem leichten Listensieg ungeschlagen zurückgekehrt. Beide Rennen führten über 1.600 Meter. Ihr Trainer feuerte vor dem Shutdown aus allen Rohren und traut der Schwarzbraunen klassischen Lorbeer zu. Laut Besitzer soll sie nicht nur in Frankreich Ehre für die deutsche Zucht einlegen, sondern möglichst zum Düsseldorfer Preis der Diana in ihre alte Heimat zurückkehren.
HIDAKA, A. Fabre, Wertheimer & Frere:
Hidaka ist die Enkelin einer südamerikanischen Championesse und der Erstling einer Gruppe 3 platzierten Listensiegerin. Durch die Vaterschaft von Deep Impact wird ihr Pedigree endgültig hervorragend. Sie selbst präsentierte sich am 20. August sofort als nicht aus der Art geschlagen, als sie über 1.600 Meter eine von der späteren Black Type-Stute Tamahere angeführte Konkurrenz leicht hinter sich ließ. Warum die Braune seitdem nicht mehr draußen war, ist nicht bekannt. Gruppe 1-Nennungen für Saint-Alary und Diane deuten darauf hin, dass Hidaka über längere Distanzen zurückkehren dürfte, worauf man sicher gespannt sein darf.
HILALA, J.-C. Rouget. Al Shaqab Racing:
Nachdem Hilala Ende November in Deauville auf Anhieb ein 1.900-Meter-Sandbahnrennen gewonnen hatte, empfahl sie sich am 29. Februar auf demselben Kurs als überzeugende Klasse 2-Siegerin endgültig für die klassische Route. Schließlich hatten die vom Hengst Instruit angeführten weiteren Sieger in dieser Prüfung keinerlei Möglichkeiten gegen die Tochter der Gruppe 1-Siegerin Eden’s Moon. Die Toronado-Tochter selbst hat damit schon einiges Stehvermögen angedeutet, so dass sie womöglich vor dem Prix de Diane bereits im Prix Saint-Alary auf höchtem Level an den Start geht. Dafür müsste die Braune natürlich demnächst erst einmal auch in einem Trial überzeugen.
Am 3. März siegte auf dem Sand von Chantilly bei den dreijährigen Hengsten auf Anhieb der besprochene Another Sky. Im am selben Tag natürlich ebenfalls über 1.900 Meter gelaufenen Stutenpendant hinterließ Irska aber auch etwas Eindruck. Die Hunter’s Light-Tochter einer relativ spät mehrfach listenplatzierten Mutter ist eine Halbschwester der in denselben Farben Gruppe 3 platzierten Happy Approach. Ihr eigener annähernd leichter Start-Ziel-Erfolg könnte durchaus ebenfalls das Vorspiel zu einer Black Type-Karriere gewesen sein. Womöglich im Anschluss an erfolgreiche Auftritte in den beiden Sieger-Klassen 1 und 2.
Nächster Start von IRSKA: Saint-Cloud 9. Rennen
JAMILYA, F. Chappet, R. Shaykhutdinov:
Obwohl Jamilya am 13. März auf der Sandmeile in Chantilly noch ziemlich grün galoppierte und einen recht aufwendigen Rennverlauf hatte, sah sie lange wie die Siegerin aus. Am Ende wurde sie doch noch knapp von der an dieser Stelle ebenfalls beschriebenen Mary’s France abgefangen. Die Tochter der neuen Stallion-Sensation Kingman ist wie ihre Großmutter Albanova schimmelfarben, die 2004 in Deutschland mit einem Gruppe 1-Hattrick Furore machte. Jamilyas erster Erfolg dürfte demnach nur eine Frage der Zeit sein. Ihre Verwandschaft wurde oft mit zunehmendem Alter besser, so dass hier wohl eine kommende Black Type-Stute heranreift.
KARLARINA, Mme. S. Nigge, Chevotel Racing:
Karlarinas Mutter Karsabruni haben deutsche Rennsportfans vielleicht noch als Hamburger Gruppe 3-Siegerin in Erinnerung. Ihre Zuchtbilanz ist bei weitem noch nicht so gut, doch das könnte sich mit dieser Le Havre-Tochter ändern, auch wenn sie zuletzt am 6. März zu Bebeautiful nur Listensiebte wurde. Nach der Winterpause war das über 1.900 Meter der erste Sandstart der Dunkelbraunen, die zuvor im Spätherbst mit zwei Platzierungen begonnen hatte. Womöglich ist Karlarina auf Turf besser. Sie sollte jedenfalls bald die Maidenschaft ablegen und beim nächsten Black Type-Angriff schon besser abschneiden können.
KHAYZARAAN, F. Head, Hamdan Al Maktoum:
Khayzaraans fünfte Mutter ist Allegretta, so dass sie der mittlerweile enorm verzweigten Familie von Galileo & Co angehört. Ihre listenplatzierte Mutter hat sich in der Zucht bereits mit der Gruppe 3-Siegerin Tantheem einen Namen gemacht. Die Kingman-Tochter selbst begann Ende Juli über 1.200 Meter nur als Neunte zur Deutschen Schwesterherz, bevor sie zweimal auf der Meile zuschlug. Im Anschluss an ihren Maidensieg über Black Fever fertigte sie zuletzt am 14. September in Chantilly eine von La Montagne Sainte angeführte Klasse 2-Konkurenz mühelos ab. Danach war für die attraktive Braune bereits Winterruhe angesagt, nach der sie sich demnächst direkt für das erste ihrer drei aktuell möglichen Gruppe 1-Engagements qualifizieren könnte.
Nächster Start von KHAYZARAAN: Longchamp 6. Rennen
LA GOLDEN HAVANA, G. Alimpinsis, R. Shaykhutdinov:
La Golden Havana hat Auenqueller Ahnen, denn ihre platziert gelaufene Mutter stammt aus der Familie der Gruppe 1-Siegerin Gonbarda und wie diese von Lando. Diese Le Havre-Tochter ist deren Erstling. Sie startete am 27. November zum ersten Mal und und musste über 1.900 Meter der Sandbahn von Deauville nur die Überlegenheit von Hilala anerkennen. Die wiederum blieb dort anschließend ungeschlagen und marschiert Richtung Trails für die Klassiker. La Golden Havanas Diane-Engagement könnte zu früh kommen, doch der Maidensieg der Dunkelbraunen dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Möglicherweise verhilft sie ihrem kleineren Quartier bald darauf zum Black Type-Durchbruch.
LOVE AND THUNDER, A. Fabre. Papillon Stables:
Love And Thunder startete ihre Karriere am 28. November in Deauville und musste sich über 1.500 Meter der Sandbahn nur knapp der ebenfalls hoffnungsvollen Golden Crown beugen. Dabei war die Siyouni-Tochter in einer mittlerweile mehrfach aufgewerteten Partie ein wenig zu spät auf Touren gekommen und seitdem nicht mehr draußen. Ihre Großmutter erreichte wie einige der Geschwister ihrer nicht auf der Rennbahn erschienenen Mutter Black Type, deren Erstling sie ist. Der erste Volltreffer dürfte der Braunen bald gelingen, die sich dann in einem Trial als gut genug für die erste ihrer drei Gruppe 1-Nennungen erweisen könnte.
MARY’S FRANCE, C. & Y. Lerner, beide auch zu 60% Besitzer, zusammen mit N. Saltiel
Die als Jährling 65.000 Euro teure Braune Mary’s France war am 13. März auf der Sandbahn in Chantilly auf Anhieb siegfertig. Mit viel Speed überlief sie, in einem Feld voller Neueinsteigerinnen als Außenseiterin sowie über die Meile, andere gut gezogene Stuten noch knapp. Die Mutter der Acclamation-Tochter gewann auf Listenebene. Ihre Großmutter ist u. a. die Ur-Großmutter des aktuell im Arc 2019 drittplatzierten Derbysiegers Sottsass. Dessen Stern ging erst dreijährig richtig auf, und so könnte sich wohl auch Mary’s France in dieser Saison noch in den Black Type-Vordergrund schieben.
MISS VIENNA, Mme. C. Fey, auch zur Häfte Besitzerin mit Mme. C. Post-Schultzke:
Miss Vienna begann aktuell am 17. Oktober in Longchamp gut, als sie etwa zwei Längen hinter Anca und Alkandora Dritte wurde, die seit diesem Rennen für Neueinsteigerinnen ebenfalls nicht mehr am Ablauf waren. Über 1.800 Meter musste die Wiener Walzer-Tochter auf tiefer Bahn selbst das Tempo machen und wurde erst spät überlaufen. Obwohl ihre Mutter einmal listenplatziert lief, konnte die Fuchsstute als Jährling für 6.000 Euro zurückgekauft werden. Nun lebt sogar der Traum von einem Diane-Start, doch für die Wahrnehmung dieser Nennung müsste Miss Vienna nicht nur schnell den naheliegenden Maidensieg schaffen, sondern danach auch in einem Black Type-Trial überzeugen. Ganz unmöglich erscheint das nicht.
MOASA, A. Schütz, Ecurie Normandy Pur Sang:
Moasas Wurzeln liegen als Erstling einer Siegerin von Lando im Gestüt Ittlingen. Die Dabirsim-Tochter selbst begann im vergangenen Sommer als Provinzachte schwach und wurde anschließend zu Andreas Schütz überstellt. Für diesen Trainer kehrte sie Ende September als Grasdritte verbessert zurück. Wiederum in Chantilly drängte sich die Dunkelbraune dann am 6. November als Sandzweite für ihren baldigen Maidensieg auf, als nur die Hickst-Stute Dream On um einen Hals stärker war als sie. Ob Moasa für eine ihrer drei Gruppe 1-Nennungen gut genug ist, muss man abwarten. Auf Black Type-Starts kann man mittelfristig aber bestimmt hoffen.
PORCELAINE, F. Chappet, Mme A.-M. Hayes:
Bei ihrem ersten Auftritt Anfang Februar bestätigte Porcelaine frühes Toto-Vertrauen über die Meile mit einem gutaussehenden Start-Ziel-Erfolg. Das konnte man der Kodiac-Tochter nach Abstammung bereits zutrauen, denn zu ihren drei Black Type-Geschwistern zählt die 2017 in den französischen 1.000 Guineas erfolgreiche Precieuse. Die Braune dürfte demnächst in Trials für denselben Klassiker an den Ablauf kommen und hat auch eine Nennung für den Prix de Diane. Am 13. März stieg sie, wiederum auf dem Sand von Chantily doch nun über 1.300 Meter, bereits in die Listenklasse auf und blieb als Vierte zu Quiet Times so knapp geschlagen, dass sie bald die ersehnte Black Type-Platzierung nachholen dürfte.
QUIET TIMES, Mme P. Brand, Fair Salinia:
Womöglich weil sie vor ihrem vorangegangenen Maidensieg nur Neunte geworden war, wurde Quiet Times am 13. März in einem Listenrennen in Chantilly sträflich unterschätzt, das auf Sand über 1.300 Meter führte. Dort packte die wie ihr Vater Reliable Man schimmelfarbene Stute in der Endphase enorm stark an und riss eine verloren geglaubte Partie doch noch aus dem Feuer. Sie ist eine Vollschwester des vierjährigen Master Brewer/World Famous, der zweijährig zweimal in Frankreich und in dieser Saison zweimal in Hong Kong gewinnen konnte. Gemäß Abstammung dürfte die kompakte Stute auch Mitteldistanzen stehen und mit ihrer erwiesenen Schnelligkeit auch auf Gruppeniveau konkurrenzfähig werden können.
SPEAK OF THE DEVIL, F. Chappet, R. Shaykhutdinov:
Als Halbschwester des aktiven und mehrfachen englischen Gruppe 3-Siegers Morando ist Speak Of The Devil als Jährling 62.000 Euro wert gewesen. Die schienen jedenfalls zuletzt am 24. Oktober gut angelegt worden zu sein, als die Wootton Bassett-Tochter auf der Grasmeile von Deauville auf Anhieb das Feld auseinander riss. Die spätere Sand-Listensiegerin Quiet Times begann dort auf tiefer Bahn nur als abgeschlagene Neunte. Die Dunkelbraune selbst muss man demnach demnächst in Trials für ihre drei Gruppe 1-Nennungen auf der Rechnung haben.
Nächster Start von SPEAK OF THE DEVIL: Longchamp 4. Rennen
TICKLE ME GREEN, A. Fabre, Gestüt Görlsdorf:
Es war mutmaßlich Waldgeists Arc-Triumph, der bei anderen deutschen Besitzern den Entschluss auslöste, einige klassische deutsche Hoffnungen zu Andre Fabre nach Chantilly zu überstellen. Eine davon ist Tickle Me Green, auch wenn sie zuletzt am 11. November in Krefeld als Gruppe 3-Vierte nicht an ihren vorangegangenen Ehrenrang in der Winterkönigin auf demselben Niveau anknüpfen konnte. Die braune oder dunkelbraune Debutsiegerin ist eine der zahlreichen guten Sea The Moon-Nachkommen. Ihre Mutter konnte selbst zwar wenig, hat mit ihr aber bereits ihr viertes Black Type-Produkt auf der Bahn. Vielleicht rund um einen Auftritt in der Düsseldorfer Diana darf man Tickle Me Green wahrscheinlich auch in der französischen Spitzenklasse Top-Leistungen zutrauen.
Nächster Start von TICKLE ME GREEN: Longchamp 6. Rennen
WANGARI, A. Fabre, Mme E. Fabre:
Trainer Andre Fabre hatte schon immer ein Faible für die deutsche Zucht und war in den letzten Jahren über einen Agenten auch auf der Baden-Badener Jährlingsauktion aktiv. 2018 sicherte er sich dort für 35.000 Euro die Soldier Hollow-Tochter Wangari, kurz bevor deren Vollschwester Whispering Angel in der Winterkönigin auf Gruppe 3-Niveau zuschlug. Die braune oder dunkelbraune Wangari begann im November auf tiefem Gras als Neunte noch schwach, bevor sie am 27. des Monats auf der Sandbahn von Deauville ein anderes Pferd war und über 1.900 Meter die Maidenschaft ablegte. Ihr Trainer dürfte wahrscheinlich über die Siegerklassen versuchen, die kompakte und wie viele Nachkommen ihres Vaters nicht allzu große Stute an Black Type-Aufgaben heranzuführen.
Vierjährige:
Der vierjährige Planteur-Sohn Aniel ist mit seinem aktuelen Valeur in Höhe von 30 in dieser Aufzählung wahrscheinlich das Pferd mit der niedrigsten Klasse. Black Type-Potential ist ihm nicht zuzutrauen. Der Sieger eines Klasse 3-Rennens über 1.900 Meter auf der Sandbahn von Deauville im August 2019 näherte sich am 15. März in Saint-Cloud aber einem Volltreffer, auch wenn er als Vierter klar geschlagen blieb. Der Fuchs ist ein Steher ohne Speed, bei dem Ritt und Rennverlauf zusammen passen müssen. Das war zuletzt überhaupt nicht der Fall, nachdem zuvor manche Aufgabe von vornherein zu schwer aussah. Wenn jedoch alles passt, kann man ihm Steigerung seiner Marke und in Handicaps eine gute Saison zutrauen.
CARPIO, F.H. Graffard, Al Asayl Bloodstock:
Der vierjährige Carpio begann Mitte September relativ spät und lief zunächst zweimal platziert. Es schlossen sich zwei Gras-Volltreffer an, zuletzt am 19. November in Chantilly einer gegen Suquitho in der Klasse 2. Dabei dürfte der gutaussehende Lope De Vega-Fuchs kaum stehenbleiben, zumal seine nicht gelaufene Galileo-Mutter eine Vollschwester des zweifachen Gruppe 1-Siegers Roderic O’Connor ist. Womöglich nimmt Carpio eine ähnlich spektakuläre Entwicklung wie sein Stall- und Trainingsgefährte The Revenand, der ein Jahr zuvor als Klasse 1-Sieger in die Winterpause ging, bevor er sich 2019 als Vierjähriger zum doppelten Gruppe 2-Sieger steigerte und zuletzt als Gruppe 1-Zweiter immer noch keine Grenzen erkennen ließ.
GLYCON, J.-C. Rouget, Haras de Saint-Pair:
Während andere sich Mitte Oktober in einem 1.800-Meter-Maidenrennen in Longchamp förmlich eingruben, schien Glycon die Tiefe des Geläufs bei seinem verspäteten Einstand kalt zu lassen. War der hochüberlegene Erfolg etwa die Form eines Bodenspezialisten? Wohl kaum, denn zuletzt am 26. November brauchte der Le Havre-Sohn auch auf der verkürzten Sandmeile von Deauville nicht aus sich heraus zu gehen, um eine Klasse 1-Konkurrenz mit deutlichem Vorsprung in Schach zu halten. Seine Mutter lief Gruppe 1 platziert und auch dem spätreifen braunen Wallach mag man demnächst eine Gruppekarriere zutrauen.
PERSIAN KING, A. Fabre, Godolphin & Ballymore Thoroughbred
Was macht eigentlich Persian King? Nach seinem Triumph in den französischen 2.000 Guineas ist der nun Vierjährige nur noch einmal Anfang Juni gelaufen, als er im Chantilly-Derby den später noch im Arc platzierten Sottsass vorbeiziehen lassen musste. Der braune Hüne mit dem offenkundigen Champion-Potential war danach verletzt. Eine Antwort auf die eröffnende Frage wurde Ende März in einem Interview von Trainer Andre Fabre gegeben, das die englische Racing Post bekommen hatte. Dort sagte der Chantilly-Magier u. a. sinngemäß: „Earthlight und Victor Ludorum haben gut überwintert, ich bin happy mit ihnen. Dasselbe gilt für Persian King, er macht sich gut.“ Da darf man wohl hochgespannt sein, denn die Äußerung klingt aus diesem berufenen Munde danach, dass Persian King auch in diesem Jahr in den größten internationalen Rennen, vielleicht rund um 2.000 Meter, mitischen wird.
WAUGH, F. Rossi/H. A. Blume, Mme. J. Burger/Lebeau Racing:
Der vierjährige Rip Van Winkle-Sohn Waugh taucht an dieser Stelle auf, obwohl er mittlerweile, womöglich für begrenzte Zeit, zu Trainer Blume nach Krefeld überstellt wurde. In diesem Zusammenhang wurde berichtet, dass er sich über Winter im Training verbessert präsentiert haben soll. Diese Entwicklung schien schon am 19. November auf der damals tiefen Grasbahn in Chantilly absehbar, als der Dunkelbraune beim fünften Start endlich sein erstes Rennen gewann. Dabei sollte der Neffe des Derbysiegers Wiener Walzer nicht stehenbleiben und sich in dieser Saison zu einem Black Type-Pferd entwickeln können. Anscheinend soll er sich nicht hochdienen, sondern bereits demnächst auf Gruppelevel angreifen.