Pferderennen in Griechenland

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Wer hat eigentlich Pferderennen erfunden? Der moderne Rennsport mag vielleicht von der Insel kommen, doch bereits in der Antike wusste man um den Zauber der schnellen Pferde. Ihre Wurzeln lassen sich bis ins antike Griechenland nach Athen und zu den ersten Olympischen Spielen zurückverfolgen. Sie waren auch in der römischen Ära stark vertreten und erlebten in der byzantinischen Ära einen Boom. Die Pferderennbahn von Konstantinopel hatte ein Fassungsvermögen von 100.000 Menschen und war das Herzstück der öffentlichen Unterhaltung in der byzantinischen Hauptstadt.

Wie alles, gerieten auch die Pferderennen zunächst einmal in Vergessenheit und fanden ihren Weg zurück ans Licht recht spät. Die heutige Tradition der modernen Pferderennen in Griechenland begann im April 1925, als die Rennbahn im Faliro-Delta eingeweiht wurde und sich zu einem wichtigen Unterhaltungszentrum der Athener Gesellschaft entwickelte. Die goldene Ära der griechischen Pferderennen war in den 50er Jahren, als sie zu einem der wichtigsten gesellschaftlichen Ereignisse wurden. Pferderennen und Partys feierte die Athener High Society.

Anfang 2000 und im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen wurde in Markopoulo Attica eine moderne Rennbahn nach höchsten internationalen Standards gebaut und seit September 2003 werden dort die Rennen gelaufen. Im Dezember 2015 übernahm HELLAS HORSE RACES S.A., ein Unternehmen der OPAP-Gruppe, die Organisation, Durchführung und Entwicklung von Pferderennen und gemeinsamen Pferdewetten in Griechenland und fungiert damit als Dachverband. 

Einige in UK und in Irland ansässige Trainer waren in letzter Zeit in Markopoulo erfolgreich: Marco Botti konnte 2018 sieben Siege verbuchen, während Luca Cumani in seiner letzten Saison als Trainer ebenfalls einige Erfolge in Athen feiern konnte. Viele der Pferde, die an Rennen wie der Listed Winter Challenge teilnehmen, stammen aus dem Vereinigten Königreich oder Irland, darunter der Sieger von 2018, Havildar. Die dreiteilige Rennserie wurde sehr gut damals aufgenommen und sollte künftig noch mehr internationale Starter anziehen. Daraus wurde bekanntlich nichts, denn mit der Pandemie begann auch für den griechischen Rennsport ein hartes Kapitel. 

Der Rennbetrieb auf Griechenlands einziger Rennbahn wurde mit Beginn der Pandemie eingestellt. Diese Krise kam zu einer Zeit, in der sich die griechische Rennindustrie aus einer Flaute befreien wollte, denn Schließung drohte. Vor einigen Jahren war die Zahl der Pferde, die sich im Training befanden, mit 1500 noch sehr hoch. Im Jahr 2015 war die Zahl jedoch auf kaum noch lebensfähige 250 gesunken. Diese Zahl ist für den griechischen Rennsport von entscheidender Bedeutung, da er noch keine ausländischen Teilnehmer anlocken konnte und man ausschließlich auf einheimische Pferde angewiesen war.

Dank gemeinsamer Anstrengungen stieg die Zahl bis 2019 wieder auf 420, und die Aussichten waren gut. Doch nun mussten wieder Kürzungen vorgenommen werden. Preisgelder wurden reduziert (allerdings nur in den besseren Rennen, die Basisrennen blieben unangetastet). Kürzungen von 13 % bis 20 % fanden dabei statt. Dennoch zeigte man sich vorsichtig optimistisch, das griechische Derby (im Oktober) konnte wieder stattfinden und auch Zuschauer sind nun, mit Auflagen, wieder erlaubt, sodass die Meetings wie geplant starten können. Um die Trainer auf der Bahn zu unterstützen, gibt es Angebote, während der Pandemie die Stallkosten zu stunden. Der griechische Rennsport möchte am Leben bleiben. 

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Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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